Review: Donots Silverhochzeit

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Donots
8.3

Silverhochzeit heißt das neue Album der Donots und spiegelt die Bandgeschichte perfekt wieder. Vor 25 Jahren, am 16.04.1994 haben die Donots ihr erstes Konzert in einem sehr kleinen Rahmen gespielt. Bis heute ging es steil nach oben und aus dem kleinen Konzert in einer Scheune wurden mehr als 1000 Konzerte weltweit. Das letzte Album der Donots „Lauter als Bomben“ erreichte den vierten Platz der Charts und begeisterte alle. Das neue Album ist eine Kombination aus alten Songs aus den Jahren 1998 bis 2018 und einem Song aus dem Jahre 2019 und zeigt die Entwicklungen und die Geschichte der Band. Es beinhaltet 25 Songs die selbst ausgewählt wurden. In den 25 Jahren ist viel passiert und das Genre lässt sich vom Pop bis hin zum Indie einordnen und beinhaltet deutsche sowie englische Songs. „Scheißegal“ heißt der neuste Song, der natürlich nicht auf dem Album fehlen darf und eigentlich durch eine Imporvisation auf der Bühne entstand. Für die limitierte Doppel-LP haben die Donots alte Demo Tapes aus den Kellern und Kisten ausgegraben. Die bisher nie veröffentlichten Songs zeigen die allerersten Aufnahmen, die damals noch in Handarbeit hergestellt wurden.

You cannot“ ist der erste Track auf dem Album. Es geht direkt mit viel Power los, wodurch sich der Song perfekt zum Einstieg eignet. Das Lied erschien 1999 auf dem Album „Better Days Not Included“.  Die Melodie war schon damals sehr hitverdächtig und es geht, wie häufig in den Songs der Ibbenbürener, um Meinungsfreiheit.

Handfeste Gitarrenriffs, schöne Melodiebögen und schon zu der Zeit gut produziert, ist „Outshine the World“, der zweite Song des Albums aus Ihrem dritten Album aus dem Jahr 1999. Das erste Album, das auch von der Menge der Songs ein voll umfassendes Album der Band ist.

Wer schon immer auf guten Rock, Punk und Musik zum mitgrölen oder auch während dem Auto fahren steht, der ist bei „Whatever Happend To The 80s“ absolut richtig, der Song wurde einer ihrer größeren Hits in den jungen Jahren der Band stellt ihren eigentlichen Durchbruch dar.

Die nächsten Singleauskopplungen aus dem Album „Pocketrock“ sind auch die nächsten drei Songs auf dem Best Of Album: „Superhero, „Today und „Room With A View“ überzeugen durch die unverwechselbare Stimme des Frontsängers der Donots.

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Locker-flockiger Pop-Punk Song mit eingängiger Melodie, das beschreibt „Saccharine Smile“ aus dem Album „Amplify the Good Times“, auch wenn den Jungs hier immer wieder nachgesagt wird etwas eintönig zu sein und wenig abwechslungsreich.

Big Mouth“ ist ebenfalls aus diesem Album und schließt die erste Zeitreise durch die Bandgeschichte hervorragend ab.

Mit „We’re not gonna take it“ geht die Zeitreise weiter. Der Song erschien 2002 und handelt von dem Recht zu wählen, welches sie sich nicht nehmen lassen wollen. Der Song übt hier starke Kritik an der Politik aus und möchte mitteilen, dass es wichtig ist sich das Recht auf Mitbestimmung nicht nehmen zu lassen. Das Lied ist ein Cover von der Twistet Sister aus dem Jahr 1984.

We got the Noise aus dem Jahr 2004 von dem fast gleichnamigen Album „Got the noise“ ist definitiv ein gute-Laune Hit. Es geht um die Leidenschaft der Band Konzerte zu spielen und deren eigenes Ding durchzuziehen, wofür sie auch bekannt sind.

Good-Bye Routine“ erschien ebenfalls auf dem Album „Got the noise“ und ist einer der ruhigeren Songs der Donots. Es geht um Sachen die man nie gemacht hat und nun unbedingt in Angriff nehmen sollte um sich von der alltäglichen Routine zu verabschieden, da es nun Zeit für Veränderungen ist.

Mit dem nächsten Song entsteht ein Sprung in der Zeit. „Break my Stride“ wurde 2008 veröffentlicht und handelt von dem Fortschritt den man nicht aufhalten kann. Es geht auch um Dinge die man verändert und dass es besser ist, damit auf die Nase zu fallen, als es nicht einmal zu versuchen.

