We Butter The Bread With Butter: „DAS ALBUM“ ist draußen!

WBTBWB_DasAlbum
9.6
Die Beiden berliner Buben haben es geschafft mit DAS ALBUM an den Kultstatus ihrer früheren Werke anzuknüpfen. Sie sind wieder da!

Jetzt heißt es „Dreht auf!“, denn sie sind wieder da! Und das finden wir, so wie viele andere Fans des Berliner Electro-Deathcore-Party-Duos We Butter The Bread With Butter, echt N!CE! Ja, ihr habt richtig gehört: Duo. Tobi und Marci sind wieder in ihrer Originalbesetzung mit neuem Album zurück. Und es ist nicht einfach irgendein Album. Es ist DAS ALBUM! Aber es ist auch einfach nur treffend benannt. Wie sollte man ein Album denn sonst nennen, wenn nach 11(!) Jahren die zweite Hälfte der Gründungsmitglieder wieder zurück ins Boot kommt? Nach den ersten beiden Alben der Band Das Monster aus dem Schrank und Der Tag an dem die Welt unterging legte Tobias „Tobi“ Schultka eine musikalische Pause ein um in die Mobile-Gaming-Branche einzusteigen. Ihm dürfen wir zum Beispiel das Spiel Happy Chewing Gum verdanken. Aber das ist jetzt eher unwichtig, denn wir widmen uns hier schließlich dem Album.

Das Album beginnt mit dem Intro. Das Album Intro um genau zu sein. Mit wunderschönen Elektrobeats und entspannenden Synthesizerklängen sind wir uns langsam und ganz entspannt auf das was uns noch erwartet am einstimmen und dann das: eine verzerrte Gitarre durchbricht die Ruhe und wird immer lauter. Man könnte fast denken, Tobi sage in dem Moment zu Marci „Dreh Auf!“ denn genau das ist es, was uns nach diesem Intro erwartet. Ihre erste Singleauskopplung ist der erste richtige Song auf der LP. Und er gibt direkt die Richtung an, in die es gehen wird: AUFDREHEN! Denn es wird Zeit für donnernde Drums, genau so harte Vocals, Elektro-Party-Beats, Riffs ohne Gnade und Texte mit genau so viel Ernsthaftigkeit!

 

Achja und habe ich Breakdowns vergessen zu erwähnen?

Naja, die sind auf jeden Fall auch wieder mit von der Partie! Blitzschnell geht es mit der nächsten Single weiter. Ok, vielleicht nicht wirklich „blitz“schnell, aber immerhin geht es mit 20km/h weiter! Also um ehrlich zu sein, wusste ich anfangs nicht was ich von diesen seltsamen poppigen Clean-Sing-Alongs im Refrain halten sollte, aber dann erinnerte ich mich, wofür WBTBWB eigentlich stehen: Party, Spaß und Humor. Das war’s und das trifft es auch perfekt. Denn niemand kann mir erzählen, dass diese Jungs keinen Spaß beim Schreiben dieses Songs gehabt haben. Und damit meine ich nichtmals die (grandiosen) Texte. Nein. Ich meine hierbei nur die Instrumente und Vocals. Es gibt einfach nichts, womit man diesen Song, für Leute die ihn noch nicht gehört haben, vergleichen könnte. Am Meisten würde „Wenn der Crazy Frog, Gollum und Thomas, die Lokomotive eine Schülerband gegründet hätten und bei einem Talentwettbewerb einen Job für eine BOLT-Werbekampagne gewonnen hätten.“ … Ja, das trifft es ziemlich gut, würde ich mal sagen.

Ok, der Start in das Album war ja schonmal super, aber der nächste Song ist einfach nur N!CE. Der Song brauchte zwar bei mir den einen oder anderen Hördurchlauf bis ich mit ihm wirklich warm wurde, aber mittlerweile finde ich den Song auch echt mega n!ce. Es ist mal irgendwie was Anderes (ok, das waren die beiden bisherigen Songs auch). Oder würde euch ein anderer Song einfallen, der Trapbeats und Industrial Metal vereint ohne komplett trashig zu klingen? Die beiden Berliner legen sogar noch einen drauf und packen Slam und Autotune-Rap mit in den Mix. Und wie schon gesagt: Das Ergebnis klingt einfach nur N!CE!

Da wir nun die drei Singles abgearbeitet haben, kommen wir zum interessanteren Part der Review: die verbleibenden acht Titel. Naja, auf jeden Fall interessanter als der Job eines Schreibwarenfachverkäufers. So heißt er nämlich, der nächste Titel der Party-Met’ler. Aus der Kategorie „Geschichten, die das Leben schreibt“ geben uns die beiden einen Einblick in das Leben eines Schreibwarenfachverkäufers. Bei diesem Song stehen diesmal eindeutig die Texte im Vordergrund, weshalb es ein relativ unauffälliger Song ist. Aber vielleicht ist es genau das, was den Song letztendlich vom Rest des Albums abheben wird und in 10 Jahren noch ein Fan-Favorite sein wird. Wer weiß das schon.

Moment… ist das etwa Scooter?! Ja Läuft doch bei den Jungs! Oder… laufen wir etwa? Circle Pit? Hä, jetzt springen alle? Blast Beats? Hardcore-Techno? Was geht hier gerade ab?! Ok, jetzt ist der Song vorbei. Aber… was war das denn gerade?! Immerhin ein schöner Call-Back zu Ich mach was mit Medien! 😉 Um ehrlich zu sein, fehlen mir gerade die Worte bei diesem Song. Das gerade war so ziemlich die bestmögliche Beschreibung für das, was ich gerade gehört habe.

