Review: Divine Husky – Where my bones at?

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Einfach guter Pop-Punk!

Noch mehr Newcomer geht einfach nicht! Am Freitag, den 5. Mai 2023, erscheint das Debütalbum „Where my bones at?“ von Divine Husky. Eigentlich wollte er einfach nur ein paar Tracks unter anderem Pseudonym auf YouTube veröffentlichen, doch dann hat ihn dieser Oldschool-Pop-Punk-Vibe so sehr gecatched, dass auf einmal 6 Songs fertig waren und er sich dachte:„Jo, wieso eigentlich nicht so eine Kunstband draus machen und das alles auf Spotify und Co releasen“. Gesagt – getan. „Where my bones at?“ umfasst 8 Songs feinsten Pop-Punk, die mehr oder weniger leicht daher kommen.

Das Album beginnt mit einem Song, der musikalisch locker daher kommt und inhaltlich ein ernstes Thema behandelt. „I don’t Care (any fxxcking more)“ handelt davon in einer toxischen Beziehung zu stecken, die einen einfach kaputt macht, es dann daraus zu schaffen und endlich damit abschließen zu können und zu sagen „I don’t care anymore“. Ich persönlich finde diesen Song auf mehreren Ebenen wirklich wichtig. Zum einen scheint es für Divine Husky eine wirkliche Befreiung zu sein, sich dies alles von der Seele schreiben und singen zu können. Zum anderen wird hierdurch noch einmal beleuchtet, dass toxische Beziehungen auf beiden Seiten Schäden hinterlassen. Man kann nicht einfach sagen, dass Frauen sich da in eine Opferrolle stellen, es sind auch Männer, und jedes andere Geschlecht, die mit so etwas zu kämpfen haben.

Weiter geht es mit einem sowas von geilen Intro, dass einen einfach direkt mit sich zieht. Der darauf folgende Song „Such a Nice Guy“ geht direkt ab nach vorn und zeigt die Gedanken im Inneren eines Nice Guy auf.

Wer auf Doubletime-Action steht, für den ist „Anything is Alright“ genau das Richtige! Der Song strotz einfach nur von Power und coolen Gitarrenriffs. Und hab ich schon erwähnt, dass das Intro echt cool ist? Weiter geht es dann mit „Daily Lie“. Als ich diesen Song zum ersten Mal im Ganzen und bewusst gehört habe, hat er mich direkt an die ganz frühen Donots, à la „Pocketrock“, erinnert, was ein ziemliches Kompliment aus meinem Munde ist, da ich riesiger Donots-Fan bin. Vielleicht macht es die cleare Bridge, vielleicht auch der krasse Gitarrensound. Auf jeden Fall kann ich mit Sicherheit sagen, dass auch der Text einen überzeugt.

„All I Want is to undo
All the things that gone wrong
All the things that made no sense
One step closer to the edge“

Bis hierhin hatten die Songs alle recht ernste Themen. Damit macht der „one-minute-song“ Schluss. Hier geht es einfach nur um Spaß und Lebensfreude verpackt in eine Minute (und 5 Sekunden) Pop-Punk. Diesen Song hat Divine Husky auch bereits auf YouTube veröffentlicht und man kann sagen „just need to learn three fucking chords“ war äußerst erfolgreich.

Der folgende Song scheint zuerst diese Leichfüßigkeit beizubehalten und bleibt es dann doch nur zur Hälfte. In „End of the Century“ besingt Divine Husky zuerst seine unbeschwerte Kindheit, um anschließend noch klarzustellen, dass damals vieles noch gut war, doch wir nun in einem „new lost century“ leben. Er nennt diesen Song auch seinen persönlichen favorite von „Where my bones at?“. Es ist auf jeden Fall ein ganz besonderer Song, allein durch die verschiedenen Gesangsarten und den mehrstimmigen Gesang.

Dann wird es musikalisch wesentlich düsterer mit „Hitch a Ride“. Der Song hat eine bedrohliche Grundstimmung und wirkt wie ein Kampf im inneren mit der eigenen Dunkelheit in sich.

„It’s getting dark and cold
But I am Still inside
All the words untold
Eating you alive“

Den Abschluss macht dann „Wasted Time“. Ich finde den Song besonders interessant durch seine Tempo- und Rhythmus-Wechsel die erst beim genauen Hinhören wirklich auffallen und ansonsten dem Song einen ganz besonderen Charme geben. Der Song vermittelt ein Zusammenhaltsgefühl von Freunden die sich eine halbe Ewigkeit kennen, dabei wird die textliche Ebene noch durch den mehrstimmigen Gesang unterstrichen.

„All this wasted time
That we spent dancing through the night
together we waste our live
Since ever. It coulnd’t get better“.

Abschließend würde ich sagen, dass „Where my bones at?“ einfach ein geniales Album für einen Newcomer wie Divine Husky ist. Er selbst fasst das Album wie folgt zusammen:

„[…] War halt nichts Weltbewegendes, mal mehr mal weniger ernste Texte, aber all in all just Pop Punk, um abzuschalten und den ganzen ersten Kram der momentan so in der Welt passiert zu vergessen. That’s simply it.“

Genau das fasst „Where my bones at?“ sehr gut zusammen. Es scheint als wenn diese Worte der Songs gesagt werden mussten. Manche um sich selbst zu befreien, manche um die eigene Meinung zu äußern und manche um die Freude aufzuzeigen, die im aktuellen öffentlichen Leben leider ein bisschen in den Schatten rückt.

Am 5. Mai 2023 erscheint „Where my bones at?“ von Divine Husky auf allen gängigen Streaming-Plattformen. Absolut hörenswert!

Unser Fazit


Sound
9
Inhalt
10
Kreativität
9
Artwork
7
Wiederhörwert
10