“Wird schon irgendwie gehen” – ein Satz so profan und doch so eindringlich. Er steht für das Durchhalten in individuellen Krisen, genau wie bei einer weltweiten Pandemie.
Im Kontext des Albums “unbedeutend ungenau” ist “Hunderttausend” der Silberstreifen am Horizont.
In Zeiten von Lockerungen und langsamen Ausschleichen aus dem Pandemie-Alltag bietet der Song die richtigen Schlüsselreize.
“Nach Hunderttausend Jahren bin ich aufgewacht”, so fühlt es sich gerade bestimmt bei Vielen an.
Der Neuanfang und Aufbruch ist dabei aber nicht das Resultat eines großen Triumphs sondern eher die Reflexion darüber, dass man es überhaupt geschafft hat bis hier hin.
Die Relativität der Zeit war nie greifbarer als jetzt, wann war denn dieses “davor” und wann fängt dieses “danach” an und überhaupt: Was hat das mit mir gemacht?
Die Musik bleibt dabei nicht vage, lässt aber viel Raum für Uneindeutigkeiten und wenn man hier noch im weitesten Sinne von Rockmusik sprechen will, dann nur mit Gitarren als Schichten und nicht als Brett.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass es weitergeht, sogar weitergehen muss.
Besetzung
Thilo Schenk (Gitarre)
Jens Küchenthal (Schlagzeug)
Jens Weber (Gitarre)
Chris Mock (Bass)
Thomas Kempkes (Gesang und Gitarre)