Wir waren am 5. November 2022 in der Markthalle in Hamburg und haben uns die „Exclusive Best Of“-Show von Phillip Boa & The Voodooclub angeschaut.
Der Abend wurde eröffnet von Vanessa Anne Redd, kurz VAR. Die Künstlerin war schon mehrmals mit Phillip Boa & The Voodooclub gemeinsam auf Tour und auch beim Publikum bereits bekannt. Sie hat einige Songs von ihrem aktuellen Album „Sweet Way Around“ (2021) mit im Gepäck, wie zum Beispiel: „By The Time“, „Dark Minds“ und „Sweet Way Around“. Die ersten Songs werden noch auf der Akustik-Gitarre präsentiert, doch ab dem 3. Song wird auf die E-Gitarre gewechselt und die One-Woman-Show geht los, unterstützt vom Publikum.
Um kurz vor 21 Uhr fangen dann Phillip Boa & The Voodooclub an unter rasendem Applaus zu spielen. Sie starten mit „Fine Art In Silver“, wozu das Publikum direkt abgeht, und es geht direkt weiter mit „Loyalty“. Wer jetzt noch nicht mitgerissen wird, ist dies spätestens bei „Albert Is A Headbanger“! Der Song startete mit einer Rückkopplung und einem Metal-Intro und hatte einen wirklichen Gänsehaut-Moment während der Off-Momente in denen das Publikum den Gesang übernommen hat.
Anschließend wird es dann etwas moderner mit „Rome in Rain“ von dem 2000 erschienenen Album „My Private War“ und „Standing Blinded At The Rooftops“ vom Album „Bleach House“, welches 2014 erschien. Dann kommt endlich ein Song von dem, wie ich finde, größten Werk von Phillip Boa & The Voodooclub – „Helios“ (1991). Bei „Puppets On A Strang“ kommt nun auch erstmalig der weibliche Gesang dazu, welchen ich besonders mag an dem Stil der Band. Beim folgenden „Live After Being A Zombie“ geht die Masse dann auch einfach so richtig ab und keiner kann mehr ruhig stehen.
Nun wechselt die Setlist ins komplette Gegenteil mit „The Wrong Generation“, welcher auf dem aktuellen Album „Earthly Powers“ aus 2018 zu finden ist. Man merkt hier schon, dass die Songsauswahl wirklich ein Best-Of der vergangenen 37 Jahren von Phillip Boa & The Voodooclub ist. Anschließend gibt es wieder voll in die Fresse mit „Get Terminated!“ bei dem das ganze Publikum textsicher ist und die fetten Drums einen nach vorn treiben. Der folgende Song wird dann von Phillip Boa angekündigt als ein „Song den die meisten nicht kennen“, was aber scheinbar nicht so ganz zutrifft, denn auch bei „Galerie der Fälschungen“ wird ordentlich mitgesungen. Der Abend nimmt dann seinen Lauf mit dem Songs „Atlantic Claire“, „Pretty Bay“ und „The Undersea World of Jacques Cousteau and His Friends“. Der relativ neue Song „Cruising“ wird durch ein längeres Instrumental-Intro eingeleitet und wird gefolgt von dem ebenfalls jüngeren Song „Til the Day We Are Both Forgotten“, bevor es dann wieder zu den Klassikern übergeht mit „Pfirsicheisen“. Richtig rockig wird es dann mit „A Crown for the Wonderboy“. Und schon sind wir beim letzten Song des Abends angelangt. Bereits beim Intro zu „Annie Flies the Love Bomber“ geht das Publikum komplett ab.
Doch das kann doch nicht schon das Ende sein, um 22.15 Uhr? Natürlich nicht! Es geht weiter mit den fantastischen Zugaben, denn es fehlt so mancher „Hit“ der noch nicht angespielt wurde und eigentlich unabdingbar ist für einen solchen Abend. Dazu zählt zuerst „Diana“ vom allerersten Phillip Boa & The Voodooclub Album „Philister“ (1985). Darauf folgen zwei meiner absoluten Lieblingssongs „This Is Micheal“ und „And Then She Kissed Her“. Ein vollkommener und magischer Moment.
Somit fehlen nur 2 Songs um den Abend perfekt zu machen. Zum ersten „Container Love“, welcher 1989 der erste Charterfolg der Band war, und „Kill Your Ideals“.
Und dann verabschieden uns Phillip Boa & The Voodooclub in die Nacht über Hamburg mit „Sirens From Hell“, welches textlich einfach ein perfekter Abschluss ist mit seinem „and I thank you very much“. Was war das für ein Abend! Phillip Boa & The Voodooclub haben das Publikum für einen kurzen Augenblick in ihre ganz eigene Welt entführt und nun schwärmen sie alle raus in die Nacht.
Da es sich ja um eine „Exclusive Best-Of“-Show handelte, finde ich es sehr interessant wie viele Songs aus welcher Ära gespielt wurden, beziehungsweise wie deutlich man sieht, welche Alben bis heute noch im Mittelpunkt stehen. Hier ist die Aufteilung von den Songs der Setlist:
- Helios (1991) – 7
- Hair (1989) – 4
- Earthly Powers (2018) – 3
- Loyalty (2012) – 2
- Aristocracie (1986) – 1
- Bleach House (2014) – 1
- Boaphenia (1993) – 1
- God (1994) – 1
- Hispañola (1990) – 1
- My Private War (2000)- 1
- Philister (1985) – 1
- Andere – 1