Review : Powerwolf – Wake Up The Wicked, VÖ: 26.07.2024

cover
6
Powerwolf – Wake Up The Wicked

Powerwolf treten inzwischen mit dem 9. Studioalbum an. So richtig ruhig ist es um die Jungs zwischendurch ja nicht gewesen: Nahtlos geht es einfach immer weiter. Nun also ein neues Werk. Dann lasset uns nun die Metalmesse beginnen und sehen, ob das Ganze nun edler Wolf oder nasser Köter ist.

Den Opener bildet „Bless em on the blade“. Ja, kann man hören. Abwechslungsreich, melodisch, aber nichts überraschend Neues. Die Stimme von Attila Dorn ist gewohnt voll und eindringlich.

Sehr viel interessanter geht es gleich mit „Sinners of the seven seas“ weiter. Der Song ist drei Schritte schneller und bietet verschiedene Gesangstechniken. Sehr schön erfrischend und umrandet von rhythmischen Gitarrensounds.

Es schließt sich der Song „Kyrie Klitorem“ an. Ein wenig episch, ein wenig stimmgetragen, ein wenig sehr typisch Powerwolf. Ja, den Song kann man gut mitgröhlen, aber die Melodie ist kein Ohrwurm.

Es schließt sich an: „Heretic Hunters“. Ein sehr rhythmischer Song mit einer gelungenen Grundmelodie. Allerdings wirkt der Song teils unausgewogen abgemischt. Es ist eher ungewöhnlich, dass das einer alteingesessenen Band wie Powerwolf passiert. Na, vielleicht sollte das auch so.

„1589“ ist die nächste Station der Scheibe. Die Stimme des Frontmanns steht deutlich im Vordergrund, was diesem Song gut steht. Der Song wird dann aber leider sehr schunkelig, sehr vorhersehbar und erinnert deutlich an eine andere Band. Das hätte nicht sein müssen.

Der nächste Song ist dann wieder mehr Powerwolf. Wir danken für „Viva Vulgata“. Satter Powerwolf-Sound, wie er sich gehört. Eingängige, gute Melodie, sauber gesungen, kraftvoll und hymnisch.

Nach dieser Rückfindung geht es dann mit dem Titelsong „Wake up the wicked“ weiter. Auch hier grüßt der typische Powerwolf-Sound. Das Tempo zieht an, der Song ist fester, aber nicht aggro.

Weiter geht es mit „Joan of Arc“. Die Fröhlichkeit wirkt verstörend und passt nicht zur Band. Naja, wer Sabatons Devil Dogs mag, wird das Ding auch mögen. Es ist doch recht ähnlich gestrickt.

Mit „Thunderpriest“ machen es die Jungs dann wieder wett. Melodischer Powerwolf-Sound. Stimmgetragen abwechslungsreich und insgesamt und eine runde Sache.

Es schließt sich der Song „We don’t wanna be saints“ an. Auch dieser Song passt zur Band und ist gut zuzuordnen.

Den Abschluss bildet „Vargamor“. Ein etwas schwerfälligerer und kraftvollerer Song. Er hätte den großartigen Abschluss und die Kirsche aufm Pudding sein können. Wenn da nicht wieder das Abmischen so seltsam klingen würde. Auch in diesem Song sind die Drums teils gleichlaut eingepegelt, wie die Gesangslinie. Die Drums schlucken dann die Gesangslinie und tragen diese nicht.

Eigentlich mag ich die Jungs und ihre Musik. Dass das Album mit gut 37 Minuten kurz ist, ist nicht schlimm. Einige Songs führen den sehr individuellen und satten Sound von Powerwolf auch weiter. Große Entwicklungssprünge hat niemand erwartet. Wozu auch. Der Powerwolf-Sound ist gut. So recht will aber der Funke nicht überspringen. Ein richtig starkes Ding fehlt einfach und dann ist da noch die gefühlte Inspiration durch die Konkurrenz. Eine Band wie Powerwolf hat das nun wirklich nicht nötig. Vielleicht wäre da doch etwas mehr Ruhe und Zeit für die Entwicklung des Albums nicht verkehrt gewesen. Dann hätte das mit dem Abmischen eventuell auch noch anders geklungen.

Echte Powerwolf-Fans werden auch mit dem Album auf ihre Kosten kommen. Alle anderen können auch gut auf die älteren kraftgeladenen und teils sehr guten Alben zurückgreifen.

6/10

  1. Bless em on the blade
  2. Sinners of the seven seas
  3. Kyrie Klitorem
  4. Heretic Hunters
  5. 1589
  6. Viva Vulgata
  7. Wake up the wicked
  8. Joan of Arc
  9. Thunderpriest
  10. We don’t wanna be saints
  11. Vargamor

(Bildquelle: https://www.powerwolf.net/)