KETTCAR veröffentlichen Musikvideo zu „Kanye in Bayreuth“

Kettcar – Traumzeitfestival – Justin Herschfeld (18)

Im April 2024 haben KETTCAR mit „Gute Laune ungerecht verteilt“ ihr sechstes Studioalbum veröffentlicht – und ihr erstes, das auf Platz #1 der deutschen Albumcharts landete. Es folgt zwei lange Touren mit gut 50 Konzerten im ganzen deutschsprachigen Raum.

Einer der Schlüsselsongs des Albums, der in zahlreichen Kritiken und Interviews bereits verhandelt wurde, obwohl er gar nicht als Single ausgekoppelt wurde, ist „Kanye in Bayreuth“. Wieder einer dieser Songs, wie ihn nur KETTCAR schreiben können.

Denn im Text zu „Kanye in Bayreuth“ geht es um das moralische Dilemma der Trennung von Werk und Autor*in – Ein nicht gerade leichtes Thema für einen dreieinhalb minütigen Pop-Song. Texter und Sänger Marcus Wiebusch dazu:

„Was machen wir mit großer Kunst von moralisch problematischen Menschen? Warum gehen wir zum Beispiel mit dem Werk eines rechtsextremen Künstlers sanfter um, und verurteilen dagegen das eines pädophilen, dessen Songs wir eh nicht so gerne mögen? Ich habe häufig beobachtet, dass je größer die subjektive Liebe für einen Künstler ist, desto mehr wird gerne die objektive Welt ausgehebelt. Verständlich, weil wir ja auch oft eine emotionale Bindung zu dem Werk haben. Moral ist in dem Kontext eben nicht objektiv. Die beiden Welten clashen miteinander. Und was dann? Der Song ‚Kanye in Bayreuth‘ hat keine Antwort auf diese Frage. Er versucht nur die Ambiguität, die dieses Thema umweht, einzufangen.“

Gestern erschien ein Musikvideo zu dem Song, dass die komplexe Thematik in surrealen Szenen und mit einer eindringlichen Performance bebildert. Gedreht wurde es von Regisseur Benjamin Reder, der an TH Ostwestfalen-Lippe Kinematographie studiert. Nachdem KETTCAR bereits 2017 mit Student*innen der TH das Video zu „Sommer ’89 (Er schnitt Löcher in den Zaun“ realisierten, markiert „Kanye in Bayreuth“ die nächste Zusammenarbeit.