Das der Niederrhein nicht nur sehr schön ist, sondern auch echte Perlen des Metal beheimatet, zeigen uns Night IN Gales seit knapp 30 Jahren. Am 06.12.2024 erschien das neue Album „Shadowreaper“. Von 2011 – 2018 war es ziemlich ruhig um die Band. Umso lauter war der Knall mit dem Comeback „The last Sunsets“. Seit dem kam ein Hammer Album nach dem nächsten. Die Erwartungen waren also entsprechend hoch. Produziert wurde das ganze von niemand geringerem als Fredrik Nordström der schon Genre Größen wie At the Gates, In Flames und Dark Tranquillity produziert hat. Zu hören gibt es insgesamt 9 Songs bei einer Laufzeit um die 35 Minuten.
Was sofort auffällt, ist der Sound, der dieses Mal etwas anders ausfällt als bei den letzten Scheiben. Was mit Sicherheit auch an der Expertise von Fredrik liegt. Der Sound klingt roher und aggressiver als der Vorgänger. Druckvoll aber auch sehr nach 90er Melodeath. Die Gitarren harmonieren hier perfekt. Das Zusammenspiel aus Melodie und Riffing kann man hier nur als bombastisch beschreiben.
Der Opener „Into the Evergrey“ trägt einen mit einem kleinen Intro aufwärts wie auf einer Achterbahn, bevor die absolute Raserei losgeht. Die Stimme von Christian ist wie für dieses Genre gemacht. Alte In Flames und At The Gates hätten locker auch aus seiner Kehle stammen können.
„Shadowreaper“ ist ein weiterer Beweis, dass es Melodic Death Metal in seiner Ur Definition noch gibt. Zwar würde ich sagen, dass man einige Durchläufe braucht, was aber nicht an unnötig komplizierten Songstrukturen liegt, sondern eher daran, dass es auf der Platte so viel zu entdecken gibt. Wenn man aber einen Anspieltipp raussuchen müsste, würde ich mich für „Dead Inside“ entscheiden. Der Song spiegelt meiner Meinung nach die Vielseitigkeit der Band und vor allem des Albums wieder runtergebrochen auf gut Drei Minuten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sämtliche Erwartungen übertroffen worden(schon wieder). Melo Death Fans werden die Platte eh längst bestellt haben. Aber auch Genre Neuentdecker können sich dieses Album als Referenz nehmen, wenn sie richtig guten Melodic Death Metal hören möchten.
Absolute Kaufempfehlung für dieses Brett.