Beifang & Wisecräcker live @ die Pumpe, Kiel

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Fotocredit:
Sheena
Es schien ein ganz normaler Dienstag-Abend in Kiel zu sein, wobei – nein nicht wirklich. Denn es spielten am 26. Oktober 2021 Beifang und Wisecräcker live in der Pumpe. und wir waren mit dabei. Ein Abend voller guter Laune und Ska-Punk – mitten in der Woche? Das ist immer eine super Idee!

Um kurz nach 20 Uhr ging es im roten Salon los. Beifang betraten die Bühne und schon beim Intro war die Stimmung im Publikum echt super. Bereits beim ersten Song „Nüchtern“ beginnt das Tanzen und während Saxophonist Jelle am Gesang mit überzeugt springt Posaunist Sönke direkt mit ins Publikum. Weiter geht es dann mit „Durch die Straßen“. Der Song versprüht ein smoothes gute Laune Gefühl und lässt einen direkt an Sommer denken. Die Stimmung ist so entspannt, dass dann Gitarrist Sören auch einen Abstecher ins Publikum macht. „Unbekannte Weite“ startet mit einem ruhigen Vers, um dann im Refrain einfach nach vorn zu treiben. Nach einem geilen Breakdown gibt es ein Gitarrensolo und Sänger Felix beendet den Song mit der gefühlvollen Zeile: „Uns’re Utopie wartet auf dich und mich“.

Bevor nun Beifang weitermachen mit ihrer Show wird erst einmal ihr neuer Gitarrist Simon gebührend vorgestellt. Danach präsentieren sie einen fast genauso neuen Song: „Plastikmenschen“ ist während Corona entstanden. Die Verse sind schon fast rap-mäßig gesungen und wirken auch dadurch recht aggressiv. Ohne großes Gerede folgt „242“, dieser Song ist auch auf ihrem Album „Dornenkrone der Schöpfung“ enthalten. Der Song verströmt gute Laune und regt durch seine OhOh-Parts zum Mitsingen an. Simon spielt nochmal ein schönes Gitarrensolo und die Bläser zeigen das Beste aus ihrer Choreograpie. „Ludovico“ kommt recht düster daher mit einem krassen Schlagzeug-Intro, dass so gar nicht nach Ska klingt. Dieses wird dann durch die Bläser etwas aufgelockert. Auch hier gibt es erneut Sprechgesang welcher dann im ersten Refrain in Schreien aufgeht, welches von den Bläsern on Point untermalt wird. Im Gegensatz dazu wird der zweite Refrain geflüstert um dann immer lauter zu werden bis hin zum eskalativen Ende. Bei „Kohl für die Welt“ setzt sich nun fast die gesamte Band hin, ebenso das Publikum, um diesem „Liebeslied“ an eine Partei zu lauschen. Doch dann wird auf einmal eingezählt und es geht richtig ab und auch das Publikum springt direkt wieder auf.

Nach einem spannung-aufbauendem Intro startet „Revolution“ und schon jetzt fliegt das aufblasbare Mikro in die Menge, die damit abgeht und mitgröhlt. Der letzte Song ist dann „Ballade“, doch es soll laut Sänger Felix keine traurige Ballade werden und doch ist sie recht melancholisch. Das Publikum weiss, es kann noch nicht zu Ende sein und so holen sie Beifang zurück auf die Bühne um ihren bekanntesten Song „Oettex“ zu spielen – jeder kennt ihn und jeder singt mit. Es war mit Beifang mal wieder ein wundervoller, rasanter Abend der ewig so weiter gehen könnte.

Wobei, der Abend geht ja noch weiter! Denn zum Glück kommen nach nur 15 Minuten Umbau-Pause Wisecräcker auf die Bühne. Damit nimmt die gute Laune kein Ende. Los geht es mit dem Song „Dedicate“, bei dem die Band einfach schon mal anfängt und Sänger Alex auf die Bühne gerannt kommt. Zuerst ist das Publikum noch etwas verhaltener, doch schon beim zweiten Song „Ambition“ sind alle gecatched. Denn nun spielt Wisecräckers Sänger auch noch Saxophon und alle springen sinchron und liefern eine 1A Bläser-Choreographie ab. Ohne viel Gerede geht es weiter mit „We Had to Go!“ bei dem die ganze Band im Chor die Zeile „Two years later we return“ ruft. Erst jetzt stellen sich die Jungs aus Hannover vor und starten dann wieder direkt rein in den ersten deutschsprachigen Song des Abends: „3, 4, 5, 6 Bierchen“. Nun ist das Publikum vollends überzeugt und geht richtig ab. Sehr cool ist das sehr individuelle Cover von „Final Countdown“ mit einem catchy Basslauf und Bläser-Solos die wie ein Echo klingen. Ein besonderes Schätzchen ist „Vida En Color“. Der Song ist während Corona entstanden und eine Live-Premiere. Er versprüht einfach einen gewissen südamerikanischen Flair.

Der „Punk Rock Song“ beginnt mit einem reggea-mäßigen Intro, wobei es dann nach einem Break richtig punkig abgeht und auch der Pogo im Publikum startet. Der nächste Song hat dann ein hartes Intro und überzeugt mit einem lockeren Beat zu einem ernsten Thema: „Aluminiumallergie“!

Weiter geht es mit ernsten Themen beim Song „Kein Bock“ , bei dem sich die Bläser die Seele aus dem Leib schreien. Zum Song „Back in 1989“ spricht Sänger Alex vom perfekten Bühnenoutfit und direkt danach gibt es dann ein Liebeslied – „Contigo más bien“ heisst übersetzt „Lieber mit dir“. Anschließend gibt es noch einen Song über die allseits beliebte „Muckerpolizei“. Bei diesem Song gehen die Bläser quer durchs Publikum um wirklich jeden in der letzten Ecke auch erreichen zu können. „Alter Scheiß“ ist ein Song der von vornherein zum Mitsingen animiert. Passend dazu gibt es dann noch einen Mitsing-Part welchen das Publikum elanvoll mitmacht. Der offiziell letzte Song des Abends ist dann „Moskau“ – jeder kennt ihn, jeder singt ihn mit und es wird wild getanzt. Selbstverständlich gibt es dann auch noch drei weitere Zugaben.

Insgesamt besticht das Set von Wisecräcker mit 23 Songs die so wundervoll facettenreich sind. Es sind verschiedene Sprachen und Emotionen und es ist einfach für jeden etwas dabei. Die Stimmung im Publikum war den gesamten Abend über wahnsinnig entspannt, als wäre der Sommer noch einmal zurück in den Roten Salon gekommen und hätte mit allen einen Tequila getrunken.

Die gesamte Veranstaltung fand im 3G-Prinzip statt, sodass man im eigentlichen Veranstaltungsbereich keine Maske tragen musste und das war einfach so ungewohnt und doch entspannt. Wer die Chance hat Beifang und/oder Wisecräcker einmal live zu sehen, sollte sie auf jeden Fall nutzen – es war ein einzigartiger Abend.

Wo die Bands in nächster Zeit auftreten könnt ihr auf den Websites von Beifang und Wisecräcker nachlesen!

Beifang & Wisecräcker