Statt vergangenen Sonntag, den 01. März 2020 um 20.15 Uhr Tatort zu schauen, stehe ich in Braunschweig im Westand und lausche den Klängen von David Pfeffer, der als Support von Kuult sich gerade dem Publikum präsentiert.
Fangen wir doch von vorn an…
Ich machte mich ca 18 Uhr auf den Weg nach Braunschweig, die Anreise verlief ohne Probleme. An der Location angekommen parkte ich mein Auto ohne langes Suchen, entgegen meiner sonstigen Erfahrungen verlief das echt super und unproblematisch. Sodass ich mich 19.30 Uhr im Westand einfand und mir bewaffnet mit einem Drink erstmal die Halle ansah. Klein und familiär, so würde ich das Feeling Beschreiben welches mich empfang. Nachdem ich dann den Weg zur Garderobe aufsuchte und mir einen angenehmen Platz mit guter Sicht aussuchte, dauerte es auch nicht mehr lange und das Licht kündigte den Beginn an.
David Pfeffer betritt die Bühne
Ein junger Mann betritt die Bühne, für mich völlig unbekannt. „Ich bin David Pfeffer“ stellt er sich vor und gibt noch einige Eckdaten über sich bekannt. Sehr sympathisch und redegewandt, weshalb ich kein David mehr im Kopf hatte, sondern Bernd. Ihn unter dem Namen bei Instagram zu finden, aussichtslos – vorerst. Da hieß es Handy weg und einfach zuhören, David erklärte sehr sympathisch wie und wann das Publikum denn klatschen solle um nicht nach dem Konzert mit geschwollenen Händen nach Hause zu gehen, denn bei den Jungs von Kuult gebe es auch noch genug Möglichkeiten dafür. Natürlich hat er auch sein neues Album Halbe Sachen dabei und bewirbt es nicht nur sondern präsentiert auch seine Songs, mit viel Gefühl und nur einer Gitarre. Schöner könnte es nicht sein. Und so verfliegt die Zeit mit den Akkorden und David verabschiedet sich, nicht ohne auf seine kommende Tour hinzuweisen – Tickets hat er natürlich auch dabei gehabt.
Und dann geht’s im Flugmodus weiter
Nach einer kurzen Pause geht das Licht aus und die Stars des Abends – Kuult beginnen ihre Show. Gut gelaunt und voller Bewegungsdrang geht es für Chris Werner, Philipp Evers und Christian de Crau auf die Bühne und direkt ins erste Lied rein. Auf Hit folgt Hit, mal laut und dann andächtig leise, sodass man seine Nachbarn schniefen hören konnte. Im Flugmodus gehts durch den Abend und Chris Werner und seine Jungs überraschen mich von Minute zu Minute.
Energiegeladen geht es mit Songs wie Wenn aus Zufall Schicksal wird, Alles beim alten oder Kinder der 90er mit Volldampf voran, was mir unwahrscheinlich gut gefällt, denn so dürfen die Beine und Hüfte tatkräftig die Hände unterstützen und der ganze Saal ist eins. Doch dann kommen Momente in denen auch ich kräftig schlucken muss um mich nicht völlig meinen Emotionen hinzugeben. Welch kräftige Stimme aus diesem doch so zart wirkenden jungen Mann heraus kommt ist unglaublich.
Eins mit den Fans
Chris weiß sein Publikum zu lenken und zu leiten und bescherrt diesen, dann auch einen ganz besonderen, sehr intimen Moment. Plötzlich steht der junge Essener mitten im Publikum und singt Wenn du lachst zusammen und sehr harmonisch mit seinen Fans. Ich beobachtete ein wenig weiter weg stehend und genoss diesen Moment einfach nur mit den Ohren. Dann hört man Chris ohne Mikro singen und auch da merkt man die Kraft in seiner Stimme. Wie schön dies zusammen, mit dem Chor von überwiegend weiblichen Stimmen klingt kann man fast nicht in Worte fassen.
Mein persönliches Highlight jedoch ist ein Song, der mich beim hören des Albums schon eiskalt erwischte. Ewig bleiben läd zum sinieren ein. Und so ist es kein Wunder, dass fast alles still ist. Und ich mich gedanklich in diesem Song verliere, bis mich das kräftige Stimmvolumen mittem im Herz trifft. Die Zeit vergeht wie im Flug und die letzten Lieder des Abends werden angekündigt. Schade, doch für mich steht fest, ich komme wieder. Normal enden Kuult Konzerte wohl mit Das ist unsere Zeit doch die Jungs setzten noch einen letzten Song nach und so endet das Konzert wie es anfing, Energiegeladen und in völliger Partylaune. Was wahrscheinlich auch an dem wirklich tollen Licht und Sound lag, da haben zwei ihr Handwerk wirklich im Griff gehabt.
Und weil Kuult ihre Fans lieben, lassen sie auch nach diesem tollen Konzert nicht lange auf sich warten und erfreuen alle noch anwesenden Fans mit Fotos und Autogrammen. Und auch David Pfeffer trifft man am Merchandise Stand noch an um einige Worte zu wechseln.
Fazit: Musik ist Liebe… ja ist es!
Das ihr aktuelles Album Flugmodus mir im Vorfeld gefiel, mich aber Live so packt hätte ich nicht gedacht. Natürlich freut man sich auf den einen oder anderen Song mehr als auf andere. Umso schöner ist es im Nachhinein zu sagen, dass dies wohl eins der schönsten Konzerte war die ich bisher erlebte. Jene bei denen man die Zeit vergisst und nicht auf die Uhr schaut.