Und weiter zum nächsten Song. Oder doch eher zum nächsten Level? Das ganze Album fühlt sich halt tatsächlich an wie ein einziges großes Jump’n’Run. Laufen zu den Blastbeats und Springen zu dem 8-Bit-Elektrobeats die einen an die gute alte Zeit der Dreamcast oder SNES zurückerinnern lassen. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass dies der härteste Song des Albums sein wird und ich bin erst bei der Hälfte angekommen. Also bieten sich noch genug Chancen mich eines Besseren zu belehren. Vielleicht erwartet mich ja noch der Endboss des Albums 😉

 

Als nächstes kommt eine Mutmach-Hymne für all die schüchternen Dudes (und Dudines) da draußen! Ihr seht eine hübsche Dame und fantasiert darüber, wie schön es doch wäre, gemeinsam die eine oder andere Stunde zu verbringe? Ja dann… Sprich sie einfach an! Also bei diesem Beat geht einem der Song direkt ins Ohr und man wird ihn mit Sicherheit so schnell nicht mehr los werden. Ist doch perfekt, falls man immer wen bräuchte, der einem Mut zuspricht und einen dazu bringt, über den eigenen Schatten zu springen! Nur bitte nicht nuscheln. Das mindert die Chancen enorm. Es sei denn, man heißt Tobi… 😉

Von Lifehacks zum Thema Dating kommen wir nun zu den wirklich ernsten Themen im Leben. Wer kennt es nicht: Du willst dir die Schuhe binden und die Schleife klappt einfach nicht. Du denkst dir einfach nur „Nein! Meine Finger sind zu klein!“ Aber wer hätte gedacht, dass man aus dieser Problematik tatsächlich einen soliden Song hervorbringen kann und den auch noch mit einem schönen, heavy Breakdown abrunden kann? Ja ok, was die beiden Brotbutterer anpacken, wird schon von alleine zu purem Metal-Gold!

Und der nächste Track ist wieder aus der Kategorie „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“. Mit Pieks mich schwirrt uns eine kleine Biene in die Gehörgänge und setzt uns diesen catchy Refrain ins Gedächtnis. Komplettes Kontrastprogram zu den heavy Vocals aus den Strophen. Genau so groß ist auch der Kontrast zwischen Traum und Albtraum. Und um genau diese geht es in der Nummer. Also um Träume generell. Also eher um die Frage ob man wach ist, oder nicht. Schwere Frage, aber weniger schwer ist es, sich zu entscheiden ob man den Sog mag oder nicht. Von unserer Seite aus ist es Ersteres.

So, nach all dem Schuhebinden und Bienchen ist es mal Zeit für etwas Metal! Yeah! Der Song nimmt einige Größen der Rock- und Metal(core)-Szene ordentlich auf’s Korn und klingt obendrein noch wie WBTBWB straight aus 2010. Genau sowas haben wir immer gewollt, ohne es je gewusst zu haben! Es ist einfach eine einzige Homage an die komplette Szene, aber schön überspitzt und übertrieben. Halt so, wie man es von den beiden gewohnt ist. Der Song könnte nur noch perfekter sein, wenn sie Ozzy -den Fürsten der Finsternis himself – für ein Feature hätten besorgen können.

Ok, jetzt heißt es Obacht! Denn wir werden angegriffen! Uns erwartet ein Angriff der Dönerteller. (Fragt einfach nicht warum) Genießt einfach die Beschreibung der Geschehnisse, wie sie die beiden Zeitzeugen Marci und Tobi euch nahebringen. Untermalt wird es natürlich wie gewohnt von wunderbaren Elektrobeats und den Sounds des Synthesizers, welcher zusammen mit Marcis Riffs die passende Atmosphäre für das Kampfgeschehen erzeugt. Auch in diesem Song zeigt Tobi wiedermals, zu was er mit seiner Stimme alles in der Lage ist.

Es folgt nun ein Letzter Song und dann ist DAS ALBUM auch schon wieder vorbei. Aber der Song kann auch noch so viele Piano verwenden um eine beklemmende Stimmung zu erzeugen, wir wissen, dass es nicht das Ende der Band sein wird. Würde uns jedenfalls stark wundern, wenn das Duo nach diesem Album einfach alles an den Nagel hängen würde. Auch wenn es immer wieder heißt „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist“ oder „Mit einem Knall die Bühne verlassen“. Gerade in diesem Song zeigen die beiden nochmals, wie viel Energie sie noch haben und man merkt ihnen an, dass sie Lust haben, weiterzumachen! Gerade auf Grund der Tatsache, dass er zum Ende hin nochmal schön hart und energiegeladen wird. Das kann nicht das Ende sein und wir es auch nicht.

 

So, das war sie. Unsere Review zum neusten Beitrag des Weltkulturerbes. Was haben wir von DAS ALBUM erwartet? Ein WBTBWB das sich zurück zu den Wurzeln begibt und dennoch zeigt, dass sich die Band in den mittlerweile 14 Jahren Bandgeschichte weiterentwickelt hat. Check. Texte die gut geschrieben sind, auch wenn sie über stellenweise einfach nur übertrieben humoristisch und albern sind. Check. Ein Beweis dafür, dass man auch mit nur zwei Leuten genug Qualität zeigen kann, dass man sie für eine volle Bandbesetzung hält. Doppel-Check. Das berliner Duo kann sich ja nicht von nirgendsher über eine international, rasant wachsende Fanbase erfreuen und sich zu den bekanntesten Vertretern der deutschsprachigen Musik zählen. DAS ALBUM ist ein Erfolg auf voller Linie und hat auf jeden Fall, auf jeder Party-Playlist mit mindestens einem Song vertreten zu sein.

 

Unser Fazit


Sound
10
Lyrics
9.5
Kreativität
10
Artwork
8
Wiederhörwert
10