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Es ist Samstag der 31.08.2024 und 17:00 Uhr und wir befinden uns bei Idiots Records in Dortmund. Die Vinyl Ausbeute ist hervorragend und die Einstimmung auf das heutige Hell-Fete Metalmassaker Vol. III absolut geglückt. Somit geht es ab auf die A2 Richtung Oberhausen, um dem Underground Metal im Helvete zu frönen. Hier stehen heute folgende Bands in der nachfolgenden Running Order auf dem Programm, organisiert durch Metalfans4Metalbands und dem Tod und Teufel Metal Podcast:
Panzerfahren mit Realm of Chaos
Den Auftakt machen heute Abend Realm of Chaos. Die 5-köpfige Combo ist eine Old School Kapelle vom Mittelrhein. Hier gibt es neben dem Bandnamen auch akkustische Gemeinsamkeiten mit dem großen Vorbild Bolt Thrower.
Die Musik bewegt sich dabei zum größten Teil im groovigen Mid-Tempo Bereich und an der Geschwindigkeitsschraube wird nur akzentuiert gedreht. Die melodiöse Untermalung der rhytmischen Sektion erfolgt stilsicher und das Gesamtbild läd zum Matte schütteln ein.
Die Resonanz des Publikums ist daher zu Recht sehr positiv und es fällt nicht auf, dass man erst seit ca. einem 3/4 Jahr live unterwegs ist. Zudem ist der Gig der erfolgreiche Einstand für die Frontfrau Skaldi und es wurden in 3 Monaten 10 Songs von ihr gelernt.
Hörbares Material ist in der neuen Konstellation in Mache und wir freuen uns jetzt schon auf die kommende Debut CD. Solltet ihr auch gerne Panzer fahren, empfehlen wir euch die Death Smashers Night Vol. IV am 13.09.2024, im Werkhof Hohenlimburg.
Arctic Winter – EST. 1989
Jetzt betritt mit Arctic Winter die „dienstälteste“ Band die Bühne des Helvete. Die 3 Jungs aus dem Saarland sind heute ohne ihren Bassmann „Upeh Winter“ angereist, da dieser aus gesundheitlichen Gründen pausiert. An dieser Stelle wünschen wir gute Besserung. Die Band blickt in der aktuellen Konstellation auf 3 Full-Lenght Releases zurück. Diese heißen „Uch Alder“ (2013), „Plek Meddl“ (2017) & der aktuellste Output „CCCXXXII“ (2022).
Die Bandbreite der dargebotenen Musik ist eine Reise durch die 80er mit klassischem Heavy Metal Einfluss, sowie Speed-, Thrash- und Death Metal Anleihen. Die gute Nachricht vorweg, die Band hat sich dazu entschieden ein weiteres Album auf die Menschheit loszulassen. Musikalisch bewegen sich Mic, John und Sith auf einem extrem hohen Niveau, da man hier ein blind eingespieltes Team heraushört.
Ein besonders cooler Zug der Band ist es, dass ihr auf der bandeigenen Seite die Discography kostenfrei findet ohne auf die verdächtigen Streaming Plattformen zu setzen. Die gute Nachricht zum Schluss, die Band hat sich dazu entschieden ein weiteres Album auf die Menschheit loszulassen. Ein Gespräch mit den 3 Jungs findet ihr hier nachfolgend.
Extremer Death Metal = Mors Ex Mundi
Alle guten Dinge sind 3 und mit Mors Ex Mundi wird es nun wirklich finster. Die 5 Jungs aus dem Karlsruher Umfeld zerlegen nun nach allen Regeln der Kunst die Bretter der Bühne und lassen keine Gefangenen.
Hierbei haben die 5 Jungs ihre Debüt EP „House of War“ im bandeigenen Gepäck, welche mit maschinengewehrartigen Blast Beats in das Publikum abgefeuert wird. Der Schlagzeuger Mortarion hat heute definitiv den körperlich herausfordernsten Job und den weitesten Anfahrtsweg aus der Schweiz.
Doch auch das Wechselspiel der Gitarristen Belt und Cinus ist auf einem eigenen Level angesiedelt und dem Basser Lykaon nimmt man kaum ab „Umschüler“ am Bass zu sein. Die Vocals von Scaltebrunn sind facettenreich und er verarbeitet lyrisch seine Abneigung gegen jede Form der Buchreligion.
Falls ihr die Jungs verpasst haben solltet, besteht schon am 28.09.2024 die Möglichkeit das ganze im Valhalla in Kölle nachzuholen. Die Band stand uns nach der Show noch für ein Gespräch zur Verfügung und dieses findet ihr hier nachfolgend.
Ruhrpott Violence – Voracious
Nun ist es Zeit für einen der heutigen Lokalmatadoren aus dem benachbarten Duisburg. Die 5 Jungs entern die Bühne mit der EP „Suffer“ und dem 2023 erschienen Full Lenght Album „Path to Death“ die Bühne.
Voracious betonen mit Ihrem eigen produzierten Merchandise die Liebe zum Kohlenpott. Und hier sehe ich auch einen konkreten Bezug zwischen Region und Musik. Hart & herzlich als Kumpel und Malocher, den hier gibt es ohne Fisimatenten schnörkelos ins Gesicht. Heißt also im konkreten Kontext, hier wird heute Abend live hart gearbeitet und geschwitzt.
Die Einflüsse von Voracious sehe ich dabei in einer modernen Machart des Ultra-Brutal Death Metals, mit Beatdown und Mosh Einlagen. Man merkt den Jungs aus Duisburg auch eine positive Live Routine an, da sie bereits seit 2019 am Start sind und bereits u.a. die Bühne des Turocks beackern konnten.
Das nächste Heimspiel der Band findet ihr am 22.11.2024, bei der Duisburg Destruction, im Parkhaus Meidernich.
My Dominion – Essen Death Metal
Nun ist es kurz vor 23:00 Uhr und My Dominion betreten die Bühne, als heutiger Headliner des Abends. Die Jungs sind ebenfalls aus dem Ruhrpott und aus dem benachbarten Essen angereist. Die erste Impression zur Nachbarstadt ist ja durchaus Thrash-Metal lastig, jedoch fährt die Band Old School Death Metal Geschütze auf.
My Dominion gehört mittlerweile zu den Urgesteinen der lokalen Death Metal Szene, da man seit 2006 umtriebig ist. Zudem weißt die Bandkarriere Spielerfahrungen mit internationalen Szenegrößen wie u.a. Entombed, Misery Index, Napalm Death & Sodom aus.
Den letzten Presse Ritterschlag gab es von den Kollegen vom Legacy, die zum Rotten Feast Auftritt im Januar folgendes feststellten: „Wenn My Dominion dann auf der Bühne auch Mal die Groove-Keule im Stile von Gorefest kreisen lassen, gibt es eh kein halten mehr.“
Damit wird deutlich, wo die Reise heute Abend hingeht. Ein musikalischer Hybrid des 90er Jahre Death Metals europäischer und amerikanischer Machart. Lobend hervorzuheben ist auch die Dankbarkeit der Band, die sich über alle verbliebenen Fans zu später Stunde freut. Hier wird bis zur letzten Minute Vollgas gegeben und mit jedem einzelnen intensiv die Show zelebriert.
My Dominion zerlegen ebenfalls mit Verocious am 22.11.2024 das Parkhaus Meidernich, bei der Duisburg Destruction.