STALKERSTORIES – Kurt Cobain

Heute ist es genau 25 Jahre her. Da nahm sich der Antiheld der 90er Jahre Musik, Kurt Cobain, mit 27 Jahren das Leben. An diesem Tag verlor die Welt ein einzigartiges Talent und gewann eine unsterbliche Legende, mit der sich bis heute Jung und Alt identifizieren. Mit seiner brachialen Stimme schuf er zusammen mit Krist Novoselic und Dave Grohl ungewollt ein Imperium. Nirvana prägte die Musikwelt, schuf den Grunge und wurde zum Sprachrohr einer ganzen aufmüpfigen, kaputten Generation. Dabei scheuten sie keine Provokationen. Unvergessen bleiben Auftritte bei denen Kurt auf Axl Rose’s Klavier spuckte, sie verbotene, anstößige Songs spielten oder sie zu Playback-Musik nur Faxen machten. Kurt war aber nicht nur das. Er setzte sich für Frauenrechte ein, beschimpfte Nazis und verbot Homophoben zu den Konzerten zu kommen. Konventionelle Magazine die über sie berichteten verachtete er. Oft wurde auch das eigene Publikum beleidigt. Kurt Cobain wurde zur unumstößlichen Antihelden-Figur und durch die Tragödie seines frühen Todes, zur Legende.

In unserer neuen Rubrik „STALKERSTORIES“ wollen wir heute Kurt Cobain Tribut zollen. Folgend findet ihr einige persönliche Eindrücke und Erfahrungen der Redaktion die uns alle mit dem ehemaligen Nirvana-Frontmann verbinden:

„“It’s better to burn out than to fade away“. Schon als ich die Zeilen aus Kurt Cobains Abschiedsbrief das erste Mal las, war es für mich klar, dass dies mein erstes Tattoo werden sollte. Ich bin Jahrgang 97, ich wurde erst 5 Jahre nach dem Tod Cobains geboren. Trotz dessen fand ich mit 13 Jahren alleine daheim über die „Nevermind“ CD meines Vaters zum ersten Mal zu Nirvana. Als die einzige in meinem Freundeskreis begann ich so langsam zum Rock zu finden. Dafür wurde ich zwar ab da schief angeschaut aber die Musik lehrte mich, dass es okay ist anders, laut und provokativ zu sein. Daraus folgte ein Schulreferat bei dem ich alleine vorne stand und „Come as you are“ sang, „Smells like teen spirit“ als mein Abieinlauf Song, das erste Tattoo und viele viele Bandshirts.“ – Tamara

„Mit  12 Jahren das erste Mal bewusst gehört, habe ich mir alle Alben und Bücher angeschafft und das Wissen über die Band und Kurt Cobains Leben in mich aufgesogen. Es ging soweit, das ich meine Prüfungspräsentation in Englisch damals über ihn gehalten habe. Bis heute ist er für mich eine der faszinierendsten Personen, die jemals auf dieser Erde gewandelt sind und wohl die einzige bei der ich obsessive Verhaltensmuster an den Tag lege wenn es um Musik geht.“ – Pia

„Ich habe mir damals extra die Bravo gekauft weil es dort ein Poster von „Nevermind“ dabei gab und von da an habe ich dann Rock gehört.“ – Justin

„Nirvana habe ich zum ersten Mal gehört als ich so 4 oder 5 war. Ich habe die Schallplatten bei meinem Vater gefunden und mich damit in meinem Zimmer verschanzt. Natürlich habe ich die Texte damals nicht verstanden. Erst später habe ich mit den Texten englisch gelernt. Mit etwa 12 wurde die Musik zum Soundtrack meiner Depression und haben mir das Leben als Mobbingopfer und Außenseiter erträglicher gemacht.“ – Linda

„Nirvana waren immer irgendwie ein Teil meines musikalischen Lebens. Man kommt ja nie so richtig an ihnen vorbei, zu Recht. Cobain mit seinem Auftritt, seinen Aussagen, seinem Verhalten und eben auch seiner Musik war ein Gesamtkunstwerk. Dass er zusammen mit Krist Novoselic und Dave Grohl die damalige Musiklandschaft geprägt hat, wie kaum ein zweiter, ist wohl kaum von der Hand zu weisen. Und letzter bleibt uns auch glücklicherweise heute noch erhalten und lässt sein musikalisches Vermächtnis einmal mehr nicht in Vergessenheit geraten.“ – Lukas

„Kurt Cobain, Dave und Krist spiegelten genau das wieder was ich damals empfand. Ich fühlte mich genau wie die… Befindlichkeit und die gefühlte Verlorenheit und den Hass auf das was vor mir liegt aber was ich nicht wollte… Schule, Arbeit, alles Normale… Ich wollte auf die Bühne und genau so sein wie er. Leider hat mich diese Art zu Leben näher dran gebracht als ich dachte… Der Tod machte mich nachdenklich. Aber auch experimentierfreudiger. Was gibt es noch für verrückte Musik und Bewusstseinserweiterungen? So kam ich von einem Extremen ins Andere. Weg von Handgemachter zu Synthetischer Musik. Auf irgendeiner shebbigen Party in Holland gab es dann auf dem Höhepunkt eine Begegnung mit dem Sample „Hey, hey, my, my Rock’n’Roll could never die..“ Ab dem Zeitpunkt war ich fünf Tage lang wach und wollte hin zu der von mir verachteten Normalität… in der Zeit kam ich musikalisch wieder zurück zum Album „Bleach“, das ich meiner Schwester zockte.“ – Broncko

„25 Jahre, wie die Zeit vergeht. Ich erinnere mich noch daran wie die Nachricht über den TV flimmerte. Und auch wenn sich mein Musikgeschmack mit 7 Jahren vorwiegend in einem anderen Genre bewegte, wusste ich für diese Generation starb ein ganz Großer. Als Jugendlicher verstand ich wie es jedem Jugendlichen wohl irgendwann geht, diesen Schmerz und die Sehnsucht. Kurt war mein ständiger Begleiter… im Dorf leben mit den immer ständigen Fragen „War das schon alles?!“, „Was kommt danach?“. Konfrontiert hörte und las ich alles was ich über ihn und Nirvana erinnert mich aber auch an den schönsten letzten Sommer bevor das „richtige Leben“ begann, ein Freundeskreis und Partys, die genau so die Musik liebten und teilweise auch lebten. Kurt wird man niemals vergessen…“ – Nancy