Stop the Clocks“ ist wohl einer der bekanntesten Songs der Donots und ein echter Ohrwurm. Ein Radiohit, der eine Platzierung in den Top 10 erreichte. Ein richtiger Durchbruch. Wenn man den Song hört, wünscht man sich wirklich, dass die Uhren kurz anhalten und man den Moment genießen kann und das beste aus allem macht.

Der nächste Song heißt „Calling“ und geht darum, dass alleine sein keinen Spaß macht. Der Wunsch nach einer letzten Chance um sich zu beweisen und die Zeit miteinander zu verbringen. Auf Konzerten ein absolutes Live-Highlight.

Aus dem Jahr 2010 hat es „Dead Man Walking auf das Album Silverhochzeit geschafft. Gedult ist ein A und O und man soll vor allem nie aufgeben und irgendwann den Schritt wagen zur Veränderung und den Zweifeln anderer trotzen. Für den Interpreten ist jetzt die Zeit gekommen aufzubrechen. Ein, vom Text her, eher melancholischer Song, der dennoch Mut machen soll und mit fetten Rockbeats unterlegt ist.

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Rockig geht es weiter mit dem Song „Wake the Dogs“ aus dem Jahr 2012 vom gleichnamigen Album. Ein eher langsamerer, aber dennoch lauter Song.

Langsam ist auch „So Long“ in großen Teilen, der auf Konzerten meist am Ende der Setlist gepackte Song ist ein wunderschönes Ende eines energiegeladenen Konzertes der fünf Rocker. Der Song sowie das Album sind etwas im Stil der Dropkick Murphys und vom Sound her sehr britisch.

Und es wären nicht die Donots wenn sie nicht nach über 20 Jahren im Geschäft nochmal komplett überraschen und sich quasi neu erfinden. Gemeinsam mit Rise Against-Sänger Tim McIlrath nahmen die Donots anlässlich ihres 20jährigen Bestehens den Song „Das Neue Bleibt Beim Alten auf. Anfänglich ist es ungewohnt Ingo Knollmann deutsch singen zu hören, doch mit jeder Songzeile geht es einem in Fleisch und Blut über und man denkt sich: Wieso nicht schon früher? Das Album „Karacho“ stieg bis auf Platz 5 der deutschen Charts ein und wurde das bis dahin erfolgreichste Album der Donots.

Ich mach nicht mehr mit und vor allem „Dann Ohne Mich“ sind sehr politische Songs, in denen die Donots die leider immer größer aufkommende von Pegida Demos und Fremdenfeindlichkeit klar und gezielt ansprechen und mit einem unverwechselbaren Sound verpacken.
Das erste deutschsprachige Album runden die Jungs auf Silverhochzeit dann mit dem Song „Problem Kein Problem“ ab. Und hier sticht vorallem der rauchige Sound von Guido Knollmann hervor, der mit seinen Parts mehr als überzeugt, sonst kennt man ihn ja nur als wilden Gitarristen.

Ihr aktuellstes Album „Lauter als Bomben“ ist ihr bis hierhin erfolgreichstes Album mit Platz 4 in den deutschen Charts und natürlich dürfen auf einem Jubiläums Album, Songs aus diesem Album nicht fehlen. Nehmen die Donots doch ihre politische Verantwortung sehr ernst und setzen auf unterschiedlichsten Protestveranstaltungen gerne Zeichen gegen Intoleranz, Rassismus und Ungerechtigkeit, so sind „Keiner kommt hier lebend raus und „Rauschen (auf jeder Frequenz)“ der perfekte Mix um diesem so wichtigen Thema Gehör zu verschaffen. Das alles im knackigen modernen Punkrockmix, den diese Band nun im zweiten deutschen Album hervorragend verpackt.

Eine letzte Runde ist auf Konzerten der absolute Klassiker zum Crowdsurfen geworden und ein wunderschöner Song über Freundschaft und in diesem Fall die Verbindung zu The Clash und den Ramones. Produziert haben die Jungs das Album erneut auf ihrem eigenen Label Solitary Man Records und zudem im hauseigenen Studio aufgenommen.

Der letzte der tollen 25 Songs ist ihre spontan entstandene Hymne: „Scheißegal“. Der Song entstand live und improvisiert bei einem Auftritt im Bremer Club Aladin, als eine längere Pause aufgrund eines kaputten Verstärkers überbrückt werden musste. Der Song mauserte sich zum Soundtrack eines legendären Abends und hat jetzt eine Studioversion spendiert bekommen.
Wir finden: Absoluter Kultcharakter und der perfekte Abschluss der Zeitreise durch 25 Jahre Bandgeschichte, herzlichen Glückwunsch liebe Donots!   

 

Unser Fazit


Sound
9
Lyrics
8
Artwork
8