MARLIINA – nicht von dieser Welt
Ende Juli haben wir euch bereits über Marliina berichtet – ihre Single „Dreamer“ war die letzte Auskopplung ihres Debüt-Albums, welches nun veröffentlicht ist! „From Another World“ ist Marliinas Erstlingswerk und beinhaltet viel Emotion, Tiefe und Abwechslung sowie auch ein spektakulär gedrehtes Musikvideo zum Song „Moody“! Release: 29.10.2021
Mit „Farewell“ und „Dreamer“ konnte Marliina 2021 bereits einige Erfolge und Interviews in den deutschen Medien feiern. Die außergewöhnlichen Newcomerin fällt definitiv auf: Mystische Kriegsbemalung, Federn in ihren Haaren, eine Nomadin einer fernen Realität, auf der Suche nach einem Platz, an dem sie bleiben möchte. Zusammen mit ihrer Community „Marliina’s Tribe“ erschafft sie sich ein eigenes Universum, bestehend aus Klaviermusik, verträumten Songs und gemeinschaftlichen Kunstausstellungen. Marliina vereint nomadischen Kult mit gesanglicher Finesse und verträumtem Klavierspiel. Heraus kommt ein Sound der an Agnes Obel und Evanescence erinnert – nur eben akustisch!
„FROM ANOTHER WORLD“
Übersetzt: „Aus einer anderen Welt“ – besser hätte Marliina ihren Albumtitel nicht wählen können. Die Pianistin und Sängerin hat ein Ziel: Ihre Zuhörer aus dem stressigen Alltag abzuholen und mit in diese andere Welt zu nehmen.
Schon in ihrer frühen Kindheit war Marliina ein großer Fan der Band Evanescence. Komponisten und Songwriter wie Oskar Schuster, Lindsey Stirling und Agnes Obel aber auch Chopin inspirieren sie bis heute. Die Multiinstrumentalistin erlernt in jungen Jahren die Geige und das Klavier, zu dem die Gitarre, bis sie in ihrer Jugend ihre große Leidenschaft für das Singen entdeckt. „Musik war für mich schon immer der Spiegel zu einem anderen Ich.“ -Marliina
Das Album startet mit dem wunderschönen, etwas düsteren, Klavierinstrumental „Dragons“, welches ab der Hälfte etwas an Fahrt und Positivität gewinnt, jedoch nicht an Dramaturgie verliert! Ich bin jetzt schon ein Fan und höre gespannt weiter: Ahh da kommt er, der „Unterwasser“-Song „Moody“. Wunderschön verschroben und dennoch harmonisch fängt der Track wieder mit Klavier an und wird alsbald von Marliinas sanft-kraftvoller Stimme begleitet. Dass der Song im Wasser spielt hört man raus, wenn man auf die Details achtet und ich kann euch das Video dazu nur empfehlen! Schwere und Leichtigkeit wechseln sich ab und entführen mich noch tiefer in diese andere Welt.
Darauf folgt, die schon bekannte, Single „Infinite“. Ich bin großer Fan der Tiefe die von Anfang an durch die Instrumentierung dargestellt wird. Der Song wirkt durch Melodieführung und Arrangement verzaubert, ist sanft und stark zu gleich. Ich bin nach wie vor am Start und fühle mich abgeholt. Infinite wird von einem verträumten Klavierstück abgelöst: „Fall“ löst in mir genau das Gefühl aus, das der Titel so schön trägt. Gut – vielleicht meinte Marliina auch „den Fall“ und nicht den „Herbst“ – für mich fühlt es sich aber definitiv nach Herbst an. Bunte Blätter die langsam zu Boden fallen, sanfte Sonnenstrahlen die durch orangene Wälder brechen und die Dunkelheit, die mit weichem Übergang ihren Platz im Jahr einnimmt.
Weiter geht’s wieder mit einem Gesangs-Begleiteten Stück: „Take Me Home“ fügt sich wunderschön in’s Album ein und handelt von Ängsten, dem Gefühl allein zu sein und der steigenden Verzweiflung im eigenen Gefängnis der Ungewissheit wo man denn eigentlich hingehört. Marliina ruft nach jemandem, der sie dort rausholt und „nach Hause bringt“. Sie transportiert auch hier ganz wunderbar die Gefühle durch Melodie, Dramaturgie und Instrumentierung.
„Until I Come Back“ überrascht, denn hier haben wir zum ersten mal ein reines Gitarreninstrumental. Neben Geige, Piano und Gesang beweist Marliina also auch noch hier Talent! Der Song ist ein kurzes Vergnügen und versetzt mich sofort an’s Lagerfeuer auf einer Burg. Der darauffolgende Titel ist ebenfalls ein Gitarrensolo und schließt melodisch sehr ähnlich an den Vorgänger an: „Take My Hand“ wurde allerdings von Album-Gast Shawn Enigma komponiert und gespielt, hört sich für mich aber fast wie eine Antwort auf „Until I Come Back“ an.
Mit „Simple“ liefert Marliina wieder einen Song, der bei genauerer Betrachtung absolut Sinn ergibt. Am Anfang wirklich dem Titel entsprechend, easy und leicht zugänglich, steigert er sich mit der Zeit zu einem etwas komplexeren Song, der aber weiterhin schön dahinläuft.
Den nächsten Song kennt ihr ja schon – „Dreamer“: Das Intro führt mich durch verwunschene, geschlungene Gänge in eine andere Welt bevor Marliina die Geschichte dazu auch mit Worten singt: Sie erzählt von einer Vergangenheit die einen nicht los lässt, die dazu zwingt die Realität auf eine gewisse Art zu verdrängen und für immer in der eigenen Welt zu leben – immer auf der Suche nach dem eigenen, inneren Licht. Klavier, Streicher, Gitarre und Stimmen schweben hier durch den Raum, mal in Harmonie, mal nicht – absolut passend zum Thema.
Auch der Abschlusssong ist schon als Single bekannt geworden. „Farewell“ baut ähnliche wie „Dreamer“ eine schöne mystische Stimmung auf, mit schönen Gesangsharmonien und fließendem Piano sowie ergänzenden Instrumenten und steigert sich dann in ein immer stärker werdendes Gefühl der Bewusstheit über die eigenen Fähigkeiten. Marliina nimmt hier Abschied von der Dunkelheit und traut sich in die eigene Kraft. Wunderschön!
Wow, das war eine Reise! Einige Stücke sind womöglich nichts zum Nebenbei-Hören, gerade die Instrumentale jedoch bieten sich ganz wunderbar für einen entspannten Abend an. Was aber für alle Songs gilt: Lässt man sich darauf ein, nimmt sich mal wieder Zeit alle Klänge wahrzunehmen und Gefühle dazu aufkommen zu lassen ist das Album eine absolute Bereicherung. Leider sind wir heutzutage durch einige Faktoren sehr viel ungeduldiger geworden und auch schnell überfordert, wenn etwas nicht im gewohnten Schema abläuft. Marliinas Album ruft definitiv zum Brechen mit dieser (in meinen Augen sehr traurigen) Entwicklung auf, da es Aufmerksamkeit benötigt und auch verdient.
Außerdem ist auch Marliina selbst eine sehr spannende Person! Nicht nur, dass sie alles in Eigenregie komponiert, arrangiert und eingespielt bzw. -gesungen hat. Sie ist auch Synästhetin, sieht Farben beim Hören von Musik und Klängen und plant auch alle ihre Videodrehs etc. selbst. So auch das folgende Video zu „Moody“, wofür sie 10 Stunden im Wasser war, 6 davon UNTER Wasser! Ohne die Musik zu hören, spielte und sang sie den kompletten Song immer und immer wieder unter Wasser durch. Der Taktgeber war ihr Freund, mit einer Metallstange auf den Beckenrand klopfend . Auch das über 6 Stunden lang, Respekt an Alle an dieser Stelle!
Schau dir das Video unbedingt an! Premiere ist heute, 29.10., um 18:00!
Folgt der lieben Marliina auch auf Instagram: @marliinasmusic