Der absolute Wahnsinn! Nur so kann ein erstes kurzes Fazit lauten.
Tatsächlich hatte das diesjährige Heimspiel von Kärbholz einige Besonderheiten auf Lager. Vom Streit am Gartenzaun, über „Schneeballschlacht“, bis hin zur großen Party war alles geboten.
Aufgrund des Feiertages war bereits der Mittwoch zur Frühanreise ausgerufen worden. Schnell füllten sich beide Camping- und Wohnmobilplätze. Besonders schön sind hier die strahlenden Augen und Freudentränen beim Wiedersehen der geliebten Festivalfamilie!
Die meisten haben es tatsächlich auch geschafft ihr Zelt vor dem gemeinsamen Zuprosten aufzustellen, so dass sich das Areal um den Rosbacher Sportplatz schnell in eine Zeltstadt verwandelte und die Party starten konnte.
Bis tief in die Nacht wurde gefeiert, gesungen und gelacht. Auch Teile der Band genossen bei ein, vielleicht auch zwei Kaltgetränken, die Campingplatzatmosphäre und gesellten sich zu ihren Fans.
Und hier gab es bereits einiges was die kreativen Fans der Band aus Hinterwald aufgeboten haben. Vom klassischen „Heißer Draht“- Spiel, über Minigreifautomaten, bunt geschmückten Fahrrädern von Zeltplatzprinzessinen, Discozelten mit Nebelmaschinen, Laser, Lichtshow und integrierter Lounge, bis hin zum Feuerspucker.
Entsprechend verkatert startete der ein oder andere in den Donnerstag. Aber auch hier wurde mit dem öffentlichen Frühshoppen für Anwohner und Fans zum gemeinsamen Kontern geladen. Blasmusik, Hüpfburg und kaltes Bier. Da dürfte wirklich für alle was dabei gewesen sein. Und wer bei sommerlichen Temperaturen doch die Abkühlung bevorzugte, der besuchte das örtliche Freibad, NEBEN DER BÜHNE, wo gibt’s denn sowas!?
Selbst aus dem plötzlichen Unwetter und den damit einsetzenden Hagelschauern, wurde das Beste gemacht und so flogen mitten im Juni die Schneebälle über den Platz, während man sich gegenseitig half Schäden zu verhindern oder zu flicken.
Apropos Anwohner. Leider gibt es sie überall, diese Dauernörgler und Schlechtmacher, welche sich über eine genehmigte Veranstaltung tatsächlich massiv beschweren. So blieb den freundlichen und bedauernswerten Securities nichts weiter als die Anordnung des Ordnungamtes umzusetzen. Diese lautete zum Unverständnis aller, dass die Musik ab 22:00 Uhr tatsächlich untersagt ist und bei Zuwiderhandlung mit drastischen Strafen zu rechnen sei. Demnach verbrachte ein Großteil den Abend mit Gesprächen und kalten Getränken während der Rest sich bereits schlafen gelegt hatte.
Aufgrund der Ereignisse am Vorabend, begann der Freitag für viele bereits früh und ausgeschlafen. Es war nicht verwunderlich, dass mit den ersten Sonnenstrahlen auch die bekannten Wake-Up-Hymnen von Tom Astor und Nana Maskouri um die Wette dröhnten.
Bei lecker belegten Brötchen, Kaffee und Schokodrink oder zugegeben auch dem ein oder anderen Konterbier wurde der Tag geplant.
Während die einen bei den heißen Temperaturen die Zeit im Freibad verbrachten, pegelten sich andere bei guter Musik und kalten Cocktails für die ersten Bands ein.
Traditionell wurde das Heimspiel dann mit dem Fassanstich durch die Band höchstpersönlich eröffnet. Begleitet wurden die Hölzer von einer Blaskapelle, welche wusste, was der gemeine Festivalbesucher hören wollte.
