Im „unbesiegbaren“ Interview mit Sondaschule

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Wir haben uns mit Costa und Chris von der Sondaschule kurz vor Weihnachten zum Interview getroffen, natürlich virtuell und coronakonform. Dabei ging es vor allem um das bevorstehende Release des neuen Albums „Unbesiegbar“, aber es gab auch persönliche Einblicke.

Festivalstalker: Hallo Sondaschule, wie geht es euch zur Zeit, seid ihr momentan groß im Weihnachtsstress?
Chris: Ich schon! *lacht* Ich habe heute die ersten Geschenke gekauft. Ganz pünktlich, 2 Tage vorher.
Costa: Bei mir hält sich’s in Grenzen mit dem Weihnachtsstress, es geht eher gerade um die Veröffentlichung des Albums und unsere Familie hat irgendwann sich mal entschieden, dieses Konsumfest zu dem zu machen was es eigentlich ist – gemeinsam Essen. Und die Kinder kriegen ’n bisschen was, also meine Nichten, und wir beschenken uns einfach nicht mehr. Dadurch sparen wir uns viel Stress und machen eher ’ne schöne Zeit draus.
Festivalstalker: So ist es bei mir nämlich auch.
Costa: Das ist einfach.
Chris: Das tut mir Leid für euch. Ich krieg Geschenke. *lacht*
Festivalstalker: Ich krieg auch Geschenke, aber man kann sich ja über’s ganze Jahr schon hinweg was wünschen.
Chris: Das stimmt.
Costa: Absolut.

Festivalstalker: Du sprachst grad schon das Album an. „Unbesiegbar“ ist ja jetzt euer erstes Album nach 4 Jahren mit komplett neuer Musik. Wie fühlt es sich an? Ist es immer noch wie beim ersten Mal?
Costa: Was meinst du genau „beim ersten Mal“ – wenn du ein Album veröffentlichst?
Festivalstalker: Jap.
Costa: Ja. Also es gibt natürlich mittlerweile mehr Routine, man weiß ungefähr worauf man sich enlässt, wenn man ein Album veröffentlicht, aber die Vorfreude und das Ganze drumherum ist eigentlich genau wie beim ersten Mal. Es ist immer noch aufregend, kann alles passieren, macht ’ne Menge Spaß. Entsteht ’ne Menge auch gerade in der Zeit, wo ein Album entsteht. Kommt immer noch mehr und mehr, so’n kreativer Prozess der irgendwann total anfängt zu sprudeln. Und das ist eigentlich genau wie beim ersten Mal. Es ist halt nur wenn’s dann endlich raus ist, war’s glaub ich beim ersten Mal das schönste Gefühl was man haben kann, wenn man so’n erstes Album raushaut und das dann selber in der Hand hat und so. Das war schon ’n sehr besonderer Moment. Aber es macht trotzdem immer noch Spaß.

Festivalstalker: Habt ihr selbst einen absoluten Lieblingssong auf dem Album?
Chris: Ich glaube jeder hat ’nen anderen, ne? Von uns, hab ich festgestellt.
Festivalstalker: Welcher wäre es denn bei euch selbst?
Chris: Bei mir ist ’s auf jeden Fall „Was ich am liebsten mach“, der ist auch schon draußen. Und der hat so dieses fluffige Reggea-Feeling. *lacht* Ne, der macht mir am meisten Spaß, zu Hören und zu Spielen.
Costa: Bei mir sind es zwei, wenn ich zwei nennen darf. Es ist „Ich verspreche mir selbst“ und „Merkst du nicht“. Der eine, „Ich verspreche mir selbst“, weil er ein sehr persönlicher Song ist, der echt gut nach vorne geht und ich mir den live schon sehr gut vorstellen kann. Und bei „Merkst du nicht“ – das Ska-Feeling und diese positive Lebensenergie des Songs, die find‘ ich sehr gut auf jeden Fall.

Festivalstalker: „Merkst du nicht“ war ja auch in eurem Adventskalender mit drin. Wie kamt ihr auf die Idee und warum genau diese drei Songs als Special-Edition?
Costa: Die Idee kam uns eigentlich, weil wir Lust hatten so ’ne Art Adventskalender einfach mal wieder zu machen. Und so irgendwie ’n bisschen sich Mühe geben allen ’ne schöne Zeit zu bereiten ungefähr, so war eigentlich der Grundgedanke. Und da wir eh ’ne Show geplant hatten in Altenberg, die wir dann auch Aufnehmen wollten, als Hauptanteil des Adventskalenders, haben wir uns halt die Mühe gemacht, oder besser gesagt den Spaß gemacht, vorher 3 Akustiksongs zu üben. Und hätten auch auf’s alte Repertoire zurückgreifen können, haben uns aber dann gedacht, lass‘ uns doch einfach als kleinen Teaser für das neue Album auch schon mal drei Songs nochmal anspielen, die man so vorher halt noch nicht gehört hatte, was bei „Morgens um halb 4“ hat sich das halt genau überschnitten, aber so generell einfach mal ’ne andere Version von so ‚m Albumsong, als kleines Geschmäckle, sag ich mal, so mit auf den Weg zu geben. Das war eigentlich, ja aus Spaß an der Sache und um den Leuten gerade jetzt, wo’s halt nicht so viele Konzerte wieder gibt, einfach zu Hause die Möglichkeit zu geben eine Art Livekonzert zu erleben.

