Inselflair 2021 in Eschwege

9.3

Wir waren vom 13. Bis 15. August für euch beim Inselflair 2021 in Eschwege.

Freitag – 13.08.2021

Auf dem Konzertgelände angekommen erblickten wir zunächst ein ungewohntes Bild: Vor der Bühne stehen Bierbänke. Man könnte meinen, dass OF steht für Oktoberfest. Aber nein! Es ist ein teil der Hygienemaßnahmen und dient dazu Abstände einhalten zu können. So entstanden bereits kleinere Grüppchen, die sich zum feiern an den Bierbänken platzierten.

Mit tosendem Applaus beginnen die sympathischen und witzigen Jungs von Monsters of Liedermaching. Die Nasenflöte ist bekannt und auch Melodika ist direkt einsatzbereit. Wie sie entertainen und zum Mitmachen animieren, wissen die Jungs auf jeden Fall, aber seht selbst.

Monsters of Liedermaching:

Die Donots machen im Anschluss weiter mit „Lautes Lesen, leise Musik”. Sitzen auf den Bänken? Nicht bei den Donots! Abgehen ist vorprogrammiert. Mit Konfettikanonen überrascht die wohl coolste Security des Universums und es dauert auch nicht lange und schon fliegen Klopapierrollen. Eschwege, falls ihr euch gewundert habt, warum in den Läden das Toilettenpapier ausverkauft ist, ihr findet es auf dem Werdchen! 😉

Zwischendurch gibt die Band einen Einblick in ihr Buch „Die Geschichte der DONOTS: Heute Pläne, morgen Konfetti„. Der Autor Ingo Neumayer ist persönlich vor Ort um Passagen aus dem Buch vorzulesen. Die Zuschauer*innen entscheiden mit Hilfe eines Tennisballs, welche Seiten vorgelesen werden. Wir erfahren interessante und lustige Geschichten aus der Bandgeschichte der Donots. Leider kommt das Lesen bei einigen Besucher*innen nicht so gut an und etwas Unmut macht sich breit. Unserer Meinung nach sehr unverständlich, doch die feierwütigen Fans wollen lieber Musik. Wenig später geht es mit Songs und gewohnt guter Stimmung weiter.

Donots:

Die letzten Strahlen der Sonne sind zu sehen und mit „So oder so“ betreten Wiebusch, Bosse und Uhlmann die Bühne. Ein Trio, das es vermutlich nur diesen Sommer geben wird. Im Wechsel werden Lieder der einzelnen Künstler gemeinsam performt. Die Männer strahlen eine wahnsinnige Harmonie aus und das geben sie an die Zuschauer*innen weiter. Nun ist es dunkel doch die Bühne erleuchtet den ganzen Platz. Es kommt richtiges Festivalfieber auf. Es wird ausgelassen neben und auf den Bierbänken getanzt und gesungen. Ein Abend so schön und relativ normal, wie seit langem nicht mehr.

Wiebusch, Bosse, Uhlmann:

Samstag – 14.08.2021

Die Sonne ballert und die Zuschauer*innen bekommen Abkühlung von der „Flairwatch“ Security, die fürsorglich mit Wasserschläuchen unterwegs ist. Gefedert und geteert bekommt mit Wasser und Konfetti eine ganz neue Bedeutung! Auch Wasserbomben kommen zum Einsatz um einen kühlen Kopf bewahren zu können. Auf der Bühne eröffnen Lonely Spring den Abend starten direkt mit vollem Einsatz durch. Die Newcomer versetzen uns mit Emo-Rock zurück in die Teenagertage und heizen mit ihrer Musik richtig ein.

Lonely Spring:

Planlos geht ein Plan los. Aber nicht beim Inselflair! Mit heftigem Punk und gibt die Band Planlos den Takt an. Wahrlich ein Grund zum Pogen! Zwischenzeitlich hätte man die Bierbänke wahrscheinlich am liebsten schon verbrannt und direkt einen großen Moshpit eröffnet, doch das Publikum bleibt bei kleineren Pits rund um die Tische. Als special guest stand Matthias Reim auf der Bühne und sorgte optisch für Unterstützung bei „Verdammt, ich lieb‘ dich„:

Planlos:

Wir Hören Madsen bis wir platzen! Das altbekannte Motto ist heute wieder angesagt. Dass es auch ohne großen Moshpit geht, zeigen die Zuschauer auch hier. Es wird getanzt – neben, auf und unter den Tischen! Die Stimmung ist am Überkochen. Dass die Madsen nicht nur rocken sondern auch gefühlvoll können, zeigt sich, als Keyboarderin Lisa Who im Vordergrund auf der Bühne steht und sie gemeinsam die Ballade „So cool bist du nicht“ performen.

