Wo sonst, könnte die bekannteste Düsseldorfer Punkband aller Zeiten ihre Tour zum vierzigjährigen bestehen besser beginnen, wenn nicht in der benachbarten Domstadt.
Und die Toten Hosen haben einige Gäste ins Rheinenergiestadion geladen um es zum Tourstart richtig krachen zu lassen.
Tim Vantol eröffnete das muntere Treiben bereits um 17 Uhr. Der Singer- Songwriter aus den Niederlanden ließ keinen Zweifel daran, dass es eine clevere Idee war, dass sonst grüne Innere gegen Bodenplatten auszutauschen. Mit Einflüssen aus dem Bereichen Punk -& Folkrock brachte er die frühangereisten Hosen-Fans auf Betriebstemperatur.
Nach kurzen Umbaumaßnahmen des instrumentalen Aufbaus ging es dann mit den legendären Leoniden in Runde zwei des Warm-Ups. Auch die Kieler Indie-Rockband traf in Müngersdorf auf viele bekannte Gesichter und startete die ersten kleineren Pits im Publikum.
Erneuter Umbau auf Stage und erste Pyrotechnik im Publikum. Nach langer Wartezeit von knapp zweieinhalb Jahren waren Sie wieder da. Natürlich, die Rede ist von Feine Sahne Fischfilet aus Mecklenburg-Vorpommern.
Bereits bei den ersten Liedern spürte man die gegenseitige Sehnsucht zwischen Fans und Band bis in die letzten Reihen der steilen Ränge des Fußballtempels. Was folgte war eine Lehrstunde, „Wie kann ich die perfekte Vorband sein“. Pyrotechnik, Rauch, Pits und eine überdimensionale Schnapsflasche auf der der mittlerweile nicht mehr so überdimensionale Sänger Monchi von den Fans getragen wurde, heizten das gut gefüllte Stadion mächtig an.
Langsam aber sicher setzte die Dämmerung über Müngersdorf ein und jeder spürte in den nächsten Minuten sollte man als Fan besser nicht in der Schlange zum Bier holen oder wegbringen stehen.
Beidseitig hatte man große Fahnen mit dem Logo der Toten Hosen gehisst, während auf den Leinwänden das Intro zur Show in Form eines Westernfilms bei musikalischer Begleitung von „3 Akkorde für ein Halleluja!“ präsentiert wurde.
Schon nach der ersten gespielten Viertelstunde wurde klar, dass die Toten Hosen nicht auf eine gemütliche Tasse Kaffee gekommen sind.
Das Tempo war von Anfang an mehr als hoch, was auch ein Blick auf die gespielte Setlist zeigt:
- 3 Akkorde für ein Halleluja!
- Alle sagen das
- Auswärtsspiel
- Altes Fieber
- Paradies
- Bonnie & Clyde
- Liebeslied
- 112
- Laune der Natur
- Das ist der Moment
- Kamikaze
- Niemals einer Meinung
- Amore Felice
- Wannsee
- Unter den Wolken
- Willkommen in Deutschland
- Nur zu Besuch
- Steh auf, wenn du am Boden bist
- Du lebst nur einmal (vorher)
- Pushed Again
- Alles aus Liebe
- Wünsch DIR was
- Hier kommt Alex
Encore:
- Alles was war
- Reisefieber
- Wort zum Sonntag
- Eisgekühlter Bommerlunder
- Schönen Gruß, auf Wiederseh’n
Encore 2:
- Tage wie diese
- Freunde
- You’ll Never Walk Alone
- Kein Grund zur Traurigkeit
Es bleibt ein Phänomen wie es die Düsseldorfer nach so vielen Jahren immer noch schaffen Tränen der Freude, Tränen der Trauer und jede Menge Party unter einen Hut zu bekommen.
Und so wie die Hosen selbst in den Katakomben des Stadions gefeiert haben dürften, feierten die Fans noch lange nach Konzertende im und am Stadion, sowie auch in den Bahnen und der Altstadt die Lieder, das Schaffen und die Band selbst.
Wir hoffen noch lange Teil der Geschichte der Toten Hosen sein zu dürfen und gratulieren zu einem mehr als gelungenem Tourauftakt und natürlich zu vierzig Jahren auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
