Heute ist es endlich soweit: Das neue Fit For An Autopsy Album The Sea Of Tragic Beasts ist offiziell auf dem Markt.
Bei einer solchen Deathcore-Größe sind die Erwartungen natürlich extrem hoch und nach Alben wie „Absolute Hope Absolute Hell“ (2015) und „The Great Collapse“ (2017), hat der Zuhörer auch einige Ansprüche.
Für mich persönlich ist das Album, auf welches ich mich schon seit Monaten freue, eindeutig gelungen. Allerding muss ich auch sagen, dass es sich von seinen beiden Vorgängern unterscheidet, aber Veränderung muss nicht immer schlecht sein. Fit For An Autopsy haben auch bei diesem Album ihren typischen Sound nicht verloren und sie machen auch immer noch Deathcore. Doch irgendetwas ist anders bei diesem Album.
Dieser Eindruck liegt vermutlich an den doch sehr häufig gewordenen Clean Vocals von Rhythmusgitarrist Pat Sheridan, welche aber sehr gut mit den Growls von Frontmann Joe Badolato harmonieren. Dennoch ist das, vor allem in dieser Häufigkeit, eine Neuerung bei FFAA. Auch wenn mir diese Kombination sehr gut gefällt, hätte ich mir doch ein paar mehr tiefe und wütende Growls alla „Heads Will Hang“ von Joe Badolato gewünscht, denn die hat er wirklich gut drauf.
Instrumental lässt das Album aber keine Wünsche offen. Die drei Gitarristen (Will Putney und Tim Howley Leadgitarre, Pat Sheridan Rhythmusgitarre) spielen sich sprichwörtlich die Seele aus dem Leib. Das Potential, was diese Formation bietet, wurde hier voll ausgeschöpft. Gerade die doppelte Leadgitarre lässt die Breakdowns noch eindrucksvoller und brutaler wirken, sodass es mir beim Hören schon das ein oder andere Mal die Mundwinkel nach unten gezogen hat, vor lauter Anerkennung. An dieser Stelle muss ich sagen, Hut ab vor dieser Mischung aus tighten Riffs, ballernden Breakdowns und wunderschönen melodischen Parts.
Wer sagt, dass Metal nur Geschrei ist, mag an manchen Stellen Recht haben und auch dieses Album hört sich für den Ein oder Anderen nur nach Geschrei an, doch es lohnt sich auf die Lyrics zu achten. Textlich ist das ein hochemotionales Album, dessen vermeintlicher Schmerz mich ernsthaft berührt und bei mir für Gänsehaut sorgt. Trotz oder gerade wegen dem brutalen Sound hinterlässt das Album nach dem Hören in mir ein kleines Nachbeben.
Dieses Album als reines Deathcore-Album zu beschreiben wäre für mich falsch. In The Sea Of Tragic Beasts fließt musikalisch so viel hinein, egal ob Doom-, Black- oder Death-Metal, und gerade das zeichnet dieses Album aus. Es hat das gewisse Etwas an Besonderheit.
Die Mischung aus extrem gutem Instrumental, harmonischem Gesang und emotionalen Lyrics macht The Sea Of Tragic Beasts von Fit For An Autopsy für mich zu einem gelungenen Album und einem würdigen Nachfolger, der sowohl alten, als auch neuen Fans der Band einiges bietet.
Auch dieses Album wir ganz klar in meine Liste für die Anwärter zum Album des Jahres 2019 aufgenommen.