Broilers machten Bonn wieder zur Hauptstadt

Broilers Bonn
Text & Foto
Thorsten Höfner

Es ist Juli 2023. Die Temperaturen bereits am Vormittag auf Sommerniveau. Lediglich zwischenzeitlicher Sommernieselregen perlte von den Sonnenschirmen der Biergärten. Diese waren an diesem Samstagvormittag entlang der Rheinschiene bereits gut besucht. Nichts Besonderes wird einem der Rheinländer nun entgegnen. Doch etwas war anders als die Wochen zuvor.

Auffällig viele Skulls und „Die Hards“-Schriftzüge zierten die Kleidung der Besucher und auch dem letzten Wirt ist bewusst, was das bedeutet:

Die Broilers sind in der Stadt!

Durch sämtliche Bahnhöfe schallte dass bekannte „ohohoo“ aus dem allerersten Lied auf einem jeden Konzert der Broilers und viele Kehlen erwiderteen die eingängige Melodie.

Die Anreise gestaltete sich, aufgrund der Lage des Bonner Kunst!Rasen, für die knapp 10.000 Pilger als angenehm. Sowohl mit Bahn und Auto recht gut erreichbar, im Schatten des Posttowers und unweit des UN-Campus, liegt dieser am Ufer des Rheins. Wünschenswert wären bereits hier ein paar Toiletten gewesen, diese sind leider erst weit hinter dem Einlass zu finden. Da die Schlange am Einlass allerdings mehrere hundert Meter lang ist, verschlägt es doch viele in die Büsche der Rheinanlagen. Als Ratschlag an Fans der kommenden Veranstaltungen, die Parkgebühren sind jenseits von Gut und Böse.

Auf dem Gelände angekommen, findet man auf der linken Seite bereits den ersten Merchstand. Da auch hier schnell Warteschlangen entstehen, kollidieren diese zwischendurch etwas mit dem Einlassstrom. Glück für den, der wenige Meter weiter die anderen Merchstände für sich entdeckte und völlig entspannt shoppen konnte.

Die Location im gesamten macht den Eindruck, dass hier richtig Party geboten werden kann.

Getrennt ist das Infield lediglich durch einen Wellenbrecher. In der ersten Welle finden sich zwei Getränkestände, welche ihren Job beherrschten. Für meine Gruppe, gab es hier keine längeren Wartezeiten. Allerdings auch hier zu erwähnen, Toiletten nur auf der linken Seite des Kunstrasens. Ein, zwei mobile Toiletten hätten der ersten Welle gut getan und einiges an Gedränge durch Pogo und Circle Pit erleichtert. Aber, und dass soll erwähnt sein, jammern auf hohem Niveau!

Das Konzert konnte also beginnen, wir waren bereit! Als Vorband hatten die Broilers niemand geringeres als Swiss und die Andern geladen. Schade, dass zu Beginn der Ton sehr leise war. Das bekamen die Techniker zwar mit der Zeit in den Griff und Swiss wussten auch wie man die Masse in Bewegung bringt, jedoch ein absoluter Dämpfer für alle die sich auf die sehenswerte Show der Vorband gefreut haben. Party war dennoch geboten und auch offene Seitenhiebe in Richtung rechter Fraktion wurden verteilt. Hervorragend, da bekommt man Lust auf die Tour!

Den Umbau hatte die Crew der Technik offensichtlich nutzen können um den Sound in den Griff zu bekommen. Auch wenn es während dem Konzert noch zu Aussetzern kam, konnte das der Stimmung keinen Schaden zufügen.

Die Broilers spielten auf wie man Sie kennt! Zurück zum Beton, als Opener seit vielen Jahren Pflicht, brachte den Mob in Fahrt und den Kunstrasen zum stauben. Über zwei Stunden sollten nun folgen. Eine Setlist die im Vergleich zu anderen Konzerten ruhiger, wenngleich nicht schlechter war wurde in den Bonner Sonnenuntergang geschmettert.

Unter anderem gab es natürlich Grüße in die Schweiz an Alice und ihre Freunde. Untermalt mit Konfettiregen in regenbogenfarben. So geht Statement! Unter die ebenfalls neueren Songs wie „Schwer Verliebter Hooligan“ und „Da Bricht Das Herz“, mischten sich auch die alten Lieder wie „Ruby Light And Dark“, „Vom Scheitern“ und „Held In Unserer Mitte“. Für die Nostagiker gab es noch ein Medley aus „AntiAntiAnti“,„Alles Was Ich Tat„, „Ich Bin Bei Dir“, „Dumm & Glücklich“, „Paul Der Hooligan“ und „Zusammen“. Und auch an die Mitgeschleppten wurde gedacht und neben eigener Songs auch noch die Band AHA mit „Take On Me“ gecovert. Abgerundet wurde das Hauptset natürlilch wie immer mit „Meine Sache“. Hier gaben die >Die Hards< nochmal alles, so dass Sammy das Singen eigentlich hätte einstellen können und man hätte es dennoch bis nach Düsseldorf gehört.

Aber wie jedes Konzert, neigte sich auch der Auftritt der Broilers in Bonn, aufgrund von Bestimmungen bereits um 22:00 Uhr, dem Ende entgegen. Natürlich nicht ohne den Rahmen bis Punktum vollends auszunutzen und eine Zugabe von sechs Liedern zu spielen. Den finalen Abschluss fanden die Düsseldorfer mit ihrer Hymne „Schenk Mir Eine Blume“, begleitet von einem gigantischen Feuerwerk.

Nur die Nacht weiß, was in den Kneipen und Bars der Stadt Bonn noch so alles passierte. Wir für unseren Teil pendelten mit der Masse völlig erschöpft in Richtung Bahnhof. Mindestens so vorhersehbar wie das letzte Lied der Broilers, war natürlich auch die Verspätung der Deutschen Bahn, die natürlich völlig überrascht wurde von dem erhöhten Fahrgastaufkommen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Bonn, Swiss und die Andern und ihr feinen Broilers, wir verneigen uns vor euch und freuen uns auf ein Wiedersehen!

Tickets für die weiteren Konzerte der Broilers, wie natürlich auch für Swiss und die Andern findet ihr im jeweiligen Onlineshop. Hingehen ist Pflicht, erinnert euch an die letzten Jahre!