PABST droppen neue Single zu „Daddy’s Boy“

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Fotocredit:
Roberto Brundo

Dass PABST eine Vorliebe für Noise-Eskapaden haben, sollte sich mittlerweile nicht nur live rumgesprochen haben. Was die vierte Single „Daddy’s Boy“ des bald erscheinenden Albums „Crushed by the Weight of the World“ (VÖ: 02.09.2022) allerdings auspackt, hat vermutlich niemand erwartet: Ein Scratch läutet die ständig im Auf und Ab oszillierende Klangcollage ein und es ertönen zunächst 41 Sekunden geloopte Big Beat Drums, wabernde Krautrock-Bässe, mal akustische und mal eskalierende Fuzz-Gitarren-Windungen – bevor überhaupt das erste Wort gehaucht wird.

Kann man das heutzutage überhaupt noch Single nennen? Unbedingt! Denn zwischen all den immer kleiner portionierten Musikhappen, die der post-pandemischen Aufmerksamkeitsspanne schmeicheln, wirken die krachigen knapp 4 Minuten von „Daddy’s Boy“ wie ein (etwas hässlicher) bunter Hund. Und der hat das Bein zum Markieren des vor Einheitsbrei überlaufenden Musikgebietes schon gehoben. Formelhaft ist wirklich nichts an diesem Song. Und ist das etwa Autotune? Gewagt, für eine Band, die sich zuvor einer eher minimalistischen Spielart der Rockmusik verschrieben hat.

Auch textlich wagen sich PABST in heikle Gefilde wenn Sänger Erik im Ich-Erzähler Modus zur Selbstdemontage ansetzt. Als würde der Steckbrief des Mannes im Zeitalter von Social Media, Me-Too und Philosophen-Gurus vorgetragen werden: Privilegiert, reflektiert, manipulativ, sich als Opfer und Macher zugleich stilisierend, erwacht, all-sehend, erhaben und doch verantwortungslos. Ein immer-weiter- Vererben von immer-alles-anders-machen-Wollen und doch nie den Kern treffen.

„I am Daddy’s boy, this is never gonna change…“, heißt es im sich stufenweise steigernden Refrain des Songs. Und weiter: „…everybody clap your hands, praise the boy up on the stage“. Es bleibt zynisch und resignierend, ob sich das wohl nie ändern wird. Oder kann mann die Welt und sich auch beginnen zu verändern und nicht nur erklären wie das zu machen sei?

PABST – LIVE 2022

02.08. Essen, Zeche Carl
31.08. Münster, Sputnikcafé
01.09. Köln, Bumann & Sohn
02.09. Hannover, Lux
04.09. Berlin, Lido
08.09. Flensburg, Volksbad
09.09. Hamburg, Molotow Club
11.09. Leipzig, Naumanns
13.09. Dresden, Ostpol
14.09. Jena, Kassablanca
15.09. Trier, Luckys Luke
16.09. Koblenz, Circus Maximus
20.09. Regensburg, Alte Mälzerei
21.09. Nürnberg, Club Stereo
22.09. München, Milla
23.09. Freiburg, Räng Teng Teng
24.09. Karlsruhe, KoHi
25.09. Augsburg, SoHo Stage
27.09. CZ – Prag, Rock Café
28.09. AT – Wien, Rhiz
29.09. PL – Krakau, Klub RE
30.09. PL – Warschau, Chmury
06.10. CH – Basel, Hirscheneck
07.10. CH – Winterthur, Gaswerk