The Witches Dream bestehen seit 2011 und haben sich aber ein wenig Zeit gelassen mit ihrem ersten Output welcher 2019 in Form des ersten Albums erschien. Dann sind wieder einige Jahre ins Land gezogen. Jetzt allerdings melden sich Ramona Wandolski und Marcel Schiborr direkt mit einem Doppel Album zurück. Das gute Stück heisst „Muses & Conjurations und ist seit dem 11.01.2025 erhältlich. Insbesondere Marcel Schiborr dürfte vielen bereits ein Begriff sein, da er in so einigen anderen Bands aktiv ist (U.a. in den Death Metal Kombos Hounds of Damnation und Symbiontic). Bei The Witches Dream bewegen wir uns aber ganz abseits vom Death Metal eher in Richtung Occult Rock mit vielen Einflüssen aus Gothic, Stoner, Classic Rock im Stile von Black Sabbath und auch mal etwas Doom.
Also richtig viele Einflüsse. Bedeutet das auch viel Abwechslung?
Das kann man schnell beantworten. Ja absolut. Bei einer Gesamtspielzeit von knapp 74 Minuten ist das allerdings auch zu erwarten.
Hier jeden Song einzeln zu analysieren würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen. Daher versuche ich ein wenig zusammenzufassen. Das Album startet mit einer recht flotten Nummer. Sofort fällt der hoher Wiedererkennungswert von Sänger und und Gitarrist Marcel auf. Sehr variabel eingesetzt. Ich hätte nicht erwartet, dass Marcel so gut singen kann. Hut ab an der Stelle. Sehr cleaner aber düsterer Gesang. Hinzu kommt weiblicher Backing Gesang, der immer an der richtigen Stelle platziert wird.
Nach den ersten Songs wird schnell klar, dass hier das Hauptaugenmerk auf Occult Rock mit Stoner liegt. Die doomigen Parts kommen zwar immer wieder mal aber dauern nicht lange an. Selbst funkige Einschläge („Soliloquy“) haben ihre Momente.
Kommen wir zum zweiten Album. Die ersten Sekunden starten mit einem Maiden artigen Solo und könnte durchaus auch aus älteren Tagen der Engländer stammen.
Auch beim nächsten Song ist der Rockanteil fast schon mehr Metal als klassischer Rock. Die Vocals werden stellenweise deutlich tiefer. Auch fühlt es sich weniger progressiv an.
Was sehr spannend ist, ist der Fakt, dass wenn man denkt oh hier wird das Album jetzt aber ruhiger und doomiger, kommt wieder der Twist und es geht wieder flotter zur Sache (als Beispiel „The Druid’s Foe“).
Stellenweise erinnere ich mich bei Marcels Gesang an ältere Anathema, was den beiden Alben wieder eine weitere Facette verleiht.
Fassen wir also mal zusammen und versuchen ein Fazit zu ziehen:
Zu sagen klingt wie mit Einflüssen von wäre hier völlig Fehl am Platz. Ich will es mal wie ein Rezept beschreiben:
Nehmen wir als Basis Occult/Classic Rock. Mit Stoner Einflüssen und der unverwechselbaren Stimme als Zutat, würzen wir noch nach mit einer guten Portion Black Sabbath und einer Prise Anathema.
The Witches Dream nehmen also hier ganz viel gutes und kreieren etwas komplett eigenes. Man hört hier ab der ersten Sekunde die Liebe am komponieren. Damit ist gemeint, dass man auch beim gefühlt 10. Durchgang immer wieder etwas neues in den Songs entdeckt.
Für Leute die eher dem extremen Metal frönen, wird die Platte schwer zugänglich sein. Aber die Scheibe zeigt, dass ein Blick über den Tellerrand noch nie jemandem geschadet hat.
absolute Kaufempfehlung für dieses großartige Doppelalbum.