Gestern erschien der neue Song „Mädchen Mädchen“ von Yeanniver. Es ist bereits die fünfte Singleauskopplung aus Yaennivers erstem Solo-Album “Nackt”, welches am 18. Februar 2022 erscheinen wird. Es ist ein feministischer Powersong über Selbstbestimmung und direkt beim ersten Hören fällt einem auf, dass „Mädchen Mädchen“ einem irgendwie bekannt vorkommt. Das ist auch genauso gewollt, denn es ist eine Neuinterpretation des Songs „Mädchen“ von Lucilectric aus dem Jahr 1994. Und nun kommen wir direkt zum Special-Feature des Songs: Während sich Yaenniver inhaltlich durch die fremdbestimmten Schattenseiten des Frauseins singt, wird sie musikalisch von Luci van Org (Lucilectric) begleitet.
Luci van Org äußerte sich dazu: „Ich liebe Yaennivers Eigenwilligkeit – und dass sie unbeugsam Haltung zeigt, wo es nötig ist. Wie ja auch im Update, das sie meinem ‚Mädchen‘ 28 Jahre nach seinem großen Charterfolg verpasst hat. Songs sind immer ein Kind ihrer Zeit – und die Message ihres ‚Mädchens 2.0‘ ist die perfekte und für 2022 nötige Ergänzung. Deshalb habe ich, auch wenn ich musikalisch ja eigentlich ganz woanders unterwegs bin, keine Sekunde gezögert, als Yaenniver mich nach dem Featuring fragte. Über das, was jetzt entstanden ist, bin ich superglücklich.“
Im Text setzt Yaenniver ganz klar das Statement: ein Nein ist ein Nein! Da ist es ganz egal wie kurz der Rock ist.
„Hand auf’s Glas, wenn ich feiern geh.
Weil ich ein Mädchen bin, Mädchen bin.
Pass ich immer auf, ist ja kein Problem, ist ja mein Problem.
Hand am Arsch, wenn ich feiern geh.
Weil ich ’n Mädchen bin, Mädchen bin.
Bin ja selber schuld, wenn ich mich beweg, wie ich mich beweg.“
Erst kürzlich veröffentlichten funk einen Beitrag zu einer Studie in der es darum ging, wie Deutsche darüber denken, wann es eine Vergewaltigung ist und wann Sex einvernehmlich sei. Die Zahlen sind einfach schockierend.
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Dass Frauen in einer sexualisierten Kultur trotzdem immer wieder Erfahrungen mit Belästigung und Übergriffen jeglicher Art machen müssen, ist heutzutage leider alltäglich. Es gibt Redebedarf, nach wie vor. In “Mädchen Mädchen” bringt Yaenniver den schädlichen Status Quo mit Ironie, Gelassenheit und einer entspannten, ja sogar unbeeindruckt klingenden Stimme auf den Punkt. Nicht aus Gleichgültigkeit, sondern zur Veranschaulichung. Trotzdem ist “Mädchen Mädchen” keine Kapitulation, sondern ein feministisches Postulat, ein Befreiungsschlag für Frauen, die nicht mehr länger schweigen wollen, und ein Appell an Männer, laut an ihrer Seite zu stehen. Auch abseits der Musik engagiert sich Yaenniver für dieses Thema. So postete sie am 18. November 2021 auf Instagram darüber, dass sie bei einem Kongress des bff: Frauen gegen Gewalt e.V. war zum Thema: „5 Jahre „NEIN heißt NEIN““.
Im Video zu „Mädchen Mädchen“ stellt Yaenniver verschiedene stereotypische Frauenrollen dar, welche gern sexualisiert werden. So treffen wir auf die Sixties-Hausfrau, die scharfe Bürodame, das kleine, süße Mädchen mit Zöpfchen und weitere.
Mit „Mädchen Mädchen“ setzt Yaenniver ein klares Statement dafür, dass man nicht Schweigen darf wenn es um das Thema sexueller Übergriffkeit und Vergewaltigung geht.
Man sollte es nicht hinehmen oder gar sich selbst verändern und untreu werden, nur um solchen Situationen zu entgehen. Es sollte eher selbstverständlich werden, dass es keine nicht einvernehmlichen Kontakte dieser Art gibt. Außerdem sollte man trotz allem stolz darauf sein, eine starke Frau zu sein.
„Ich bin so froh, dass ich ’n Mädchen bin.
Auch wenn ich weiß, was das heißt,
denn das heißt, dass es meist,
nicht so leicht ist für mich, wie’s für dich ist vielleicht.“