Die Fantastischen 4 sind schon lange auf “Captain Fantastic Tour”. Im letzten Jahr war ich beim Konzert in Bonn dabei, dieses Jahr ist es dann die Freilichtbühne an der Loreley geworden. Letztere ist bei vielen sicherlich als tolle Veranstaltungsstätte bekannt. Alleine die Kulisse ist es schon wert, sich dort mal etwas anzuschauen. Auch am 14.6. war es ein schöner Abend. Anfangs etwas Regen, danach aber trocken und warm, sprich: beste Open Air Vorraussetzungen.
Den Anfang machte, wie beim letzten Mal auch, DJ Thomilla. Der legt ca. 45 Minuten lang Klassiker auf und macht daraus ein großes Mixtape. Das muss man wirklich mögen. Dazu kommen noch die “Ansagen” vom Band. “Loreley” ruft es ungefähr alle zwei Minuten aus den Boxen, Thomilla bedient dazu einen Knopf auf dem Pult. Ein bisschen schwach, wie ich finde, aber einige Zuschauer grooven sich so langsam ein. Insofern ist:”Muss man mögen”, wohl eine gute Beschreibung.
Die Loreley ist übrigens ausverkauft, das heißt ca. 14.000 Menschen haben sich ein Ticket gekauft. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass diese Tour schon so lange andauert und die Band, wie sie später auch nochmal betonen wird, immerhin schon 30 Jahre im Buisness ist.
Als es dann los geht, ist von diesen Jahren allerdings nicht mehr viel zu spüren. Motiviert und mit viel Spaß treten die 4 auf. Während sich And.Ypsilon hinter seinem DJ-Pult versteckt, sorgen Smudo, Thomas D und Michi Beck aber auch so für genug Bewegung auf der Bühne. In einem gut 2 stündigen Set bekommen wir alle Hits zu hören, die man von der Band kennt: “Die da?!”, “Sie ist weg”, “MFG”, “TROY”, “Gebt uns ruhig die Schuld”, oder auch “Zusammen” und “Endzeitstimmung” vom aktuellen Album. Allerdings sind auch Fanlieblinge wie “Tag am Meer” oder “Smudo in Zukunft” dabei, bei letzterem zeigt dieser einige seiner besten Moves.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Band nach wie vor sehr sympathisch finde. Ich bin kein großer Fan deutschsprachiger Musik, umso mehr verwundert es mich, dass ich mit diesem Konzert so einige gute Erinnerung verbinde. Wer mich tatsächlich auch sehr überzeugt hat, sind die Fans. Eine sehr angenehme Atmosphäre und Einstellung bei allen, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme. Davon könnten sich einige eine Scheibe abschneiden. Auch sehe ich kaum Handys in der Luft. Mittlerweile nimmt diese Entwicklung in meinen Augen überhand und stört quasi nur noch. Doch hierbei macht zwar jeder sein Erinnerungsfoto, steckt das Gerät dann aber immer zügig wieder weg. Dazu gibt sich die Band sehr fannah. Michi Beck bedankt sich ausgiebig bei allen, Smudo, Thomas D und er drehen auch mal eine Runde direkt am Publikum vorbei und generell ist allen Bandmitgliedern das Grinsen nicht aus dem Gesicht zu nehmen. Die Band, bestehend aus Schlagzeug, Percussion, Bass und Gitarre, tut ihr übriges und groovt sich durch das Programm. Insgesamt war es also wirklich ein lohnenswerter Abend und einfach ein gutes Konzert.