Galerie & Review: Zebrahead @ Markthalle, Hamburg

Wir waren am 23. Februar 2023 bei Zebrahead in der Markthalle in Hamburg. Es war nicht mein erstes und wird auf keinen Fall mein letztes Konzert von Zebrahead sein. Es ist einfach etwas ganz besonderes die Jungs aus Kalifornien zu sehen.

Den Abend eröffnet hat niemand geringeres als Sibbi Hier! Man kennt ihn auch als Frontmann von Itchy. Ich habe mich sehr darauf gefreut ihn mit seinem Solo-Projekt auch einmal live zu sehen und es war wirklich fantastisch. Es begann direkt mit 2 Single-Auskopplungen hintereinander weg: „Kein Bock“ und „Kannibalen“ und nachdem dann erst einmal verkündet wurde, wie krank die Band die letzten Tage eigentlich war, geht es auch mit einem meiner absoluten Lieblingssongs weiter: „Zwei Herzen“! Beim Song „Das kann doch noch nicht alles gewesen sein“ zaubert Sibbi einem jeden ein Schmunzeln auf die Lippen, indem er eine Songzeile abändert zu: „Wie ’ne Zebrahead-Tour die nicht sein sollte“ und beim darauf folgenden „Im selben Raum“ wurde dann gleich der gesamte Song irgendwie geändert, denn laut Sibbi sei die Albumversion zu schmalzig und weich für ein Zebrahead-Publikum, weshalb sie eine Punkrock-Version draus gemacht haben, bei der man sich schon mal warmtanzen und -springen kann – einfach legendär! Ebenso grandios ist auch die abgewandelte Version von „Ich muss nicht“. Hier stimmt Sibbi in der Bridge zuerst „Rock’n’Roll Queen“ von The Subways an, um dann weiterzumachen mit „Summer of 69“ und abschließend einem Zebrahead-Cover, was leider kaum jemand erkennt. Anschließend erklärt er dann auch noch, weshalb er wirklich die Band covern darf und packt eine Anekdote von einer ehemaligen Tour mit Itchy und Zebrahead aus. Man merkt wirklich das die beiden Bands schon seit Ewigkeiten befreundet sind. Geschlossen wird das Set mit dem Song „Tag für Tag“.

Das Publikum ist an diesem Donnerstag Abend bereits voll aufgeheizt und schon während der Umbaupause startet ein Pogo zu The Offspring’s „The Kids Aren’t Alright“! Dann startet das Heartbeat Drum Intro und Zebrahead entern die Bühne und starten mit „When Both Sides Suck, We’re All Winners“. Weiter geht es dann mit zwei Titeln die zwar ähnlich klingen, doch sowohl vom Sound als auch Entstehungsjahr weit auseinanderliegen – „No Tomorrow“ und „Hello Tomorrow“ – und schon hier hört man auch die erste deutschsprachige Ansage, dazu später mehr. Erstmal verbreiten die Jungs typische California-Vibes mit „Worse Than This“.

Bei „Homesick for Hope“ beginnt der Boden dann zu beben und den darauf folgenden Song „Call Your Friends“ widmen Zebrahead Sibbi und es kommen die Background Boys auf die Bühne. Bei meinem letzten Zebrahead-Konzert waren diese noch als Bierflaschen verkleidet, dieses mal stellen sie Skelette dar. Es sind nun mittlerweile 6 Songs vergangen, da stellt sich der „neue“ Sänger und Gitarrist Adrian dem Publikum vor und gesteht dann auch, dass er halb deutsch ist und ursprünglich aus Frankfurt kommt. Da hatte man sich zuvor wirklich nicht verhört mit der deutschen Ansage. Das nun kommende Lied wird auch direkt abgewandelt und es heißt auf deutsch „Hey du! Hände hoch!“. Und dann kommt der Abend so richtig in Fahrt, wie man es nicht anders von Zebrahead kennt. Bei „Postcards From Hell“ singt die gesamte Markthalle mit und ich erinnere mich noch genau daran auf welchem meiner Teenage-Mixtapes dieser Song bereits vertreten war und wir damals dazu schon abgegangen sind.

An diesem Abend war für jeden was dabei. Es gab neue Songs wie „Lay Me to Rest“ und „Russian Roulette is for Lovers?“, Oldschool-Hits wie „Rescue Me“ und auch aus der Zeit dazwischen Banger wie „Mike Dexter Is a God, Mike Dexter Is a Role Model, Mike Dexter Is an Asshole“ (hier kam es zu einem wahrhaftigen Crowdsurfer-Stau) und „Who Brings a Knife to a Gun Fight“. Doch es gibt einen Song der auf keinen Zebrahead Konzert fehlen darf und welcher hier den offiziellen Abschluss gemacht hat – ihre große Hymne: „Anthem“!

Als dann noch bei der Zugabe unter anderem „All My Friends Are Nobodies“, mein absoluter Lieblings-Zebrahead-Song, gespielt wurde, war der Abend einfach perfekt!

Ich kann nicht mehr mitzählen wie oft ich Zebrahead schon live gesehen hab. Sie zählen für mich zu den besten Livebands die es gibt. Es ist immer super lustig und verschwitzt und die Zeit geht viel zu schnell vorbei. So war es auch an diesem Abend in der Markthalle. Ich würde es immer wieder tun!