Festivalstalker: „Morgens um halb 4“ wäre zum Beispiel auch mein absoluter Lieblingssong. Welche Scheiße habt ihr schon mal gebaut, dass es euch wie im Song geht?
Chris: *lacht* Oha, wo fangen wir an? Ehm. Das Schlimmste, und der Klassiker glaube ich, ist Klamotten zu verlieren ne, also das passiert mir leider dauernd. Handy, Portmonee, Schlüssel – wobei Schlüssel lange nicht tatsächlich. Und richtig scheiße bauen, ja die Zeiten sind zum Glück schon etwas länger vorbei, dass man sich da irgendwie mit anderen Leuten anlegt oder ja, Beziehungen dann auch mal betrunken enden, aber es ist schon einiges Nachts vorgefallen. Auf jeden Fall.
Costa: Ich möchte dazu nichts sagen! *lacht*
Chris: Ja ich red‘ mich auch um Kopf und Kragen, lassen wir so stehen!

Festivalstalker: Okay, kommen wir einmal zur nächsten Frage: Wie hat sich das Konzert in Altenberg für euch angefühlt und bekommen die Fans die Aufzeichnung auch nochmal zu sehen?
Costa: Angefühlt hat’s sich glaub ich für alle gleich. Es war zu merken, dass so in den ersten 10 Minuten alle noch so’n bisschen verhalten waren. Also alle haben sich mega gefreut, das merkte man, die Stimmung war sehr gut. Aber es war schon so’n bisschen, dass man gemerkt hat, 600 Leute in einem Raum – ist das normal? Das da jeder so’n bisschen sich das anfangs gefragt hat. Und beim letzten Lied, war das alles vergessen und es sah genauso aus wie eh und je. Da waren dann alle Zweifel über Bord geworfen nach’m dritten Bier und es fühlte sich auf jeden Fall sehr sehr sehr gut an. Weil das eigentlich genau das ist, warum wir irgendwann ’ne Band gegründet haben, um auf ’ner Bühne zu stehen und um Musik zu Machen und um das halt ganze live zu zelebrieren. Und das hat ’ne Menge Menge Kraft gegeben auf jeden Fall, uns wieder.
Chris: Ja das war das erste Mal nach knapp 2 Jahren, ziemlich genau, dass wir wieder ’ne normale Indoor-Club-Show hatten, wo keiner sitzt, wo keiner Masken aufhatte und ja genau das, wie du schon sagst, ist das warum man das macht und hoffentlich geht’s bald damit weiter.

Festivalstalker: Wie steht es denn um die „Gute Zeiten“-Tour. Denkt ihr, dass die so stattfinden kann, wie sie geplant ist?
Costa: Also wir drücken immer noch alle Daumen die wir haben und, ja. Wir gehen momentan davon aus, dass es stattfindet, weil wir einfach positiv denken wollen. Und planen auch erstmal genau in diese Richtung, aber wir sind natürlich auch nicht blind und taub, und machen uns natürlich auch schon Alternativ-Gedanken, falls es nicht klappen sollte. Aber wir halten halt schon an dem Gedanken fest und würden uns wünschen, dass das alles klappt im März, denn lieber früher als später auf Tour gehen. Wenn das Album jetzt, im Februar kommt’s jetzt doch erst, am 11. Februar, dass mussten wir ja verschieben. Deswegen würden wir uns sehr sehr freuen, wenn wir im März direkt auf Tour gehen könn‘. Das wär‘ schon gut.

Festivalstalker: Wird es gegebenenfalls ein Onlinestream-Konzert von euch geben? Falls es zum Beispiel nicht stattfinden kann.
Chris: Ja, man denkt so drüber nach. Für mich war jetzt so die letzten 2 Jahre eigentlich immer: Joa lieber nicht. Das haben die anderen gemacht. Also so’n Stream-Konzert ohne Menschen meine ich. Und den Gedanken find‘ ich nach wie vor sehr komisch. Irgendwie dann in ’ner Halle zu stehen ohne Leute und einfach gefilmt zu werden und trotzdem authentisch irgendwie ’n Konzert zu spielen, mit bisschen Bewegung und Rumhampeln, und das stelle ich mir schwierig vor. Aber ja gut, wenn jetzt wieder gar nichts geht über Jahre, dann ist das sicher mal ’ne Option.