Und dann ging es auch schon fulminant los. Bereits um 15:00 Uhr starteten Herzlos das Bühnenprogramm. Nicht etwa weil sie nicht auch hätten als Headliner einen Platz verdient gehabt, sondern einfach weil sie es können. So trieb es bereits am frühen Freitagnachmittag die ersten Pogosüchtigen vor die Bühne, um es mit den K‘lauternern krachen zu lassen. Beste Werbung für das bevorstehende Heimspiel von Herzlos!
Es sollte nicht ruhiger und nicht besonnener weitergehen, denn auf Herzlos folgten mit Harzinfarkt und Elbrebellen zwei weitere Bands die ihr Handwerk verstehen und die Crowd beherrschen können.
Nicht weiter verwunderlich, dass die Security ab und an den Wasserschlauch in die feiernde Menge halten musste, damit bei Temperaturen um die 30°C keine Hitzschläge drohen. Auch hier nochmal ein riesengroßes Dankeschön, dass es an beiden Festivaltagen gratis Mineralwasser für die Besucher gab!
Nach der kurzen Abkühlung folgte dann Dirk Maron, das Wolfgang Petry Double Nummer 1! Nicht nur die Freundschaftsbändchen waren echt, sondern auch das Gefühl bei einem Konzert von Wolfgang Petry zu sein.
Genug des Schlagers mögen einige gedacht haben, daher gab es auf der Zielgeraden des ersten Tages nochmal Remmidemmi auf die Ohren von Doppelbock und Rauhbein.
Spätestens jetzt war der Festplatz prall gefüllt und die vier Hölzer konnten loslegen und der feiernden Meute mit einem Mix aus neuen und alten Liedern den Rest für den ersten Tag geben.
Müde und glücklich ging es nach über zwei Stunden Kärbholz Live zurück auf die Campingplätze um die Eindrücke zu verdauen und die Nacht ein weiteres Mal zum Tag zu machen.
Tag Zwei begann ähnlich wie der erstere. Mit der Ausnahme, dass es neben dem Frühshoppen der Anhängerschaft samt Liveband auch noch Wassergymnastik mit Adrian Kühn zu Musik von Helene Fischer im Freibad gab. Ja liebe Leserinnen und Leser, diese Bilder einfach vor dem inneren Auge wirken lassen!
Wie bereits am vorangegangenen Tag eröffneten die Hölzer die Bierbrunnen am Festplatz wieder persönlich, bevor es auch hier ohne Stillstand weiterging.
Alarm und Rovar legten vor, bevor Neurotox und Existent den Festplatz in ein Tollhaus verwandelten.
Existent feierte übrigens Premiere des neuen Albums „Stiller Held“ und präsentierte dem Prublikum die ersten Stücke Live und in Farbe. Herzlichen Glückwunsch zu dieser sehr gelungenen Scheibe!
Die Jolly Jackers und Ohrenfeindt präsentierten zum Abschluss des zweiten und letzten Festivaltages die Vorlage für ein Finale, welche gleich eines Elfmeters seitens Kärbholz nur noch verwandelt werden musste.
Und genau das taten die erfahrenen Rocker aus dem Hinterwald auch. Erneut schallten alte und neue Lieder aus der begnadeten Feder der Hölzer für zwei weitere Stunden in die Nacht. Etwas wehmütig dem Ende des Wochenendes entgegenziehend trieb es die Masse ein letztes Mal auf die Campingplätze.
Während manche vollkommen erschöpft in den Schlaf vielen, melancholierten andere bei einem der letzten Kaltgetränke über die wunderschöne Zeit.
Ein paar Stunden Schlaf später hieß es dann schon wieder aufräumen, abbauen und bei Krokodilstränen auf Wiedersehen sagen. Auf Wiedersehen zu alten und neuen Freunden aus dem Osten, Norden und Süden der Republik.
Wir sagen Dankeschön für ein gelungenes Heimspiel, mit Höhen und Tiefen. Mit vielen lustigen und emotionalen Begegnungen.
Und während auch der letzte zu Hause auf der Couch das Brummen des Generators vermisst höre ich eine alte bekannte Stimme die mir zuflüstert: „Geht schnell jetzt …“
Eine Bildergalerie wird zeitnah folgen!