Ordinary Man – neues Werk des Fürst der Finsternis

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Der einzig wahre „Prince of Darkness“ ist wieder da!

Ordinary Man erscheint heute weltweit und ist das zwölfte Studioalbum Ozzy Osbournes.

Viel Drama gab es die letzten Monate um Skandalrocker und Heavy Metal Legende Ozzy Osbourne. Nachrichten zu gesundheitlichen Problemen die ihn immer wieder einholen beherrschen die Schlagzeilen. Eine Tour nach der anderen muss der ehemalige Black-Sabbath Frontsänger absagen oder verschieben. Nach dem bereits sogar eine gefakete Todesnachricht in den Medien kursierte ist die unter Fans und Journalisten immer größer werdende Frage: Kann der Fürst der Finsternis, der Prinz der Dunkelheit überhaupt noch liefern? 

Mit seiner neuen Platte beweist er uns: JA! Er kann! Und zwar in guter alter Osbourne-Art.
Ordinary Man, ist ein Manifest, ein sehr persönlicher, emotionaler Rückblick und eine Auseinandersetzung mit dem letzten Kapitel des Lebens.

Die Platte startet mit der bereits ausgekoppelten Single Straight to hell. Ein deftiger Song der es gitarrentechnisch in sich hat. Ein einprägsames Gitarrenriff, verbunden mit treibenden Drums und der unvergleichlichen Stimme Osbournes machen den Track zu einem verdienten Opener-Track. Ozzy is back!

All my life ist dagegen wieder ein deutlich emotionaleres Stück. Die Musik wirkt langsam, melodisch und verträumt, ähnlich dem Track Under the Graveyard. Ozzy besingt darin Geschehnisse an die er sich erinnern kann und erzählt von guten, sowie schlechten Tagen.

Goodbye beginnt mit einer übersteuerten dämonenähnlichen Stimme (man denkt zuerst an Iron Man) die einzählt und zu lachen beginnt. Der Track steht dem vorherigen in nichts nach, besitzt aber noch einige psychodelisch wirkende Gitarrensoli und gewinnt ca. bei der Hälfte an Tempo und Rockelementen.
Textlich verabschiedet und entschuldigt sich Ozzy hier von jemand Geliebten und wünscht sich nun endlich den erlösenden Tod herbei. Passend zu den langsamen und den schnellen Parts, wechselt sich der Wunsch nach Vergebung von Sünden und die Beschwörung von der Mutter Maria und Jesus Christus, mit der Aussage er hätte keine Angst davor in der Hölle zu brennen, sind da doch alle seine Freunde, ab.

Der vierte Song ist der sehr passende namensgebende Song Ordinary Man. Ein Feature mit niemand geringerem als Sir Elton John. Der ebenfalls recht ruhige, durch Mark und Bein gehende Song handelt von den Sünden des Rockstar Lebens mit dem sich beide wohl all zu gut auskennen müssen. Ein sehr emotionales Stück, das wie ein Gespräch wirkt von zwei älteren Mannen die eine verrückte Achterbahnfahrt Leben hinter sich haben, und sich fragen wie sie das überhaupt überleben konnten.

Under the graveyard war die erste Singleauskopplung des Albums, über welche wir bereits berichteten. Ebenfalls ein ruhiger, intimer Song in dem es um Ozzys turbulentes Rockstarleben geht, bei welchem er stetig mit einem Bein im Grab stand. Doch egal was davor war: Unter der Erde sind wir alle nur verrottende Knochen.

Etwas Country gefällig? Könnte man bei Eat me zunächst annehmen. Eine Mundharmonika schmettert eine kurze Melodie vor, welche dann in ein schwermetallisches Stück übergeht. Nach den deepen, tiefgründigen Texten und den leichten Melodien folgt jetzt ein ganz Osbourne-typisches Werk welches ryhtmisch, laut, verzerrt und weird klingt. Vom Text her könnte man fast meinen es wären die Gedanken einer Fledermaus vor einem Ozzy Konzert.

Today is the end passt dann musikalisch doch wieder zu den ersten Songs des Albums. Langsam, psychodelisch, flehend bittet Ozzy den Hörer zu rennen. Es klingt wie die Hymne des Todestages: Die Sonne ist schwarz, der Himmel ist rot, ich glaube heute ist es zu Ende. Die Kinder sollen schnell kommen, heute ist es zu Ende.

Scary Little Green Man startet langsam mit ein bisschen Gitarrendüdelei, geht dann aber schnell über in ein nettes, klassisches Gitarren-Bass-Spiel. Die Strophen erinnern sehr an Ozzys letzte Werke. Scary Little Green Man, sind dann wohl die kleinen Aliens die im Kopf des Fürst der Finsternis leben.

In Holy for the Night schlägt der oft mit Satan in Verbindung gebrachte Fledermausliebhaber mal ganz andere Töne an: Er spricht zu Gott und bittet ihn vor dem Tod noch zu verzeihen und spricht von seinen einsamen Nächten, dass er nun einmal heilig sein möchte und mit Gott seine letzten Worte sprechen will.

It’s a raid mit Post Malone verspricht tatsächlich einen Genrebruch: Post Malone singt hier auf ein schnelles Rock’n’Metal Stück eine Strophe. Wie diese Freundschaft entstanden ist wüsste ich wirklich gerne. Insgesamt aber ein sehr geiler verrückter Track der einem sehr schön um die Ohren fliegt!

Der letzte Song des Albums ist dann Take what you want from me, der umgedrehte Genrebruch: Ein HipHop Song von Travis Scott und Post Malone bei dem Ozzy den Refrain singt. Musikalisch lehnt der Song aber ganz nahe an der ersten Hälfte des Albums.

FAZIT: Ozzy hat es noch drauf, zumindest im Studio. Das Album kommt mit unheimlich starken, schweren, Songs die emotional aufreiben daher – und so funktioniert es. Der momentane Zustand Ozzys und das hohe Alter lassen ihn, statt in schwere Depressionen zu verfallen, seine Gedanken auf dieser Platte zum Ausdruck bringen. Ozzy ist Heavy Metal – doch auch der kann altern und so sollte man dieses Album absolut als Manifest Osbournes betrachten – und hören.

FUNFACT: Übrigens haben auf dieser Platte ebenfalls Duff MacKagan (Guns’n’Roses), Slash (Guns’n’Roses), Chad Smith (Red Hot Chili Peppers) und Tom Morello (Rage against the machine) mit gewirkt.

Unser Fazit


Artwork
8
Sound
8
Lyrics
8