Am vergangenen Freitag, den 10. April 2020 erschien ihre aktuelle Single WACH. Bevor es am darauffolgenden Samstag eine Livesession von Flo über unseren Instagramaccount anlässig unseres Easterbash 2020 gab, nahmen sich die Jungs von Casino Blackout einen Moment und beantworteten einige Fragen. Vom Feedback zu ihrer Single, zu Erlebnissen auf der Bühne bis hin zu nie gestellten Fragen, aber lest doch selbst.
Von Kindheitsträumen zu Zukunftsplänen
Hallo Jungs, schön das ihr euch die Zeit genommen habt. Dann wollen wir mal loslegen und euch mit Fragen löchern 🙂
Was würdet ihr machen wenn ihr nicht zur Musik gekommen wärt?
Waggi: Wahrscheinlich wären wir alle Roadies geworden 😉
Wie seid ihr zur Musik gekommen?
Waggi: Schon als Kind habe ich jeden bewundert, der ein Musikinstrument spielen konnte – schon bald war es dann mein Ziel auch irgendwann einmal auf einer Bühne zu stehen. Mit 4 Jahren bekam ich mein erstes Schlagzeug und seitdem wird täglich sämtlichen Nachbaren auf die Nerven gegangen.
Heute kam eure neue Single „Wach“ raus, wie zufrieden seid ihr mit dem Feedback bisher ?
Flo: Ehrlich gesagt sind wir mit jeder Veröffentlichung zufrieden. Es ist immer ein guter Tag, wenn man das, an was man unter Umständen sehr lange gearbeitet hat auf Leute loslassen kann. Alleine das da Menschen sind, die sich mit deiner Musik befassen und überhaupt Feedback geben, in Form von Likes, Reposts oder Kommentaren, zeigt dir, dass es nicht total egal ist was du machst und es Leute gibt, die sich damit identifizieren. In dem aktuellen Fall der Single „Wach“, war es umso erfreulicher, dass das Feedback durch die Bank sehr positiv war. Das gibt einem natürlich ein noch besseres Gefühl.
Arbeitet ihr gerade an einem neuen Album und wann dürfen wir damit rechnen?
Flo: Die aktuelle Situation lässt es natürlich zu, sich viel Zeit freizuschaufeln – z.B. um neue Songs zu schreiben. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass ich trotzdem nicht viel mehr als sonst aufs Papier bringe. Manchmal kommt es mir sogar so vor, als funktioniert dass Songwriting bei mir besser, wenn gerade viel los ist.
Aber: Es entstehen natürlich neue Songs, die es später dann hoffentlich auch auf ein Album schaffen werden. Wann wir mit neuen Songs ins Studio gehen, um den Nachfolger von „Fragment“ aufzunehmen, darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Zum Glück sind wir auch nicht in der Position, Alben wie am Fließband produzieren zu müssen. Heißt für uns: Wir können so lange daran tüfteln, bis wir finden, dass es soweit ist.
Hattet ihr schon mal ein peinliches Erlebnis auf der Bühne? Wenn ja welches?
Remo: Also bis auf ein paar Leute, die beim Singen versehentlich angespuckt wurden ist mir eigentlich nichts peinliches passiert. Aber da hat wohl jeder seine eigenen Geschichten auf Lager.
Welches war euer schönstes Erlebnis auf der Bühne?
Remo: Da gibt es eigentlich echt viele schöne Situatuonen. Ein ganz besonderer Moment ist es aber immer wieder, wenn wildfremde Menschen vor der Bühne stehen und unsere Texte mitsingen.
Wo möchtet ihr unbedingt mal auftreten? Und mit wem?
Jan: Ich glaube einer der Orte wo wir definitiv alle mal auftreten möchten wäre das SO36 in Berlin. Ein nicht nur für die Punkszene so wichtiger Ort. Dort mal mit den Hosen einen zum besten zu geben wäre denke ich das Allergrößte.
Wer darf / muss als erstes eure Songs hören und wieso?
Flo: In der Regel ist das die härteste Qualitätskontrolle ever: Meine Freundin. Die sagt mir dann meistens auch ganz direkt und ehrlich, sollte eine Idee totaler Mist sein. Das sind dann oft ganz grobe Demos. Es gibt aber vereinzelt auch Ausnahmen. Das sind dann Sachen, die ich unbedingt machen möchte, da gilt dann auch kein Veto.
Mit wem möchtet ihr unbedingt mal arbeiten? (Produzent + Artist)
Flo: Wir haben mit Michael Czernicki als Produzent glücklicherweise jemanden gefunden bei dem das einfach unglaublich gut passt. Ich glaube, dass es wirklich sehr viele gute Produzenten und Studios da draußen gibt, die Schwierigkeit besteht eher darin jemanden zu finden, mit dem man total auf einer Wellenlänge ist und der gleichzeitig das Niveau anbieten kann, das man sich als Ergebnis wünscht.
Das diese Zusammenarbeit funktioniert, merkt/hört man ganz gut an unseren letzen Veröffentlichungen, dem Album „Fragment“ und unserer aktuellen Single „Wach“.
Klar – es gibt natürlich irgendwelche Traum-Kooperationen, die aber eher in die Kategorie fallen: „Das wird niemals eintreten“.
