Hellgrav stehen mit ihrem Debütalbum in den Startlöchern um Türen in der Szene einzutreten. Die vier Grefrather könnten eigentlich direkt aus Schweden stammen und auf der Reise zu uns noch eine Portion Six Feet Under eingepackt haben. Ja irgendwie beschriebt es den Sound für mich am besten. Schöner HM2 geprägter Schwedentod mit einer guten Portion US Death mit jeder Menge Groove. Seit 2021 wütet die Band schon durch die Gegend und haben mit ihrer EP „Rottomatic“ aus dem Jahre ein erstes Statement gesetzt. Und die EP hat damals schon Ende Ende gescheppert. Wer die Band mal live gesehen hat, konnte schon ahnen, dass ein Album nicht nur überfällig ist, sondern auch eine selten dagewesene Abrissbirne sein muss.
Und jetzt ist es dann auch endlich soweit. „Dehumanized“ erscheint am 21.03.2025. Wir durften vorab in die Scheibe reinhören. Es gibt 11 Songs bei einer Spielzeit von 43 Minuten.
Fangen wir an mit „Mutilation of the Stillborn“. Kein Intro, keine düstere Stimme die die Apokalypse ankündigt. Direkt ab dem ersten Anschlag gibt´s auf die Fresse. Und das mit Anlauf. Der erste Part ist schön Uffta Uffta nach vorne. Gefolgt vom Refrain mit schöner wummernder Doublebass, um dann in den ersten ultra Groove zu fliegen. Junge was ist das bitte für ein Opener?
Weiter geht es mit „Raging Inferno“. Eine im Vergleich nicht ganz so schnell startende Nummer wie der erste Song. Dafür absolut heavy und ein Riff was sofort im Ohr bleibt. Hier wechselt sich schnelles uffta uffta (Wie nennt man die Taktfolge sonst?) Gebolze mit groovigen Parts ab und lässt keinen Stein auf dem anderen. Wenn das Album in dem Tempo bleibt, brauche ich nach 43 Minuten ne Delphin Therapie.
Song Nummer 3 lautet „Chainsaw Crew“ (was ein geiler Name 😉 ) und haut alles kaputt. Dieser Song wird für die ein oder andere kaputte Schrankwand verantwortlich sein. Der Song strotzt vor Groove und ist gleichzeitig so brutal und aggressiv. Hier wird jeder bangen und nen Scheiß auf seine Nackenmuskulatur geben. Gut nach der Hälfte kommt dann noch ein kleiner Tempowechsel, der zeigt wie heavy es auch etwas langsamer gehen kann.
„Hijacked“ kommt auch mit etwas weniger Gas daher. Zumindest am Anfang. Geile Nummer die stellenweise Hardcore Moshpits verursachen könnte mit ihren Tempowechseln.
Mit Song Nummer 5 kommen wir zur Halbzeit des Albums. „Pestosteron“ ist nur ein geiler Song Name, sondern auch wieder ein Banger vor dem Herren. Ein eher ruhige Nummer (Im Vergleich zum Album insgesamt), der aber so gewaltig stampft, dass der Putz bröckelt.
Mit „Impaled and Beheaded“ starten wir direkt wieder mit Highspeed Geblaste in die zweite Hälfte des Albums. Geile Riffs, Stampfende und groovige Drums. Und auch ein megafettes Solo.
„Rotten Colony“ startet erst was ruhig und geht in einen absolut moshigen Part über. Übrigens der einzige Song auf dem Album, der rein instrumental ist.
Midtempo mit fiesen Growls. „Spit out Your Teeth“ macht es hier auch richtig geil. Entspannte Parts und wilde Raserei im Refrain. „Sadistic Death Infector“ schmeißt erneut die Kettensäge an und bolzt alles nieder. Wie geil einfach die Tempowechsel in den ganzen Songs kommen ist unglaublich. Mit „Distorted Identity“ kommen wir schon zum vorletzten Song des Albums. Und was soll ich sagen. Natürlich voll Möhre ins Fressbrett. Auch das Riffing ist wieder absolut catchy und macht mega Bock. Dazu kommt noch der ultra tiefe modrige Gesang. Hier kommt auch immer wieder wilde Raserei in Form von Schreien zum Vorschein.
Der Titeltrack „Dehumanized“ kommt zum Schluss. Und der holt nochmal zum finalen Schlag aus. Schon die Einleitung mit den Drums, die das Gemetzel quasi vorbereiten, so das man weiß, dass gleich wieder die Stimme von Sänger Ralf wie eine Axt durch die Gegend fliegt. Der Song ist auch der längste aug dem Album. Er bietet quasi für jeden was. Groove, Riffs aus der Hölle, mal schnelles Gehacke mal entspanntes Headbangen. Nach etwas mehr als der Hälfte des Songs wird man plötzlich nach Schweden in den tiefsten Death Metal der 90er gezogen. Dismember könnten hier neidisch werden. Was ein episches Solo. Was eine räudig böse Stimme.
Was war das bitte für ein 43 minütiger Höllenritt? Man will gar nicht glauben, dass die Band erst seit Vier Jahren besteht und schon gar nicht will man glauben, dass wir vom Debüt Album sprechen.
Hellgrav schaffen hier etwas ganz besonderes. Nämlich Schnelligkeit, Midtempo und immer Groove ohne Ende in einen Mix aus alter Schwedentod Schule, US Geknüppel und neueren Einflüssen zu vereinen.
Wer jetzt sagt, ja aber HM2 gibt es schon tausendmal, soll die Platte hören und sich eines besseren belehren lassen.
Auch wenn das Jahr noch am Anfang steht, ist die Scheibe jetzt schon eines meiner Top Releases 2025.
Verpasst nicht die Releaseshow am 22.03.2025 in Gladbach, wo ihr das Album auch druckfrisch kaufen könnt.
Kauft diese Platte!!!!!