Am 03. Januar 2020 veröffentlichten die Bitterfelder Jungs von Goitzsche Front ihr neues Album OSTGOLD und starteten am Freitag, den 17. Januar 2020 in der Factory in Magdeburg ihre gleichnamige Tour. Bevor sich die Jungs aber auf der Bühne verausgabten , standen sie uns noch für die ein oder andere Frage Rede und Antwort.
Wir hatten das Interview kaum beendet und begaben uns in die Halle, da begann auch schon der Einlass. Die Fans sicherten sich nach und nach aber sehr gediegen ihre Plätze, welch selten entspannter Einlass. Mit dem einem oder anderem kühlen Becks saß ich an der Seite und ließ die letzten Minuten nochmal Revue passieren, dann wird der wohl unerwartetste Song des Abends gespielt. Der Titelsong von“Heidi“ bringt fast die komplette Factory zum Mitsingen, bis sich das Licht verdunkelte und sich der Beginn der Supportband ankündigte.
Fick dich, Viva
Vier erfahrene Männer betreten die Bühne, Viva , so der Name der Vorband, sagt mir mal wieder nichts, was aber wie immer nichts heißt. Welch Schätze sich so in Vorbands finden lassen, habe ich euch ja schon mehrmals beschrieben. Also lassen wir uns auf Viva ein und geben dem ganzen eine Chance. Sympathisch sind sie ja schon, denn wer kommt schon mit so einem Lied auf die Bühne, bei dem fast 1000 Fans mitsingen. Viva machen definitiv Stimmung, besonders ‚Fick dich, Viva‘ zieht alle mit. Wahrscheinlich weil Sänger Flo vorher alle einweist und sich bei ‚Fick dich, Fick dich, Viva‚ mal der ganze Saal im erhobenen Mittelfinger Modus die Seele aus dem Leib schreit.
Ein vorher ausgewähltes Lied der Fans von Unantastbar darf nicht fehlen, bevor sich verabschiedet wird. Mit den abschließenden Worten sich später am Merchandise Stand zu treffen, verlassen sie die Bühne. Zeit sich nochmal an die Bar zu kämpfen bevor es zum Showdown übergeht.
Der Osten brennt…
Auf den LED Wänden tut sich was, das Video zu Wir sind aus Gold erscheint als Intro, besser hätte diese Show gar nicht starten können. Dann ist es soweit, die Stars des Abends betreten die Bühne und die Factory kennt kein halten mehr. Darauf haben alle gewartet und die schier unbändige Vorfreude entläd sich schon beim ersten Song. Hit nach Hit reiht sich aneinander, ob ältere wie Streichholz und Benzin oder die ganz neuen des OSTGOLD Albums wie L.M.A.E. , Meine kleine Welt und Luther. Kein Lieblingslied wird ausgelassen und die Jungs haben sichtlich Spaß auf der Bühne. Die Factory gleicht einer Sauna, dass selbst die Wände vor Feuchtigkeit triefen. Aber das tut der Stimmung keinen Abbruch, im Gegenteil es passt zu diesem explosiv rockigem Tourauftakt.
Und dann wird es ganz still…
Dann kommt womit ich an diesem Abend gar nicht gerechnet habe, es wird ruhig und emotional. Zwei Männer und eine Gitarre treiben die Gänehaut durch den Saal. Bocki und Maxi sitzen in der Mitte der Bühne und geben Hafen & Herz zum Besten. Ganz ruhig, völlig einfach und doch mit soviel Gefühl. Diese Energie wird mit dem Puhdy’s Klassiker Was bleibt auf die Spitze getrieben und beendet das Set. Das lassen die Fans natürlich so nicht stehen und jubeln die Vier zur Zugabe zurück auf die Bühne. Ein ganz normaler Irrer leitet die Zugabe ein und es dauert einen Moment bis ich realisiere das Bocki mitten im Publikum steht, denn „ich bin einer von euch“ und das merkt man.
Zurück auf der Bühne, wird er geboren. Der Pfeffimann, er kommt im grünen Kostüm und verteilt an die vorderen Reihen fleißig Pfeffi. Während das Partylied des Abends ertönt, Pfeffi. Auf dieses Lied hat sich gefühlt jeder gefreut. Der Osten brennt und die Stimmung in der Factory könnte nicht besser sein, dennoch neigt sich der Abend dem Ende zu. Die letzten Akkorde erklingen und die Jungs lassen es sich nicht nehmen und gehen in den Graben, um den Fans nochmal ganz nah zu sein. Einigen reicht es nur mal abzuklatschen, die anderen nutzen die Chance für begehrte Fanselfies.
Wir kommen gerne wieder…
Bevor es für uns nach Hause geht, suche ich noch schnell die sanitären Anlagen auf. Warum ich das jetzt erwähne, weil ich positiv überrascht wurde, wie sauber sie nach diesem Abend waren. Chapeau an die Besucher und natürlich an die Factory Mitarbeiter – auf ganzer Linie. Der Schmunzler des Abends erreignete sich da für mich auch noch, herrlich wie diese Toilettengespräche immer wieder sind. „Oh mein Gott, Maxi hat mich angefasst“ ertönte es im Raum, ja diese Kommentare kennt man wohl von jedem Künstler und Konzert. Jedoch schoss ihre Freundin für mich den Vogel ab und sagte „Ich wasche mich jetzt trotzdem„, man gut dass ich saß sonst hätte ich mir wohl…. Was für ein Abend.
Für alle Deutschrock Fans ist diese Band definitv empfehlenswert. Mit einer abwechslungsreichen Show und Publikumsnähe überzeugen die Vier Bitterfelder nicht nur auf musikalischer, nein auch auf menschlicher Ebene. Wir kommen gerne wieder.