Nun, da es gestern erschienen ist, wird es Zeit mein Review des 6. Studio Albums von Asking Alexandria zu veröffentlichen – schweren Herzens…
In letzter Zeit habe ich wieder „Alone in a Room“ von Asking Alexandria auf Dauerschleife – passt für mich einfach in die momentane Zeit wie A*** auf Eimer. Umso mehr freut es mich heute das neue Album „Like a House on Fire“ zu rezensieren.
Der Titeltrack macht direkt den Auftakt des Albums und man bekommt schon richtig Bock sich weiter von Danny Worsnop um den Finger wickeln zu lassen und bekommt einfach noch mehr Bock in Clubs zu dem Song abzudancen oder auf einem Festival (schmacht…) darin zu verlieren…solider Auftakt!
Weiter geht es mit „They don’t want what we want“ – vielen schon bekannt, da es die zweite Single vom Album war. Was soll man sagen – der Song ist genauso rhythmisch und catchy wie „Alone in a Room“ und somit für mich perfekt!
Dann folgt „Down to Hell“ mit einem Intro welches auch aus dem letzten My Chemical Romance Album stammen könnte – leitet dann aber in den typischen Asking Alexandria Stil über. Dabei behält der Song dennoch etwas jugendlicheres, teenagerhaftes durch das kontinuierlich wiederkehrende „na na na na na na“. Mir persönlich ist der Song dann aber etwas zu repetitiv um mich wirklich zu überzeugen. Lyrisch ist er auch wirklich keine Meisterwerk – eben teeny-mäßig.
„Antisocialist“ ist der nächste Song des Albums. Langsam startet dieser – fast wie die Solo Werke von Danny Worsnop. Aber der Refrain ist dann zumindest etwas mehr Asking Alexandria typisch. Aber auch dieser ist mir etwas zu einfach gestrickt. Wenig Überraschungen. Zu einfach. Haben Asking Alexandria etwa ihr Pulver schon im ersten Drittel des Albums ihr Pulver verschossen? Kommt da noch was?
Und wieder geht es balladenhaft los – macht Worsnop Asking Alexandria nun zur Band seiner Solomusik? Dieser Song ist schon sehr ähnlich seiner eigenen Tracks. Abgesehen davon ist im Feature die Singer-/Songwriterin Grace Grundy zu hören – welche hauptsächlich bekannt geworden ist durch das Covern bekannter Songs. Der Song ist nicht schlecht – aber auch nichts besonderes. Eine klassische Ballade.
In „All Due Respect“ bittet Worsnop darum ihm zuzuhören – okay, aber dann muss jetzt auch was ordentliches kommen! Endlich wird es wieder ein bisschen lauter! Der Song gefällt mir schon wieder besser. Immer noch nicht so genial wie der Start ins Album, aber meine Hoffnung steigt wieder! Hier wechseln sich endlich wieder Power Parts mit den softeren Gesangspassagen ab.
„Take Some Time“ bietet wieder mehr Abwechslung. Clubtaugliche Beats, stark verzerrte Stimmen-Passagen, Tempowechsel und ein paar geschrammelte Gitarren. Lyrisch leider auch wieder Ballade – aber zumindest in interressantem musikalischen Gewand.
Ok – das fängt vielversprechend an! Es wird wieder etwas rockiger und rotziger – und man glaubt Worsnop die Zeile „I’m an Animal“ trotz des vorherigen Weichegewäschs sogar. Die geflüsterten Parts sorgen für Abwechslung und auch Schlagzeug und Gitarre haben endlich mal wieder richtig Spaß. „One Turns to None“ Ist mein neuer Hoffnungsschimmer.
Beim Titel „It’s not me (it’s you)“ hbve ich schon das schlimmste befürchtet. Aber der Song ist interessant und hat sogar lyrisch (so ausgelutscht das Thema ist) die ein oder andere interessante Wendung. Trotzdem kann ich nicht anders als mir ein Teenie Mädel mit Herzschmerz vorzustellen, die den Song anstelle von Worsnop singt. Und diese erholt sich dann um beim nächsten Song „Here’s to starting over“ sich wieder aufzurappeln. Ich glaube dafür bin ich einfach nicht die richtige Zielgruppe.
„What’s gonna be“ Ist der Pep Talk des Albums. Worsnop macht uns Hoffnung: kommt da noch eine Überraschung am Ende des Albums?
„Give you up“ hat wieder gute Beats aus der Drum Machine und macht Laune. Ist jetzt kein absolutes Highlight aber mir persönlich lieber als noch eine 0815 Ballade. Textlich bleiben Asking Alexandria der Linie aber trotzdem treu.
Und doch: mit „In my Blood“ catchen mich Asking Alexandria wieder. Es wird nachdenklicher und weniger Teeny-Herzschmerz getrieben. Es geht thematisch wieder in gewohntere Gefilde für die Band: die dunklen Seiten der eigene Seele. Der Song hat wieder etwas typisches für Asking Alexandria.
Der Song „The Violence“ war schon so lange draußen, den habe ich auf diesen Album gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Die erste Single hat meine Vorfreude auf neues Material aber bereits eine Weile lang angestachelt. Der Song ist super – davon hätte ich mir mehr auf dem Album gewünscht.
Zum Ende wird es nochmal richtig gut! Auch „Lorazepam“ ist wieder etwas düsterer. Ein schöner Abschluss für ein durchwachsenes Album.
Insgesamt muss man sagen, dass die Messlatte für mich sehr hoch war. Das letzte Album hatte deutlich mehr Aggression und einen ernsthaften und düsteren Flair. Es war definitiv eins meiner Lieblingswerke der Band neben. Ich habe nicht erwartet, dass die Band zu ihrer alten „Härte“ der Anfänge zurückkehren würde, allerdings ist mir dieses Album in großen Teilen zu weich geworden. Einige gute Songs hat das Album definitiv – aber für mich ist das nach dem vorigen sehr guten Album ein deutlicher Rückschlag. Asking Alexandria hatten einen guten Mittelweg zwischen tanzbaren Beats, ernst zunehmenden Texten und Wechseln zwischen Screams und Klargesang gefunden. Dieser findet sich auch punktuell noch wieder. Aber leider nur in einem Drittel des Albums. Für mich wäre es okay gewesen 2-3 Songs balladig zu halten – aber leider ist es eher andersherum.
Ich werde einige Songs wieder auf Dauerschleife rotieren lassen – aber leider ist dieses Album sonst nichts für mich. Es ist auch nicht partout schlecht – aber einfach uninspiriert. Wem es nach Herzschmerz und Tennie Lovesongs begehrt, der ist hier gut aufgehoben. Worsnop – bitte mache Asking Alexandria nicht zu einem verlängerten Arm deines Soloprojekts. Die Musik ist nicht schlecht – aber allen wäre geholfen, wenn diese zwei Projekte auch zwei separate Projekte bleiben.
Meine anfängliche Freude über das Album ist parabelhaft verlaufen. Fand seinen Höhepunkt aber jeweils am Anfang und am Ende.
Geschmack ist unterschiedlich. Du vertraust meiner Meinung nicht oder möchtest das Album gerade wegen der Balladen? Na dann los!
Das Musikvideo zu „Antisocialist“ findest du hier!