Es gibt nicht viele Bands – oder zumindest gibt es nicht genug – die in der Lage sind, eine persönliche Geschichte mit lyrischem Tiefgang zu erzählen, während sie gleichzeitig catchy sind und sich selbst nicht zu ernst nehmen. Die Gründe dafür sind simpel: Erstens handelt es sich dabei, um DAS Ziel eines authentischen Künstlers überhaupt und zweitens braucht es dafür mehr als nur musikalische Brillanz. Man muss dafür auch ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch sein. Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass den Emo-Poppern BONY MACARONI dieses Kunststück gelingt.
Ihr Album-Debüt „The Big Bucks“ (VÖ: Ende März 2023), aus dem mit „Marissa“ nun einer der hymnischsten Songs überhaupt ausgekoppelt wird, ist ein autobiografisch geprägtes, antikapitalistisches Konzept-Album, das den Einfluss des „großen Geldes“ auf unsere Gesellschaft kritisch betrachtet. Es beschäftigt sich mit Verlusten und Teufelskreisen, die sowohl romantisch als auch ökonomisch sein können – gutgelaunt und auf SEHR eingängige Weise.
BONY MACARONI sind clevere Songwriter, trotzdem hinterlassen sie nicht den Eindruck, die Dinge kaputt zu denken. Es kann wild, aber auch hymnisch sein, schön oder eigenartig. Zusammengefasst: Das hier ist „Neue Lieblings-Band“-Material, während die Einflüsse aus unterschiedlichen Richtungen stammen. „Unsere Geschmäcker sind breit gefächert“, erklärt Frontmann Bony. „Wir sind Fans von Größen, wie WEEZER, DEAD KENNEDYS und OASIS. Aber wir mögen auch Indie-Darlings, wie THE HOTELIER und PHOEBE BRIDGERS.“
Auf „The Big Bucks“ machen BONY MACARONI erfolgreich deutlich, dass sie mehr als eine traditionelle Emo-Band sind, die ausschließlich den Verlust von Liebe beweint (auch wenn sie darin ebenfalls verdammt gut sind). Ihr Album handelt vom Verlust von Geld, genau wie dem Verlust des Gefühls, dass das Leben eine Bedeutung hat, während sich um einen herum alles im Zerfall befindet. „Aber macht euch keine Sorgen“, versichert Frontmann Bony. „Wir sind angetreten, um den Zerfall möglichst sexy und ansteckend klingen zu lassen.“