Stilbruch im Interview zum neuen Album „Das wird groß“

Poster
Fotocredit:
Sandra Ludewig

STILBRUCH

Der Name ist Programm: Klassik trifft Deutschrock

Ursprünglich im Jahr 2005 gegründet von 3 Dresdner Musikstudenten, erspielte sich Stilbruch sehr bald durch Straßenmusik in der sächsischen Heimat einen Namen. Erste Engagements und Straßenmusiktourneen durch ganz Europa folgten und bestärkten die junge Band dazu, die musikalische Arbeit zu intensivieren und am eigenen Sound zu feilen.

Nun veröffentlichten sie Anfang August, nach Single-Auskopplungen wie „Mit dem Herzen sehen“ und „Ich liebe Dich“ feat. Julia Kraus, ihr brandneues Album „Das wird groß“ und berühren damit tief, denn die Inhalte des Albums sind vor Allem eins: Nah und menschlich!

In Stilbruchs Album „Das wird groß“ stecken 11 Titel, die sich mit dem Leben der Band auf und neben der Bühne in den vergangenen 8 Jahren beschäftigen. Im nunmehr 7. Longplayer verarbeitet die seit 2005 bestehende Band ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie, der Aufbruchsstimmung danach, sowie der persönlichen Entwicklung aller drei Bandmitglieder, die in dieser Zeit Familien gründeten. Menschliche, sehr nahe Themen, die jeder auf die ein oder andere Weise nachvollziehen und spüren kann.

Des Weiteren habe ich der Band ein paar Fragen für euch zum Album gestellt:

1) Könnt ihr uns ein bisschen was zur Entstehung des Albums erzählen? Wie lange habt ihr dran gearbeitet, woher kommen die Textideen und wie läuft das Writing bei euch ab?

„Das wird groß“ erscheint 8 Jahre nach unserem letzten Studioalbum „Nimm mich mit“. Eigentlich wollten wir das Album schon 2020 aufnehmen, nachdem wir 2019 mit „Zuhause – live“ ein Live-Album veröffentlicht hatten, doch bekannter Weise kam uns die Pandemie in diesem Zeitraum dazwischen und wir wussten überhaupt nicht, wie es mit uns als Band weitergehen soll. Daher legten wir die Pläne erstmal auf Eis. Als dann 2022 absehbar war, dass wieder Konzerte möglich sind und wir als Musiker eine Zukunft haben, sind wir sehr schnell ins Studio gegangen und haben die Songs aufgenommen.
Unsere Ideen kommen spontan. Meistens hat unser Bandleader Sebastian einen Text- und Melodie-Einfall und schreibt diesen auf. Dann entwickeln wir gemeinsam, wie der Song weitergehen könnte und jeder bringt das in den Song hinein, was er mit dem übergeordneten Thema verbindet.

2) Was waren eure persönlichen Höhepunkte eurer Musikkarriere bisher? Gibt’s irgendeine coole Story, die ihr gerne erzählen möchtet?

Unsere Story als Musiker beginnt mit Straßenmusik. Bereits als Teenager haben wir uns einfach spontan auf die Straße gesetzt und Musik gemacht. Später haben wir das Ganze dann strukturiert organisiert und teilweise wochenlange Straßenmusik-Tourneen durch Europa (Dänemark, Schweden, Österreich, Ungarn, Slowenien, Italien, Frankreich, Belgien…) gemacht und uns dadurch eine große Fangemeinde erspielt. Darüber haben wir viele Konzerte zu Festivals und Veranstaltern bekommen, sodass sich das Konzertgeschehen immer weiter von der Straße auf die Bühne verlagerte. Heute spielen wir ca. 100 Konzerte im Jahr und kommen nur noch selten dazu, Straßenmusik zu machen.
Highlight-Konzerte waren Auftritte in Fernseh-Shows, als Vorband für Gianna Nannini, Gregor Meyle, Maschine und DJ Bobo sowie unsere Jubiläumskonzerte im Gewandhaus Leipzig begleitet von einem Symphonieorchester.

3) Worum geht’s in „Das wird groß“ und wieso ist es der Titeltrack des Albums?

„Das wird groß“ ist für uns wie eine Art „Wach-Ruf“. In der Corona-Zeit, in der wir keine Konzerte spielen konnten, breitete sich bei uns eine gewisse Lethargie aus, weil die Zukunft für uns als Musiker und Band absolut ungewiss schien. Das beschreiben die Worte „Wir haben viel zu lang mit unserer Zeit nichts angefangen…“.
Diese Untätigkeit zu durchbrechen und das Herz in die Hand zu nehmen, da wir wissen, dass wir großes erreichen können, wenn wir es nur tun, ist die Quintessenz dieses Songs, der uns und natürlich auch unsere Zuhörer animieren soll, die eigenen Grenzen zu überwinden.

4) Was war die größte Herausforderung im Studio?

Wir haben zum ersten Mal mit den Produzenten Lukas Schaaf und Ingo Politz zusammengearbeitet, die große Erfolge mit Silbermond, Silly, Joris und vielen anderen gefeiert haben. Die Herausforderung war für sie, unsere einzigartige Besetzung – Cello, Geige, Schlagzeug und Gesang – in einen zeitgemäßen Sound zu setzen und für uns darauf zu achten, dass das charakteristische von Stilbruch, nämlich die Streicher, nicht zu kurz kommen. Das hatte viele fruchtbare Diskussionen zur Folge, aber auf den Kompromiss, nämlich die fertige Produktion sind wir alle stolz.

5) Wie geht’s weiter – steht eine Tour, bestimmte Shows, oder Ähnliches an?

Grundsätzlich sind wir das ganze Jahr auf Tour und spielen aktuell unser neues Programm „Das wird groß“ landauf, landab mit super Resonanz. Allerdings freuen wir uns schon sehr auf das nächste Jahr, wo wir unser 20 jähriges Jubiläum im Leipziger Gewandhaus mit einem Symphonieorchester feiern werden und mit diesem dann auf Tour gehen werden.

6) Mit wem würdet ihr am liebsten mal auf der Bühne stehen?

Ein Traum wäre es für uns alle gewesen, einmal mit Rio Reiser die Bühne zu teilen, doch das ist leider nicht mehr möglich. Toll wäre eine Zusammenarbeit mit Clueso.

Wow, vielen Dank für die Einblicke und eure Zeit! Ich drücke euch auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass es noch größer wird und ihr nächstes Jahr ein sehr erfolgreiches 20jähriges feiert und wer weiß, vielleicht sogar mit Clueso auf der Bühne steht. Man weiß nie 😉

Es gibt auch einige Live-Termine, wenn ihr Lust habt das Ganze mal live zu erleben – HIER