Review: Sodom – Tapping The Vein Re-Issue

cover Sodom – Tapping The Vein Deluxe Expanded Edition
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Absoluter Kult und ein Must Have für Freunde des Thrash!

Pioniere des Ruhrpott Thrash

Tom Angelripper hat mit Sodom das Thrash-Metal Genre maßgeblich mit geprägt. Die Band wurde 1982 von Tom Angelripper, Chris Witchhunter (R.I.P.) und Aggressor in Gelsenkirchen gegründet. Mit den Demos „Witching Metal“ und „Victims of Death“ sorgte man für entsprechende Aufmerksamkeit im internationalen Underground.

Sodom wollte die Maßstäbe extremer Musik damals ausreizen und wurde durch Bands wie Venom und Motörhead essenziell beienflusst. 1984 erlangte Sodom den 1. Plattenvertrag bei Steamhammer und die Mini-LP „In The Sign Of Evil“ kam auf den Markt.

Review: Sodom - Tapping The Vein Re-Issue

Mit der „Obsessed By Cruelty“ kam das 1. Full-Lenght Release 1986 auf den Markt. Die Scheibe dient auch heute noch diversen Thrash- und Black-Metal Bands als Referenz. Daraufhin folgten die Klassiker „Persecution Mania“ (1987), „Agent Orange“ (1989), „Better Off Dead“ (1990), um in dem hier vorliegenden 5. Full Lenght-Release „Tapping The Vein“ zu münden.

Sodoms „Blue-Album“

Das Cover Artwork stammte aus der Feder von Dieter Braun und Jürgen Huber, die mit Chris Witchhunter befreundet waren. Hier ist der „Knarrenheinz“ als Bandmaskottchen komplett in blau und angezapft dargestellt. Das legendäre Artwork ist bei dem vorliegenden Werk auch zum Glück nicht angetastet worden. Eingeprügelt wurde das gute Stück in den Dierks Studios nahe Köln, im Sommer 92.

Review: Sodom - Tapping The Vein Re-Issue

Die Veröffentlichung markierte den Eintritt des bis dato komplett unbekannten Gitarristen Andy Brings Ende 1991. Zum Eintritt war Andy noch Schüler und gerade 20 Jahre alt, um sofort in der musikalischen Profi Liga zu spielen.

Es war auch gleichzeitig das letzte Album mit Chris Witchhunter hinter den Kesseln, der seinen letzten Auftritt mit Sodom in Köln im Dezember 1992 hatte. Die Idee zum maßgeblichen Titel der Platte stammte ebenfalls von Chris Witchhunter und die Inspiration dazu fand er in einem Comic von Clive Barker.

Tapping The Vein!

„Tapping The Vein“ wird heute zu Recht als das brutalste Machwerk der Band gehandelt. Das furiose Meisterwerk geht los mit „Body Parts“. Hier gibt es kein Vorspiel, sondern es gibt direkt auf die Glocke. Andy Brings hat dazu Videomaterial aus der Zeit zusammengeschnitten, doch seht selbst:

Es geht kompromisslos weiter mit „Skinned Alive“ und der vorherige Upper Tempo Bereich wird an den Drums gehalten und es gibt saubere Gitarren Arbeit, sowie ein schickes Solo bei 02:29 Gesamtlänge. Tom gibt an den Vocals Vollgas und er ist brutaler als auf den Vorwerken unterwegs. Sein Bass knarzt im positiven Sinne besonders gut auf der remastered Auskopplung, auch wenn ich subjektiv die „Redux“ Variante als Gesamtwerk differenzierter wahrnehme.

„One Step Over Line“ ist der 1. Song auf dem Album, der sich im Mid-Tempo Bereich ansiedelt und ohne Geschwindkeitsrausch in das Ohr geht, daher eine Metal Party Granate. “ Deadline“ zieht das Tempo wieder massiv an. Zu „Bullet In The Head“ gibt es eine weitere Videoauskopplung aus der Zeit hier:

Auch das weitere Machwerk zeigt keine Schwächen in der 2. Hälfte und beinhaltet auch den kompletten deutschsprachigen Song „Wachturm“, ein Liebeslied an die Zeugen:

Welche Versionen gibt es vom Re-Issue?

Die 1. Press LP erzielt aktuell auf Discogs Preise jenseits der 400 €. Daher hat Sodom sich entschieden, dass gute Stück endlich wieder auf den Markt zu bringen.

Die erweiterte Deluxe-Neuauflage von „Tapping The Vein“ ist in diesen Formaten erhältlich:

  • Super deluxe mit Blut gefüllte Vinyl-Edition. Dreifach-LP, Doppel-CD Deluxe 24-seitiges Bookpack

(limitiert auf 100 Exemplare nur über den Noise Records Store)

  • Deluxe Dreifach-LP rot-schwarzes Swirl-Vinyl und Doppel-CD Deluxe 24-seitiges bookpack
  • Transparent-rotesDoppel-Gatefold-Vinyl
  • Dreifach-CD Digisleeve mit 24-seitigem Booklet
  • Dreifach-CD Digisleeve mit 24-seitigem Booklet (signierte Auflage nur über emp.de)

Fazit:

Hier bleibt nur die Höchstpunktzahl übrig, da hier der absolute Wahnsinn aufgehübscht wurde und bezahlbar ist. Die Platte war damals schon Kult und verdient ihren Platz in den besten Brutal-Thrash Outputs aller Zeiten. Für alle Live-Fetischisten wird bei den unterschiedlichen Versionen auch gut gesorgt, somit geht eine klare Kaufempfehlung raus.