Madsen:

Sonntag – 15.08.2021

Der letzte Tag vom langen Inselflair Wochenende – ein Grund noch einmal alles zu geben! Die Wolken und eine leichte Brise tun bei dem warmen Wetter gut. Boppin‘ B starten mit schwungvollem Rock’n’Roll in den Abend, bei dem keiner ruhig sitzen bleiben kann. Dass man auch beim Schlagzeugspielen nicht sitzen muss, zeigt uns Thomas Weiser und Didi beherrscht den Umgang mit dem Contrabass nahezu blind. Nicht nur Fans kommen hier zum Tanzen.

Boppin‘ B:

„Die Welt gehört uns“ – Schon die ersten Töne reichen und das Publikum springt und tobt. Sondaschule geben richtig Gas! Spätestens jetzt bleibt niemand mehr still stehen. Heute ist das Publikum sehr bunt gemischt. Von ganz klein bis Rentner*in wird das Tanzbein geschwungen. Zeitweise so sehr, dass der ganze Platz staubt, doch Wasserschlauch und Konfetti schaffen Abhilfe. Mit Flaggen setzt man ein klares Statement gegen Rechts.

Sondaschule:

Na servus! Die bayerischen Jungs, LaBrassBanda, machen den Abschluss. Wer jetzt denkt, dass das OF doch noch für Oktoberfest steht liegt aber falsch! Mit verrücktem Brass und „Alpen-Jazz-Techno“ wird nochmal richtig aufgedreht. Die Security haut nochmal alles raus was geht. Über dem Publikum fliegen unzählige Rollen Klopapier und es regnet Konfetti ohne Ende. Erstaunlich, was man mit klassischen Blasinstrumenten alles machen kann. Wir hatten Spaß!

LaBrassBanda

Wir sind Flairliebt!

Es ist großartig, was die Mitarbeiter*innen des Open Flairs trotz erschwerter Bedingungen auf die Beine gestellt haben! Mit ganz viel Liebe und Herzblut ist das Konzertgelände und alles rund ums E-Werk geschmückt und auch die Kleinkünstler*innen haben es sich in diesem Jahr nicht nehmen lassen mit ausgefallenen Kostümen und verrückten Auftritten rund ums Flair für gute Laune zu sorgen.

Wer wie wir für mehrere Tage das Inselflair besuchen wollte, der hatte die Möglichkeit auf dem Gelände der Seebühne mit einem Camping-Ticket zu zelten. Dort gab es kostenlos feste Toiletten und warme Duschen, welche das Festivalcampen fast schon luxuriös erschienen ließen. Im Vergleich zum eigentlichen Open Flair Festival war der Zeltplatz natürlich nur ein Bruchteil von dem zusätzlichen Stadtteil, den Eschwege sonst am Festivalwochende durch die Camps hat, trotzdem war die Stimmung gut.

Auf dem Konzertgelände selbst gab es in diesem Jahr eine neue Währung. Man musste sein Geld gegen Chips eintauschen, welche als Zahlungsmittel für alle Getränke und den Open Flair Imbiss galten. Das erleichterte die Bezahlung bei den Bedienungen am Tisch, die ständig für Nachschub sorgten. Unserer Meinung nach war es zu Beginn etwas unübersichtlich, da man immer erst umrechnen musste, wie viel ein Getränk oder ein Essen kostet, doch schon nach kurzer Zeit hatten wir den Dreh raus und konnten so die Vorteile des schnellen Bedienung am Platz genießen ohne nach Wechselgeld kramen zu müssen. Am letzten Abend haben wir noch erfahren, dass alle der ehrenamtlichen Bedienungen ihr Trinkgeld für die Opfer der Flutkatastrophe gespendet haben. Wie krass sind die denn?! Wir sind flairliebt!

An alle Künstlerinnen und Künstler, an die Security, die für Sicherheit, Abkühlung aber vor allem ganz viel Spaß gesorgt haben, an die Veranstalter*innen, an die Techniker*innen, an die Crew vor Ort, welche die Durstigen ununterbrochen mit Getränke versorgt, Essen zubereitet und ausgegeben hat, die, die den Einlass gemacht und Bändchen verteilen haben und alle die, die im Hintergrund wirken – ihr habt das Inselflair 2021 zu einem Ort gemacht, an dem für einige Tage die Pandemie nicht mehr im Mittelpunkt stand und man der Normalität sehr nah war. Vielen Dank dafür! Wir hoffen, dass wir im August 2022 endlich wieder mit dem richtigen Open Flair Festival durchstarten können. Bis dahin könnt ihr noch mit Eindrücke vom Inselflair Wochenende einstimmen: