Die Jungs von nebenan, die morgens als erstes auf der Matte stehen und abends als letztes die Bühne verlassen. Mit Asbach im Kaffee und chronischem Schlafentzug folgen die vier Schwaben ihrer Vorstellung vom modernen Rock.
Ihr Sound steht für massentauglichen Rock mit einer zeitlosen Note.
Druckvoll und modern, mit Fokus auf die Basis-Instrumente des Rocks.
Catchy Gitarren-Melodien eingebettet in teils schweren und satten Gitarren-Flächen bieten den rauh-warmen Vocals ein passendes Fundament.
There’s “No Time To Be Sad”
Bewegt von Gefühlen aus Sicht eines Mitzwanzigers und getriggert durch zwischenmenschliche Außnahme-Situationen entstand der Nährboden für die im Album enthaltenen 12 Titel.
Mitten aus dem Leben geschnitten beschreiben Angus Court ihren Umgang mit den Ungewissheiten des Erwachsenwerdens – zum Teil mit Witz, zum Teil außerordentlich tiefgründig.
Sie verarbeiten damit die Anstrengungen von persönlichen Hürden aber auch die schmerzenden Empfindungen unterschiedlichster Beziehungen. Trotz all dieser prägenden Eindrücke ist die Blickrichtung der Band klar:
Das Leben ist zu kurz, um im negativen Treibsand zu verweilen. Nach einem Tief folgt immer ein Hoch und daher hat Angus Court „no time to be sad“.
Eins kann man sicher Vorweg nehmen: Angus Court bleibt sich mit ihrem zweiten Album definitiv treu.
Wer auf handgemachte Musik mit Rockband-Flair steht, ist hier genau richtig.
Der Song „Brave“, entstanden durch eine einschneidende Entscheidung, reflektiert die inneren Kämpfe zwischen Kopf und Herz im Hinblick auf die Gefühle für einen anderen Menschen.
Er stellt die Fokus-Single des Albums dar: Die kraftvolle Melodie, gepaart mit den selbstkritischen und introspektiven Lyrics, macht „Brave“ zu einem Titel für Zwiespalt und Mut und schafft eine klangliche Ekstase,
die dazu inspiriert, sich den Herausforderungen des Lebens mutig zu stellen.
1) Könnt ihr uns ein bisschen was zur Entstehung des Albums erzählen? Wie lange habt ihr dran gearbeitet, woher kommen meistens die Textideen und wie läuft das Writing bei euch ab?
Dave:
Unser neues Album ist während der letzten 2 Jahre entstanden.
Wie lange wir daran gearbeitet haben lässt sich schwer sagen. Manche Titel schreiben sich an einem Abend für andere benötigen wir mehrere Wochen.
Die Themen und Inhalte über die wir singen werden bei mir oft getriggert durch persönliche Lebenssituationen in denen man vielleicht am struggeln ist oder mit denen man versucht richtig umzugehen. Das ist dann oft ein Auslöser für eine Textidee. Bei Nick ist das denke ich ähnlich. Erstaunlicherweise geht’s in unseren Texten oft um Mädels, da sind wir beide gleich 😀
Nick:
lacht. Scheint ein wichtiges Thema zu sein.
Dave:
Es kommt bei mir dann oft auch schon eine Melodielinie mit einer Textphrase aus der Emotion heraus.
Der Rest des Titels wird dann einfach außenrum gebaut. Jeder hat seine eigene Art beim Writing. Ich bin eher so der Feiler. Nick ist eher so der „mit Gitarre und dann drauf los“-Typ.
Nick:
Das stimmt, unterschiedlicher könnte ein Songwriting gar nicht sein, bei uns gibt es da keinen Fahrplan.
Es kann sein, dass sich eine Idee spontan in der gemeinsamen Bandprobe ergibt und wir aus einem eingängigen Gitarrenriff, einem markanten Drumfill oder einer Ohrwurm-Gesangsmelodie einen Song basteln. Oft kommt es wie gesagt auch vor, dass Dave oder Ich mit teilweiße fertigen Ideen zu den Proben aufschlagen und wir sie dann gemeinsam zu einem Song von Angus Court ausarbeiten.
2) Was waren eure persönlichen Höhepunkte bisher? Gibt’s irgendeine coole Story aus dem Studio, einem der Videodrehs oder Ähnliches, die ihr gerne
erzählen möchtet?
Nick:
Einer unserer größten Höhepunkte war definitiv unser Auftritt letztes Jahr auf dem Donauside Festival in unserem Heimatlandkreis Dillingen. Auf solch eine großen Bühne zu stehen, da könnten wir uns gern daran gewöhnen! Aber ich glaube unser ganzes Jahr 2023 war überragend, da lassen sich schwer einzelne Höhepunkte hervorheben.
Dave:
Highlights sind natürlich auch immer unsere Musikvideodrehs bei denen wir uns dieses Jahr unteranderem als Mädels verkleidet haben. So durch die Straßen der Stadt zu laufen sorgt natürlich für schräge Blicke und ordentlich Gesprächsstoff. Das war witzig.
3) Worum geht’s in „Brave“ und vor allem: wieso ist es der Fokustrack des Albums?
Dave:
In Brave geht es um das Ende einer langjährigen Beziehung. Der Titel beschreibt die Zerrissenheit zwischen Kopf und Herz, die hier herrschte und das es manchmal sehr schwer ist den Mut zu fassen, einen Schlussstrich zu ziehen. Der Inhalt, das Arrangement und die Botschaft des Titels haben für uns Singlequalität, daher haben wir „Brave“ als Aushängeschild für das komplette Album gewählt. Keiner von uns weiß was die Zukunft bringt. Aber wir vier wollen – wie auch im Titel gesungen wird – mutig sein und gemeinsam vorangehen für das was uns noch erwartet.
4) Was war die größte Herausforderung für euch im Studio?
Nick:
Im Studio ist die größte Herausforderung für uns, die Energie die wir bei Liveauftritten auf der Bühne an unsere Hörer transportieren, irgendwie digital auf Spur zu packen. Ich denke jeder Musiker kennt das Thema. Im Studio aufzunehmen ist halt einfach nicht das gleiche wie auf der Bühne. Und natürlich wollen wir immer so viel wie möglich aus den Titeln herausholen. Da sind wir auch im Studio manchmal noch auf der Suche nach dem gewissen etwas und probieren Dinge aus, die aus der Nummer noch die letzten Prozente rausholen.
5) Wie geht’s weiter – steht eine Tour, bestimmte Shows, oder Ähnliches an?
Nick:
Für dieses Jahr sind natürlich wieder einige Auftritte geplant, jedoch bewegen wir uns größtenteils im Raum Südbayern/ Baden-Württemberg. Aber natürlich sind wir extremst motiviert unsere Einflussregion zu erweitern und sind deshalb noch an weiteren potentiellen Auftrittsmöglichkeiten dran. Unser Wunsch ist es natürlich irgendwann mal zu touren bzw. würden wir auch gerne mit einer anderen Band losziehen und deren Support spielen. Daran arbeiten wir. Unsere Dates gibt es immer auf unserer Homepage oder auf Instagram, da seid ihr immer auf dem aktuellsten Stand.
6) Mit wem würdet ihr am liebsten mal auf der Bühne stehen / wer sind eure Idole?
Dave:
Unsere Musik ist geprägt von den unterschiedlichsten Einflüssen und Stilrichtungen. Und ich glaub egal wen ihr von uns 4 Fragen würdet, ihr bekommt 4 unterschiedliche Antworten.
Nick:
Mein Idol ist definitiv Dave Grohl, Front Mann der Foo Fighters.
Abartiger Typ, glaub da würde ich sogar meinen Körper verkaufen um mit ihm mal auf der Bühne zu stehen 😉
Dave lacht
Dave:
Ich sage Nicole Scherzinger. Wahnsinns Frau. Dabei muss ich an ihr Cover von „My heart will go on“ bei einer amerikanischen TV-Show denken. Mit ihr auf einer Bühne und ich schmelze dahin. Das Idol meines inneren Songwriters sagt aber ganz klar Max Martin. Einfach ein unfassbarer Songwriter.