Black Stone Cherry. Live ist die Band eine absolute Macht, bekannt für energetische, kraftvolle und ausgecheckte Shows. Das sollte man wissen, wenn man sich die Jungs anschaut.
So auch am heutigen Abend in der Frankfurter Batschkapp. Ca. 900 Menschen haben sich eingefunden, um nicht nur den Headliner, sondern auch Stone Broken und The Lazys zu sehen. Letztere eröffnen den Abend pünktlich um 18:00. Schon länger ist der australische Fünfer auf deustchen Brettern zu sehen, so langsam entwachsen sie auch dem Status des Geheimtips. Was für eine Hammer Performance. Das noch ziemlich träge Publikum weiß noch nicht so richtig mit der Energie der Band umzugehen, alle bewegen sich, strahlen sichtlich Freude aus und verbreiten gute Laune. Nicht umsonst spielt die Band dieses Jahr auch beim Wacken. Haltet die Augen offen, straight in your face-rock’n’roll vom Feinsten.
Als nächstes betreten Stone Broken die Bühne. Zwar sind mittlerweile mehr Menschen eingetroffen, jedoch ist die Stimmung immer noch nicht besonders. Die 4 Jungs und Mädels versuchen an das, was ihre Vorgänger auf der Bühne abgeliefert haben anzuknüpfen, so richtig will das jedoch nicht gelingen. Nicht zuletzt sind auch die Songs eher mäßig, sehr stringend und einförmig und ziemlich hart von den offensichtlichen Vorbildern „Nickelback“ abgekupfert. Nickelback selbst sind immer ein garant für eine fette Show, leider bleiben Stone Broken weit dahinter. In aller Ehrlichkeit muss ich gestehen, mich in der Vergangenheit auch nicht allzu sehr mit der Band auseinander gesetzt zu haben, jetzt weiß ich wieder warum. Einfach Nickelback hören, das macht mehr Laune. Außerdem kaschieren letztere zumindest noch, dass ihre Backingvocals zum Teil vom Band kommen. Stone Broken ziehen das einfach so durch. Ein Mikrofon, 5 Stimmen. Das finde ich ein wenig dreist.
Nun aber zum Headliner des Abends. Black Stone Cherry starten mit „Burnin'“ vom neuen Album. Das erste was passiert: John Fred’s Bass Drum fällt aus, die erste Hälfte des Openers spielt er also mit Gong Tom und ohne Füße. Ziemlich witzig, da man das ja kennt. John Fred geizt weder mit Fills oder Groove Experimenten, noch ist er ein zärtlicher Spieler. Wie immer gibt er alles, das bekommt das Schlagzeug nunmal auch zu spüren. Die Roadies haben alle Hände voll tun. Anschließend kommen ein paar der älteren Songs:“Mary Jane“, „Blind Man“, „Can’t You See“, „In My Blood“ und „Maybe Someday“. An dieser Stelle sei schonmal gesagt: Chris Robertson ist ein großartiger Live Sänger. Mit welcher Wucht er die Songs raus haut ist immer wieder ein Genuss. Es folgen „Bad Habit“, „Like I Roll“, „James Brown“, „My Last Breath“ und „Cheaper To Drink Alone“. In einem Drum Solo gibt John Fred dann noch einmal alles, bis das Finale folgt. „Blame It On The Boom Boom“, „White Trash Millionaire“, „Lonely Train“ und „Family Tree“ beschließen den Abend. Die Stimmung ist super und die Band sichtlich zufrieden. Als Zugabe gibt es, wie zuletzt auch, eine halb akustische Version von „Peace Is Free“. Vorher gibt es jedoch nochmal eine kurze Ansage:“Packt die Handys weg und nehmt die Hände eurer Nachbarn. Singt gemeinsam.“ Nicht alle verstehen die Message dahinter, einige Handys scheinen in der Luft zu kleben, aber was soll’s. Gerade an dieser Stelle zeigt sich, wer Empathie besitzt und wer vielleicht besser noch einmal sein Konzertverhalten reflektieren sollte.
In jedem Fall war es ein großartiger Abend, tolle Bands und ein fast ausschließlich gelassenes, dankbares Publikum. Mehr davon!
The Lazys