Review: The Offspring – Supercharged

Offspring-SUPERCHARGED-Album-Artwork
7.4
Noch nicht in Rente!

Zuletzt waren die News aus der amerikanischen Punk-Szene eher melancholisch. NOFX gehen in Rente, SUM 41 lösen sich komplett auf… Doch ganz anders ist es bei The Offspring. Diese haben  gute News für uns und ein brandheißes Album am Start. „Supercharged“ erscheint am 11. Oktober 2024 über Concord Records und ist ein echter Banger!

Frontmann Dexter Holland sagte zum anstehenden Release: „Wir wollten, dass diese Platte von Anfang bis Ende pure Energie ausstrahlt! Deshalb haben wir die Platte auch SUPERCHARGED genannt. Auf dieser Platte sprechen wir über alles, von den Erfolgen bis hin zu den Schwierigkeiten, die wir hatten – und zwar auf eine Art und Weise, die das Leben feiert, das wir gemeinsam teilen und wo wir jetzt sind. Unsere Single „Make It All Right“ ist ein gutes Beispiel dafür, denn sie handelt von den Menschen in unserem Leben, die uns stark machen, wenn es uns schlecht geht – unsere Partner in Crime, die dafür sorgen, dass es uns gut geht. Das Album wurde dieses Mal an drei verschiedenen Orten aufgenommen: Auf Maui, in Vancouver und in unserem Heimstudio in Huntington Beach. Zusammen mit unserem Produzenten Bob Rock ist alles fantastisch geworden. Ich habe das Gefühl, dass wir noch nie so gut geklungen haben! Wir rocken und headbangen schon seit Monaten dazu! Und wir können es kaum erwarten, dass ihr es hört!“

Damit steigen wir direkt ein ins Album, auch wenn die bereits genannte Single „Make It All Right“ bereits Track 4 auf „Supercharged“ ist. Der Song wurde sozusagen bereits 2x von The Offspring veröffentlicht. Im Juni als Lyric Video und im Juli dann mit richtigem animiertem Video dazu. „Make It All Right“ hat einen krassen Ohrwurm-Charakter und wirkt schon etwas retro (aber im coolen Sinne) mit den Einspielern der weiblichen Stimme. Dazu kommt dann noch der Background-Gesang der California-Vibes verteilt. Im Video werden dann auch die besagten Partners in crime gezeigt.

Aber die ersten 3 Songs von „Supercharged“ möchte ich nun auch nicht komplett auslassen. Denn das Album startet mit einem wirklichen Power-Track. „Look Out For #1“ hat mich persönlich direkt bei den ersten Tönen, die ich davon gehört habe, zurück versetzt in meine Teenie-Zeit, als The Offspring im Radio noch rauf und runter liefen mit „Pretty Fly“ und „You’re Gonna Go Far Kid“. Ich prophezeie hiermit, dass der Song live total abgehen wird mit ’nem ordentlichen Moshpit!

Mit nicht weniger Energie geht es dann weiter mit „Light It Up“. Auch dieser Song wurde bereits letzten Monat inklusive Lyrics-Video veröffentlicht. Leider unterscheidet sich dieser Song, was die Melodie des Gesangs angeht, nicht wesentlich von „Look Out For #1“. Dennoch einfach ein cooler Song zum Abgehen.

„The Fall Guy“ bringt dann wieder etwas mehr Abwechslung ins Album und auch etwas Tragik. Mein persönlicher Favorit wäre Track 5 „OK, But This Is The Last Time“. Ich steh einfach auf Punk-Love-Songs in denen es aber nicht um die klassische große Liebe geht, sondern um eine, die es wert ist darum zu kämpfen. Genau darum geht der Song, um Kompromisse und gegenseitiges aufeinander zugehen, welches manchmal vielleicht auch nur einseitig erscheint, aber doch irgendwie dazu gehört.

„Oh, you know it’s true
I’m in loving truth
I’m a sucker for you
so here we go again

[…]

Take me, take me, take me,
darkest valentine
make me, make me, make me,
drink your blood tonight
I say no and you say yes and
I say OK, but this is the last time“

Um dann wieder richtig punkig zu werden ist „Truth in Fiction“ genau richtig mit seinen gerade mal 2 Minuten Spielzeit. Anschließend geht es dann weiter mit dem zuletzt veröffentlichten Song „Come To Brazil“, welches am 17. September 2024 zusammen mit einem Lyric Video erschien. Genauer gesagt sogar 2 Lyric Videos, denn es gibt auch eine portugiesische Version. Der Song ist ein Fan-Anthem und kommt schon fast metal-mäßig daher. Bei diesem Song stellt sich mir ganz klar die Frage: Warum hat „Come To Brazil“ es auf’s Album geschafft? Dazu wurde es sogar noch eine Single! Ja es ist ein guter Song der live viel Spaß machen wird, aber er spricht nunmal nur einen kleinen Teil der Fan-Gemeinde an und passt daher nicht so ganz auf ein Album, welches weltweit veröffentlicht wird. Dazu kommt noch, es ist der längste Song des Albums. Einige Fragen bleiben hier offen.

Nachdem es mit dem Metal etwas düsterer wurde, geht es dann bei „Get Some“ wieder fröhlich zur Sache und so langsam nähern wir uns auch dem Ende von „Supercharged“. Insgesamt hat das Album nur 10 Songs, da hätte ruhig etwas mehr drin sein können. Mit „Hanging By A Thread“ und „You Can’t Get There From Here“ wird dem Album zum Abschluss dann zum Glück etwas an Geschwindigkeit genommen, sodass man den Abschluss entspannt ausklingen lassen kann. Gerade „You Can’t Get There From Here“ hat wieder eine sehr eingängige Melodie und Text, die noch lange im Kopf nachhallen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Supercharged“ ein gutes Punk-Album ist. The Offspring haben den Punk zwar nicht neu erfunden, doch macht es Spaß sich das Album anzuhören und bei manchen Songs wird man zurück versetzt in die 90er und 2000er Phase der Band und gegebenenfalls auch zurück in seine eigene Jugend.

Unser Fazit


Sound
7
Inhalt
8
Kreativität
6
Artwork
9
Wiederhörwert
7