Review: Hatebreed 21.08.2019 München

Hatebreed Munich 21.08.2019
Felix Arnold

Wenn Hatebreed in die Stadt kommen, ist der Abriss vorprogrammiert. Vor allem, da die Band gerade ihr 25-jähriges Bestehen feiert.

Dazu kommt die unfassbar gute Venue, das Backstage in München, die sich mittlerweile zu einer meiner liebsten Konzertlocations entwickelt hat. Das ist wirklich ein Vorzeigeclub. Die Leute dort sind immer freundlich und das Bier schmeckt in Bayern einfach gut. Das wichtigste an einem Veranstaltungsort ist aber natürlich der Sound. Vor allem im Backstage Werk habe ich bisher noch nie einen schlechten Sound erlebt und da war auch dieses Konzert keine Ausnahme. Das besondere am Werk ist, dass der Platz vor der Bühne eine Art Arena bildet, die von Treppen begrenzt wird. Wer schon mal dort war weiß, dass es da unten immer so richtig abgeht. Der perfekte Ort für Moshpits. Ein weiter Vorteil dabei ist, dass man auch von hinten fast immer eine optimale Sicht auf die Bühne hat. Alles in Allem wirklich eine mega Location.

Obwohl gerade mal 1.200 Leute ins Werk passen, war das Konzert nicht ausverkauft, aber gegen später doch ganz gut gefüllt.

Die Vorband „Skeletal Remains“ erledigte ihren Job hervorragend und sorgte mit Oldschool Deathmetal dafür, das Publikum für Hatebreed so richtig aufzuwärmen.

Kurz nach 21 Uhr war es dann endlich soweit und ein gut gelaunter Jamey Jasta betrat samt Band die Bühne. Für 70 Minuten wurde alles geballert, was Hatebreed so zu bieten haben. Und tatsächlich wurde von jeder Platte und jeder EP mindestens ein Song gespielt, sodass sowohl für alte, als auch neue Freunde der Band etwas dabei war. Ganze 22 Songs gab die Band zum Besten. Direkt ab dem ersten Song („Proven“), gab es im Pit ordentlich auf die Schnauze. In den hinteren Reihen wurde zeitgleich fleißig im Two-Step getanzt. Selten habe ich erlebt, dass bei so einer doch relativ kleinen Zuschauerzahl die Crowd-Shouts so laut waren. Das Publikum hat wunderbar mit der Band interagiert und ist auf alle Gesangs- und Tanzeinladungen der Band eingegangen.

Hatebreed sind einfach auf dem Boden geblieben und das merkt man auch. Die Band gibt auf der Bühne alles, um ihre Fans zu begeistern und hat selbst den meisten Spaß dabei.

Mit „I Will Be Heard” wurde das reguläre Set dann beendet und anstatt sich minutenlang von den Fans für eine Zugabe auf die Bühne bitten zu lassen, wurden nur schnell die Instrumente gewechselt und ein Schluck Wasser getrunken. „Everyone Bleeds Now“ und „In Ashes They Shall Reap” bildeten den perfekten Abschluss für eine gelungenes Konzert.

Nach langer Hatebreed-Abstinenz meinerseits (zuletzt live gesehen auf dem Summer Breeze 2013) hat es mich umso mehr gefreut, die Jungs auf der Bühne zu sehen. Und generell war die Grundstimmung bei allen Konzertbesuchern und auch bei der Band extrem positiv. Man merkt einfach, wenn eine Band Spaß bei dem hat was sie tut und genau das haben Hatebreed. Während dem ganzen Konzert stand Sänger Jamey Jasta mit einem breiten Grinsen auf der Bühne und es war klar, dass er das was er da gerade tut auch nach 25 Jahren noch liebt. Irgendwie hat man das Gefühl, dass in dem mittlerweile 42-jährigen immer noch der 17-jährige Junge steckt, der Hatebreed damals, 1994, in New York gegründet hat.

Hatebreed haben wieder einmal bewiesen, dass sie live mindestens genau so viel Spaß machen, wie auf Platte und ich bin natürlich beim nächsten Konzert zu 100% wieder mit am Start.

Für alle, die es leider nicht zu einer Show von Hatebreed geschafft haben, gibt es gute Neuigkeiten. Hatebreed werden sich nach Beendigung dieses Tourzyklus ins Studio begeben und an einem neuen Album arbeiten. So lies Jasta anklingen, dass Hatebreed vermutlich schon im Frühling 2020 in Deutschland für einen erneuten Abriss sorgen werden, natürlich mit neuem Material. Als seid gespannt und haltet die Augen offen.

 

9.3

Unser Fazit


Sound
9
Athmosphäre
9.5
Empfehlung
9.5