Festivalstalker: Kommen wir zu einer Frage vom Chef: Bleibt Funkyfaf ein fester Bestandteil von euch?
Costa: Wir sind vom Schicksal geküsst worden, möchten wir mal sagen, dass Funkyfaf bei uns jetzt Gitarre spielt. Im August hat er die Open-Air-Festivals uns den Rücken gestärkt, damit wir überhaupt live spielen können und bisher ist der Plan, dass er auf jeden Fall weiterhin dabeibleibt und das wär‘ uns eine Freude wenn wir das mit ihm jetzt, ab jetzt gemeinsam das Schiff rudern. *grinst*
Chris: Ja, auf jeden Fall. Eine Fügung des Schicksals. Er war ja für uns, wir kenn‘ ihn ja schon lange durch die Tips-Tour damals, wo die Tips, seine alte Band, Vorband waren, und deswegen war der für uns eh schon Mensch des Jahres 2017, 2018 und 2020 und ja jetzt dann halt auch weiterhin hoffentlich.

Festivalstalker: Okay, dann kommen wir schon zur letzten Frage! Wenn ihr mit eurem persönlichen Superstar gemeinsam spielen könntet – wer wäre das und welchen Song würdet ihr spielen?
Costa: Also, ich kann dazu nur sagen. Ich hab ein zum Beispiel jetzt, mein persönliches, musikalisches Idol ist Fat Mike von NOFX. Und wir haben ein paar Mal mit ihm, er spielt ja auch in ander’n Bands, so zum Beispiel Me First and the Gimme Gimme’s. Und wir haben schon im Club zusammen mit ’ner Band gespielt, wo er dabei ist und haben auf Festivals gespielt. Und immer wenn er den Raum betritt bin ich einfach gegangen und möchte mir nicht vorstellen mit ihm ein Lied zu singen. Denn, so generell, möcht‘ ich meine Idole nicht kennenlernen. Das ist so für mich sehr wichtig. Vielleicht hat der ’n schlechten Tag, macht ’n blöden Spruch und ich kann ein Leben lang seine Musik nicht mehr hören, weil ich den Typ nicht mehr leiden kann. Deswegen möcht‘ ich mir gemeinsam Singen gar nicht vorstellen. Das geht zu weit. *grinst*
Chris: *lacht* Dann spiel‘ ich einfach Lieder mit deinen Idolen und sag dir dann wie es war.
Costa: Ja, das ist ja schonmal passiert. *lacht* Du hast mir Fotos mit Fat Mike, Arm in Arm, wo du ihm über die Backe leckst, geschickt.
Chris: Ja gut, aber das wusst‘ ich ja nicht mehr.*lacht*
Costa: *lacht* Genau, aber das war so: guck mal wo ich bin! Und ich halt mich da lieber fern, von Idolen. Gilt das als Antwort?
Festivalstalker: Ja – wer wäre es denn bei dir, Chris?
Chris: Wer das bei mir wäre? Ja, schwer zu sagen. Die Meisten sind ja schon tot, ich würd gern was mit Micheal Jackson machen und auch so diese glitzernden Klamotten und schön Tanzen, das wär schon echt gut. Von Micheal Jackson kann man wirklich jeden Song hören und ich glaube live wäre das wirklich ’ne Wucht gewesen. Das war schade damals. … Und wer wäre es bei dir?
Costa: Ja genau!
Fetivalstalker: Bei mir? Wär’s Bela B. von den Ärzten.
Costa und Chris (Zeitgleich): Welcher Song?
Festivalstalker: Spontan – „der Graf“ oder „dein Vampir“.
Costa: Oh – krass.
Chris: Gute Wahl!
Festivalstalker: Das ist die Band die ich so als Erstes mit gehört habe, als ich noch ganz klein war. Das wär’s glaub ich.
Costa: Ja okay, das lass ich gelten! *grinst*
Chris: Ja, absolut! *lacht*
Costa: Ja, auf jeden! Sonst Helge Schneider „Katzenklo“, aber dann nur durch Zufall. Das wär‘ noch so’n Ding, wo ich mich drauf einlassen würde.
Festivalstalker: Irgendwo in der Fußgängerzone am Besten. *lacht*
Costa: Ja sowas, genau!

Festivalstalker: Nee, super! Das waren schon so die Fragen die ich an euch hatte. War super, dass es geklappt hat!
Costa: Ja, astrein!
Festivalstalker: … und ich freu mich auf euer Album, ich durfte ja schon reinhören!
Costa: Ja, wir auch. Ja, hast du’s ganz gehört?
Festivalstalker: Ich hab’s schon ganz gehört und darf dann auch die Review in den nächsten Tagen schreiben.
Costa: Ja, und dir gefällt’s?
Festivalstalker: Absolut! Macht sehr sehr viel Spaß zu Hören!
Costa: Ja das soll genau so sein, auf jeden Fall. Soll Spaß machen.
Chris: Schreib das auch. 5 von 5.
Festivalstalker: Dann müsste ich 10 von 10 machen bei unserem System.
Costa: Wuuuh!
Chris: Wuuh! Nein, kein Druck.
Festivalstalker: Nein, es wird sehr gut ausfallen, dass kann ich euch so schon sagen.
Costa: Ja. Das freut mich auf jeden Fall, uns denke ich.

Festivalstalker: Guti! Dann dank ich euch, wünsch euch frohe Weihnachten und ’nen schönen Abend!
Costa: Ja danke, ebenso und auf bald mal! Tschüß!
Chris: Danke, ditto! Adieu.