Wenn ich jetzt für mich spreche, dann wäre das als Artist und als Produzent „Tim Armstrong“ von RANCID. Tim und seine ganzen Projekte, wo er selbst als Musiker oder als Produzent involviert war, haben mich schon immer irgendwie begleitet seit ich mit Punk in Berührung gekommen bin. Vor allem dieser unglaubliche kreative Output ist einfach faszinierend.
2019 hatte einige Highlights für Euch. Euer zweites Album „Fragment“ erschien sowie eine Tour mit Deine Cousine. Welches war euer Highlight und wieso?
Remo: Die Tour mit Deine Cousine und unser neues Album „Fragment“ waren ja eigentlich schon eine wirkliches Highlight. Als dann noch die Jahresabschluss Show mit den Rogers dazukam, war das „das Tüpfelchen auf dem i“. So eine große Show vor so vielen großartigen Leuten zu spielen war schon etwas ganz Besonderes.
Corona betrifft uns alle
Corona haut grad alle Pläne über den Haufen: Welche Ziele habt für 2020 noch? Was hofft ihr könnt ihr davon noch umsetzen?
Flo: Erstes und wichtigstes Ziel wäre das ganze Thema möglichst gesund und unbeschadet zu überstehen und den Fokus darauf zu setzen, wie man seinen Teil in der Gesellschaft dazu beitragen kann. Wie einfach das geht, wurde ja schon unzählige Male im Internet besprochen.
Ansonsten, wenn das Risiko nicht zu hoch ist, würde es uns natürlich freuen, dieses Jahr noch ein paar Festival Shows spielen zu können. Ob das möglich sein wird, weiß aktuell vermutlich keiner so genau. Außerdem wäre es natürlich schön, wenn wir mit neuen Songs voran kommen.
Wo kann man euch nächstes Jahr überall sehen? Plant ihr eine Tour? Stehen schon Festivals an?
Flo: Wir wollen ganz bestimmt nächstes Jahr aufholen, was dieses Jahr evtl. nicht möglich war oder sein wird. Ob, das nun eine ganze Tour ist – mal sehen. Auf jeden Fall wird es einige Shows geben. Für 2020 ist das ein oder andere Festivals auf dem Plan, ja. Mal gucken was daraus wird. Welche das genau sind, dürfen wir leider noch nicht verraten.
Lieber kleine Konzerte oder Shows auf großen Festivals ? Was reizt euch mehr und wieso?
Waggi: Eigentlich ganz egal ob kleine Konzerte oder große Festivals – wir fühlen uns auf jeder Bühne zu Hause und geben immer 100 % – mit dieser Energie versuchen wir die Besucher mitzureißen.
Jan: Das ist eine sehr schwere Frage, weil wir uns da echt ungern festlegen. Beides hat seine Besonderheiten und Reize. Die kleinen Shows sind persönlicher und oft mit mehr Emotionen verbunden, aber mal Hand aufs Herz: Was toppt denn Festivalstimmung? Die Offenheit und positive Energie, die bei Festivals entsteht wird wohl immer etwas ganz Besonderes bleiben und ich glaube jeder, der je ein Festival besucht hat wird wissen was ich damit meine.
Aber wenn bei einer kleinen Clubshow der ganze Laden kocht und alle mitsingen bekomme ich jetzt schon beim Gedanken daran Gänsehaut.
Welche Künstler beeinflussen euch am meisten? Wer hat euer Leben am stärksten geprägt?
Remo: Ich glaube das jeder von uns seine eigenen Künstler hat die ihn beeinflussen. Für mich waren es in den jungen Jahren Bands wie Millencolin, NOFX, Wizo, Green Day und Nirvana. Über die Jahre wächst natürlich auch der musikalische Horizont. Heute sind es Bands wie Red City Radio, Gaslight Anthem, The Menzingers und Anti Flag.
Wie stark beeinflussen euch die Social Media Plattformen? Welche nutzt ihr gerne und von welcher nehmt ihr abstand?
Flo: Das sind in erster Linie Facebook, Instagram und für Videos YouTube. Vermutlich sollten wir die Plattformen noch viiiel intensiver nutzen um den CASINO BLACKOUT Kosmos noch mehr zu erweitern.
Ich bin aber ganz ehrlich: Das Social Media Thema ist für mich manchmal echt unglaublich energieraubend. Vor allem wenn man beim durchscrollen wieder völlig vom Thema abkommt. Dabei ist ja ruck, zuck ne Stunde um – für total sinnloses Zeug, das überhaupt nichts mehr damit zu tun hat, was man eigentlich erledigen wollte. Ich glaube da geht es vielen ähnlich.
Dann kommen wir auch schon zur letzten Frage. Welche Frage möchtest du unbedingt mal beantworten, die euch aber nie gestellt wird!?
Jan: Ananas auf Pizza? Bitte verlassen Sie mein Haus! 🙂
Vielen Dank das ihr euch die Zeit genommen habt.
Alle: Immer wieder gerne.
Ich freue mich jetzt schon auf die Zeit nach Corona und werde mich dann auch wieder bei Casino Blackout auf einem Konzert wiederfinden. Zum Zeit überbrücken gibt’s die aktuelle Single WACH.