Wir waren am 7.11 bei Placebo in der Lanxess Arena in Köln. Die Tour war außerdem auch dem neuem Album Never Let Me Go gewidmet.
Los ging es um 20 Uhr mit Deadletter. Einer modernen britishen Band mit einem Mix aus Sprechgesang, Saxophon Einlagen von Indie bis alternativ Rock. Vergleichbar mit der neuen britischen Rockwelle um Fountains D.C. und co. Vor einer nahezu ausverkauften Halle sah man der Band definitiv die Freude an, mehrere tausend Leute begeistern zu wollen. Der Sänger zappelte wild über die Bühne. Der Gitarrist schwang seine Gitarre während des Spielens hin und her und die Musik war auch mitreißend. Rund eine halbe Stunde Spielzeit hatten die Briten. Im Publikum konnte man beobachten, dass viele die Vorband nicht wirklich kannten aber dennoch einige getanzt und gefeiert haben. Der Pop Culture Connoisseur blieb dabei voll im Ohr hängen. Die Band dürfte in den nächsten Jahren sicherlich noch mehr auffallen.
Nach etwa 20 Minuten Umbaupause ging es los mit Placebo. Vorne standen die zwei Frontmänner der Band. Unmittelbar über ihnen 5 Leinwandblöcke die Visualisierungen sowie Bühnenbilder mit zahlreichen Effekten zeigten. Dahinter platzierte sich nahezu unsichtbar der Rest der Band. Als erstes Lied wurde gleich Forever Chemicals gespielt, was gleich auch das erste Lied vom neuen Album. Das Intro wurde für einige Minuten im Loop vom Band gespielt bis die Band auf die Bühne kam, um den Song normal weiter zu spielen. Beim zweiten Song fingen die 5 Leinwandblöcke über den Frontmännerm an sich abwechselnd zu bewegen und für jeden Song neu zu formieren. Es wurden keine Ansagen gemacht und die Band spielte Song für Song runter. Dabei war auch das Auftreten des gegensätzlichen Duos interessant. Während Brian Molko krumm und zurückhalten wirkte, agierte Stefan Olsdal wie ein Popstar einer Boygroup Band: Gekleidet mit einem Tanktop und einer nach vorne hochgegelten Frisur sowie einem dauergrinsen in Richtung des Publikums. Es wurden alte Hits wie Song to Say Goodbye, Slave to the Wage oder The Bitter End gespielt. Insgesamt standen jedoch überwiegend Songs vom neuen Album auf dem Programm. Gleich 11 von 13 Songs des neuen Albums wurden gespielt. Das neue Album ist durchaus eine gelungene Platte und funktionierte live auch ganz gut.
Als Zugabe spielte die Band drei Songs von denen zwei Songs Coversongs waren: Running Up That Hill und Shout. Die Stimmung war darüber sehr gemischt, einige feierten die Cover einige hätten sich lieber eigene Songs in der Zugabe gewünscht, da manche altebekannte Hits ausgelassen wurden. Nach knapp 90 Minuten war das Konzert vorbei. Brian verließ dankend die Bühne, während Stefan sich zur ersten Reihe gesellte und allen Leuten die Hände schüttelte und Plektren verschenkte. Auch hier sah man wieder, was für unterschiedliche Charaktere die Fronttypen sind. Insgesamt ein schöner Abend!