Auf sie mit Gebell! Divine Husky hat erst letztes Jahr sein Debut-Album „Where my bones at?!“ veröffentlicht und schon hat er wieder neue Songs am Start mit seinem neuen Album „that B-Sides“, welches ab Freitag, den 6. Dezember 2024, im Streaming verfügbar ist. Wie der Titel schon vermuten lässt, sind es Songs, welche im Entstehungsprozess von „Where my bones at?!“ und noch etwas danach enstanden sind, es aber doch nicht so auf’s Debut-Album geschafft hätten.
Wir starten rein mit „Floof YOU“, welches einfach ein geniales Intro hat, „eingesprochen“ von Husky Tyler (man ahnt woher der Künstlername kommt). Da ich Divine Husky persönlich kenne, habe ich irgendwie auch schon darauf gewartet, dass ein solcher Song einmal veröffentlicht wird, der über die Teenie-Zeiten handelt und so zaubert mir, wie euch vielleicht auch, die Zeile „the theme was „Skate Or Die““ ein Lächeln auf die Lippen. Es folgt ein Pop-Punk-Banger auf den Nächsten, denn weiter geht es mit „Pins and Needles“. Im Vergleich zu anderen Divine Husky Songs scheint dieser eine etwas bedrückendere Stimmung zu haben und auch rhythmisch wird ein Gang runter geschalten.
„Stuck in here“ und „Painkiller“ sind bereits im Laufe des Jahres erschienen. „Painkiller“ beginnt mit einem Bass-Solo, was ich persönlich schon einfach genial und spannungsaufbauend finde, um dann in feinster Pop-Punk-Manier ein eingängiges Gitarren-Riff zu präsentieren, welches man so auch auf einer Vans Warped Tour oder dem When We Were Young Festival hören könnte.
„Painkiller“ handelt über die Phasen im Leben in denen man Entscheidungen zu treffen hat. Gerade wenn man so um die 30 Jahre alt ist, sieht man wie die Freunde sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln und man selbst dies wohl auch tut. Es geht um den Zwiespalt zwischen in den Tag hinein leben und vorankommen im Leben. Divine Husky sagt dazu: „In meinem Fall war es ja der „ich nehme das mal alles so wie es kommt“ und eine ganze Zeit lang war es ja auch mehr so hauptsache der Spaß stimmt, no matter what. Das einem aber gleichzeitig schon bewusst ist das es jetzt gerade DIE Phase ist um Steps zu machen, oder vielleicht auch nicht?“
„We’re running forward
One step closer to the critical point
Again and again
As we want to lose our mind
Can leave your head on
When we move along
This is headstrong when we’re gone
You tryin‘ to bait it until you make it
But I don’t waste my time“
Der Text lässt allerdings viel Spielraum für weitere Deutungen. So kann man es auch auf die Beziehungsebene ziehen, welche scheinbar dann schon toxisch verläuft. Was klar ist: Es geht um Entscheidungen und auch um Spaß. Denn „Painkiller“ macht eindeutig Spaß zu hören. Was genau der „Painkiller“ im Endeffekt ist, kann ein jeder selbst für sich entscheiden.
Wer hinter dem Titel „2010“ einen weiteren Song über „die guten alten Zeiten“ vermutet, der wird enttäuscht. „2010“ handelt zwar von einer Freundschaft (vielleicht war da sogar etwas mehr als Freundschaft), jedoch einer die zerbrach, weil man sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat. Trotzdem ist es musikalisch kein Emo-Song, denn frei nach dem Motto „jedes Ende ist auch ein Anfang“ werden Happy-Summer-Vibes versprüht. Ebens0 ist es bei „hello my old friend“, musikalisch erinnert mich dieser sehr an Yellowcard, besonders durch die zweite Gitarrenspur im Hintergrund, welche ebenso eine andere Melodie spielt, wie es bei Yellowcard die Violine macht.
Fast schon in den Nu-Metal geht es dann mit „D&D“ und nein, hier ist nicht die Rede von Dungeons & Dragons. Die Songzeile „if theres a thing to say I loose my mind“ fasst den Inhalt schon ganz gut zusammen, denn es geht um all die kreisenden Gedanken und Zweifel die man manchmal in seinem Kopf hat. „that B-Sides“ bleibt sich treu und endet mit „Call da pawlice“, welcher noch einmal gute Vibes und Selbstvertrauen liefert. Ich finde besonders schön hier, dass mal die sonst so typische Gesangsart gewechselt wird und einfach mal Wörter über eine Melodielinie hinaus gedehnt werden.
„jumping around
having no doubt
feeling alive
and clashing the sound
we have a place for all the things you talk about“
Es sind solche Zeilen durch die uns Musik neue Kraft gibt und das Gefühl nicht allein zu sein. Genau dafür ist „that B-Sides“ einfach ein perfektes Album. Jeder stolpert mal und zweifelt an sich selbst. Wichtig ist es aber wieder aufzustehen, die Krone zu richten und weiter zu machen, zu kämpfen, denn man hat nur ein Leben. Divine Husky beleuchtet in „that B-Sides“ sowohl die Schattenseite des Lebens, als auch die schönen Momente und Erinnerungen, auch wenn man dahin oft nicht zurück gehen kann.