Festival-Laune vor der heimischen Stereo-Anlage? Dying Empire schaffen das. Mit ihren hymnischen Refrains, den schwebenden Gitarren-Solos, drängenden Rythmusgitarren und ballernden Blastbeats. Dazu teilen sich Frontmann Joe Gastel und Bassist Panzer die äußerst abwechslungsreichen Gesangspassagen auf – sie reichen von Arch-Enemy-Growls über angezerrte Shouts bis hin zu Melodie-Passagen.
Was machen Dying Empire?
„Schlicht als Metal bezeichnen Dying Empire ihre Musik. Und halten sich damit bewusst aus der sich immer feiner verästelnden Musik-Kategorisierung heraus. „Wir lesen oft, dass wir Thrash Metal und Metalcore machen. Möglich. Wir selbst können und wollen uns aber nicht einordnen“, erzählt Joe Gastel, Frontmann und Kopf des Fourpacks. Wobei man als geneigter Zuhörer ebenso wie als Kritiker unweigerlich Vergleiche anstellt. Etwa zu Trivium, Machine Head, In Flames. Oder Caliban. Denn auch Dying Empire lieben den Wechsel zwischen atmosphärisch dichten und heftig herausgeballerten Parts. Nicht zu vergessen, den Refrain als große Hymnen-Geste, bei dem man unweigerlich die Faust in den Festival-Himmel recken und mitbrüllen möchte – selbst wenn man dabei im heimischen Wohnzimmer vor den Hifi-Boxen steht. Das Album Samsara, das am 24. April 2020 bei Bleeding Noise Records erscheinen wird, transportiert nämlich genau diesen Festival-Sound.“
Brüllen, das können sie bei Dying Empire übrigens ganz wunderbar. Genauso wie growlen – hier und da darf das Ganze dabei kurz nach Arch Enemy klingen. Wie gesagt, nur kurz, denn schon nach wenigen Takten brechen die Vocals mit dem Deathmetal und klaren merklich auf, bis hin zum Cleangesang. Allerdings immer mit der nötigen Gewichtung in der Stimme. Denn die verarbeiteten Themen stecken voll inhaltlicher Schwere: Dying Empire singen von Nachhaltigkeit, Umweltschutz, unserem Umgang mit der Natur und den Einflüssen moderner Technik auf unsere Gesellschaft. Dass dabei auf Samsara dennoch keine hart zu konsumierender Kost herauskommt, dafür sorgen immer wieder aufblitzende Nettigkeiten wie melodische Hooks, an denen sich die positive Grundstimmung entlanghangeln darf. Und trotz ihres teils komplexen Aufbaus wirken die Songs durch die dichte Produktion kompakt und gehen gut ins Ohr.
Dass das Dresdener Quartett ein Händchen für massenkompatibles Songwriting hat, haben Dying Empire bereits 2016 auf ihrem gefeierten Debüt-Album Dystopia bewiesen. Das Twilight Magazin etwa resümierte damals: „ein Debüt (…), dass ein großes Ausrufungszeichen hinter die Ambitionen setzt, vom Underground aus auch den großen Durchbruch zu schaffen. Denn ihrem Sound, der in äußerst erfrischender Weise Death und Thrash Metal kombiniert und das mit einer gehörigen Portion zorniger Grimmigkeit und düsterer melodischer Nachdenklichkeit, kann man sich schwerlich entziehen.“
Auf dem guten Stück sind 10 Tracks das ungefähr 48 Minuten geht und wird über Bleeding Nose Records veröffentlicht
Auf ihrem zweiten Album klingen die Vier bereits deutlich weniger böse. Frontmann Gastel spricht gar begeistert von einem melodischen Gesangsanteil von 50 Prozent. Sie planen noch mehr in Richtung Rock zu gehen, träumen von einem eigenen unplugged-Album. Zum Testen steht ein entsprechender Gig im Zuge der nächsten Tour auf dem Programm. „Unsere Supportband hat an dem Abend frei“, witzelt Gastel und grinst. Und spinnt seinen Gedanken weiter: „Wenn wir wollen, können wir die härteste Band des Abends sein – oder wir säuseln eine Power-Ballade. Entweder null clean vocals oder ganz ohne Gebrüll. Wie es eben zu Location und unserer Stimmung passt.“
Aber zunächst will das Quartett sein kommendes Album live vorführen. Auslandserfahrung durften Dying Empire schon in Städten wie Barcelona, Castellon, Madrid, Bilbao, San Sebastian, Mailand und Brescia sammeln. 2020 werden weitere hinzukommen, etwa bei Weekendern, welche die Band nach Polen führen werden, sowie im Rahmen zweier Touren: die eine erstreckt sich im August für 15 Konzerte über Frankreich und Spanien, die zweite im Oktober über Slowenien, die Slowakei, Kroatien und Ungarn. Dann werden vier Männer in ihrem typischem live-Outfit mit Kutten gekleidet die Bühne stürmen und das Publikum zu einer perfekt durchgetimten Lightshow in ihren Bann ziehen. Oder durchaus bis hinauf on stage, so wie in Cottbus: Da standen im Laufe eines Songs fast 30 Metalheads auf der Bühne und haben gemeinsam mit der Band die Energie der harten Klänge aufgesogen.
Tracklist
1. WRATH
2. THE INNER VOID
3. WE ARE NOT GODS
4. SAMSARA
5. BRING THE CHAOS
6. INCUBUS
7. IMPALE YOUR SUN
8. KING OF NOTHINGNESS
9. PYRAMID
10. THE LAST GOODBYE
Es ist ein geniales abwechslungsreiches Album geworden!